Geschichten aus der Geschichte Festliches Geleit für neues Geläut
Dabei reicht ein Blick in die Geschichte der 1618 erbauten Kirche, dass die Glocken anderweitig abgeliefert wurden oder mal im Ton nicht zusammen passten. Erstmalig sind Glocken urkundlich im Jahr 1747 erwähnt. Als dann 1794 die Französische Revolution die Pfalz erreichte, wurden auch die Ottersheimer Glocken verschleppt. Dazu berichtet Dieter Job in seinem Hausbüchlein, dass immerhin eine Glocke als Polizeiglocke verbleiben durfte. Im Jahr 1816 kaufte die Gemeinde eine Glocke und fünf Jahre später die Pfarrei eine weitere. Insgesamt war es keine gute Lösung und so ließ Pfarrer Matthäus Dotterweich im Jahr 1865 ein komplett neues Geläut in den Turm hängen. Nur 52 Jahre später wurden im Ersten Weltkrieg zwei der drei Bronzeglocken für Kriegszwecke eingeschmolzen.
Dabei blieb es bis 1921, als nach geregelter Finanzierung die heutigen Gussstahlglocken beim Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation bestellt wurden, allerdings wegen der Besetzung des Ruhrgebietes erst 1924 geliefert werden konnten.
Bei besonderer Beteiligung der Bevölkerung und nach vielen Feierlichkeiten wurden die Glocken im vorbereiteten Glockenstuhl des Turms untergebracht, von wo sie nun seit 100 Jahren ihren Klang erschallen lassen, nach Meinung der Glockensachverständigen recht gut.