Rülzheim Heimatfest: Besucher nehmen 4800 Schoppengläser mit

Schoppenglas zur 1250-Jahr-Feier: 5000 Gläser wurden ausgegeben, 200 kamen nur zurück.
Schoppenglas zur 1250-Jahr-Feier: 5000 Gläser wurden ausgegeben, 200 kamen nur zurück.

Ein voller Erfolg, eine gigantische Teamleistung – das ist für die Kulturgemeinde die Bilanz des Heimatfestes, mit dem Rülzheim sein 1250-jähriges Bestehen feierte.

„Unser Heimatfest war ein voller Erfolg und eine gigantische Teamleistung. Ohne diese Zusammenarbeit wäre dies nie möglich gewesen, ich bin wahnsinnig stolz auf das Erreichte“, bilanziert Michael Braun, Vorsitzender der Kulturgemeinde Rülzheim, im Gespräch mit der RHEINPFALZ das große Fest, mit dem die Gemeinde gleichzeitig ihr 1250-jähriges Bestehen feierte.

Einiges musste geändert werden

Bei den Vorbereitungen habe man vielfach auf die Planungen für das Heimatfest 2020 zurückgreifen können, das kurzfristig wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. „Das Fest war fertig geplant“, so Braun. Für die 1250-Jahr-Feier habe man zwar „das Rad nicht neu erfinden wollen“, trotzdem hätten die Verantwortlichen überlegt, was man übernehmen und was man anders machen sollte. „Wir wollten kein zweites „Rülzheim 2.0 – do geht was“, wie das Motto für dieses Fest gelautet hatte. Zudem wollte die Gemeinde gleichzeitig ihr 1250-jähriges Bestehen feiern: „Da musste also einiges geändert werden“.

Keine Leute für Motivwagen

Neu war auf jeden Fall eine weiteres Planungsteam für den Festumzug, ein solcher war für das Fest 2020 nicht vorgesehen. Gerade was den Umzug betrifft, hätten sehr viele Auflagen erfüllt werden müssen. Daher seien auch nur Fußgruppen und keine Motivwagen dabei gewesen. Diese zu bauen, hatten sich die meisten Vereine aber auch nicht in der Lage gesehen, weil ihnen einfach keine Leute dafür zur Verfügung standen. Dies galt auch für die Schänken auf der Festmeile, die fast ausschließlich aus Vereinshäuschen und Zelten bestanden.

Gruppen mussten abgewiesen werden

Anfänglich hatte es Zweifel gegeben, ob sich genügend Teilnehmer für den Umzug finden würden, zum Schluss mussten etliche Gruppen abgewiesen werden. Einzelne Veranstaltungen will Braun eigentlich nicht herausheben, der Festumzug, die Fotoausstellung und das Feuerwerk zum Abschluss des Festes seien aber herausragende Highlights gewesen.

Wetter fast durchweg gut

Mit Ausnahme des Regens am Eröffnungstag sei das Wetter durchweg sehr gut gewesen, was sich auf die Besucherzahlen niedergeschlagen habe. Die Festmeile in der Ortsmitte sei meist brechend voll gewesen, weshalb die Schänkenbetreiber „unter Maximallast“ hätten arbeiten müssen. Die meisten Schänken seien sehr früh bereits ausverkauft gewesen, weshalb bereits am Samstagvormittag nachgekauft werden musste. Als Renner erwies sich das Schoppenglas zur 1250-Jahr-Feier: 5000 Gläser wurden ausgegeben, 200 kamen nur zurück.

Sehr gut zusammengearbeitet

Die Schänkenbetreiber hätten auch sehr gut zusammengearbeitet und dafür eigens eine „Festmeilen-Whats-App-Gruppe“ gebildet, um sich untereinander abzusprechen. „Alle haben an einem Strang gezogen“. Damit habe Rülzheim das Festmotto „1250-Jahre Rülzheim - Wir sind Heimatfest“ im wahrsten Sinne des Wortes unter Beweis gestellt.

„Nur fröhliche Gesichter gesehen“

Auch die Festbesucher seien seiner Meinung nach mehr als zufrieden gewesen. „Ich habe überall nur fröhliche Gesichter gesehen.“ Das Heimatfest habe ein besonderes Heimatgefühl wachgerufen und ein „Wahnsinnsmiteinander“ gezeigt. Ziel des Festes sei es gewesen, Rülzheim lebens- und liebenswert zu machen. Das Heimatfest habe eine große Bedeutung für die Bevölkerung gehabt, aber ohne die Vereine nicht möglich gewesen, denn ohne Vereine sei ein kulturelles Leben in einer Gemeinde „mausetot“. „Diese waren eine verschworene Gemeinschaft.“

Finanziell Punktlandung hingelegt

Finanziell habe man eine Punktlandung hingelegt. Eingeplant gewesen waren Kosten in Höhe von 110.000 Euro, der vorläufige Abschluss beläuft sich auf 112.600 Euro. Besonderes dankt Braun dabei den Sponsoren. Die Hälfte der Kosten hätten über deren Spenden abgedeckt werden können. Den Rest übernimmt die Ortsgemeinde. Besonders dankt Braun auch Verbandsbürgermeister Matthias Schardt, der für die Organisation des Festes mit Alexandra Mürrle eigens eine Mitarbeiterin der Verwaltung abgestellt hatte. Bei ihr seien alle Fäden zusammengelaufen, sie habe sich darum gekümmert, „dass alles so funktioniert, wie es funktionieren sollte und auch funktioniert hat“. Dank gelte aber auch dem örtlichen Bauhof für die Unterstützung, wegen der sicherlich einige andere Arbeiten „liegen geblieben sind“.

Termin für nächstes Heimatfest noch offen

Ob das nächste Heimatfest in fünf Jahren, also 2029, stattfinden wird, oder erst 2030, wenn die Kulturgemeinde 75 Jahre alt wird, muss die neue Vorstandschaft entscheiden. Diese müsse sich neu aufstellen, weil er bei der nächsten Generalversammlung im Herbst wegen seiner Wahl zum neuen Ortsbürgermeister sein Amt als Vorsitzender abgeben wird. Sein Wunsch sei es, dass die Kulturgemeinde auch künftig ein starker Partner der Gemeinde ist.

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