Rülzheim Interessenten sollen Campingplatz-Konzepte vorstellen

Viele Camper haben den Platz geräumt. Das Foto stammt vom März 2022.
Viele Camper haben den Platz geräumt. Das Foto stammt vom März 2022.

Der Campingplatz ist größtenteils geräumt, bis auf diejenigen Camper, die Brandschutzauflagen erfüllt haben. Zwischenzeitlich wurde nach einem neuen Betreiber gesucht. Schon bald könnte eine Entscheidung fallen.

Seit mehreren Jahren wissen die Camper auf dem gemeindeeigenen Campingplatz nicht, wohin für sie die Reise gehen wird. Viele ehemalige Dauercamper haben ihre Parzellen komplett geräumt, weil massiv gegen Brandschutzbestimmungen verstoßen wurde und ein Umbau nicht möglich war. Es blieb nur der Rückbau und die Räumung des Platzes. Einen Vorwurf darf man ihnen nicht machen, da die Gemeindewerke, die den Platz mit seinen rund 330 Dauerstellplätzen und zirka 120 Saisonstellplätzen im Eigentum hatten, viele Jahre lang nicht eingriffen. Bis die Bauaufsicht der Kreisverwaltung nach zwei Begehungen im Jahr 2019 darauf hinwies, der Brandschutz müsse eingehalten werden. Seitdem ist nichts mehr wie es war und die Corona-Pandemie sorgte zeitweise ebenfalls für viel weniger Betrieb auf dem Platz, weil er offiziell geschlossen war.

Teure Investition

Im Auftrag der Gemeinde, die den Platz inzwischen übernommen hat, erhielt 2021 ein Architekturbüro den Auftrag, einen Plan für einen Vier-Sterne-Campingplatz vorzulegen. Gleichzeitig wurde ein Wirtschaftlichkeitsgutachten erstellt. Das Ergebnis war für Gemeinde und Gremien ernüchternd: Das Büro legte zwei Varianten vor – ein 4-Sterne-Campingplatz mit Tinyhauspark und etwa 400 Parzellen. Die Kosten: rund 6,5 Millionen Euro. Die abgespeckte Variante sieht einen kleineren Campingplatz mit 170 Stellplätzen ohne Dauercamper vor – allerdings mit einem Sportangebot. Kosten hier: zirka 3,5 Millionen Euro.

Nun hieß es also, selbst Geld in die Hand nehmen oder den Platz eventuell sogar verkaufen. Ein Interessenbekundungsverfahren sollte die Marktsituation untersuchen. In einem Exposé wurde der Platz mit seiner rund 8 Hektar großen Fläche vorgestellt, die nähere Umgebung sowie der Ort selbst. Die Ortsgemeinde strebt den „Abschluss eines langfristigen Erbpachtvertrages zum nächstmöglichen Zeitpunkt an“, heißt es darin. Und weiter: Der „künftige Erbpächter verpflichtet sich auf dem Pachtgrundstück einen Campingplatz zu betreiben und die hierfür erforderliche Infrastruktur in Eigenregie zu schaffen beziehungsweise zu erhalten und zu sanieren“. Bis Mitte November hatte Interessenten Zeit, sich bei der Verwaltung zu melden.

Vier Interessenten

Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Reiner Hör haben sich vier potenzielle Pächter gemeldet. Am Donnerstag, 12. Januar, werden sich in „einer nichtöffentlichen Sitzung die Bewerber sich und ihre Konzepte vorstellen“, sagt Hör auf Anfrage. Die Gremien-Mitglieder hätten dann die Möglichkeit Fragen zu stellen. Danach „werden wir weitersehen“, so Hör.

x