Kreis Germersheim Kommentar: Nichts für stolze Hagenbacher

Mag sein, dass eine Fusion von Hagenbach und Wörth mehr

Effizienz bedeutet. Freiwillig wird es sie trotzdem nicht geben.

Es ist nicht überraschend, dass die Hagenbacher Mehrheitsfraktionen CDU und SPD den Grünen-Vorschlag zur freiwilligen Fusion mit Wörth kritisch sehen. Dies würde ja bedeuten, dass sie sich in größere Strukturen einreihen müssten. Wer schränkt schon freiwillig seine Macht ein? Außerdem wäre dies ihrer älteren Wählerklientel nicht vermittelbar. Vor mehr als zehn Jahren ist das stolze Hagenbach zum zweiten Mal Stadt geworden. Danach folgten nur noch Hiobsbotschaften: Der Ortskern starb aus, mit der Hauptschule wurde die weiterführende Schule geschlossen. Der Sitz der katholischen Pfarrgemeinde wurde nach Wörth verlegt. Jetzt auch noch die Verbandsgemeinde zugunsten einer Fusion mit dem größeren Wörth aufzugeben, ginge aus Sicht vieler Hagenbacher schon aus Prestige-Gründen nicht. Anders wäre die Sache, wenn die Fusion „von oben“ (sprich vom Land) aufgezwungen würde. Dann wäre vor allem Malu Dreyer „schuld“, die Ortspolitik könnte alles auf die Ministerpräsidentin schieben. Kein schlechtes Alibi. Kostenvorteile durch eine Fusion lassen sich bestimmt nicht leugnen. Andererseits würden sich Verwaltung und Bürger aufgrund der neuen Größe weiter entfremden.

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