Kreis Germersheim Leserbriefe an die Lokalredaktion Germersheim-Wörth:

Sollte die Deutsche Bahn Netz AG tatsächlich ihre derzeitigen Pläne für die „Kleine Pfalzlösung – Bau der Dammerstocker Kurve“ – verwirklichen, um damit den Güterverkehr auf der Strecke Karlsruhe-Wörth-Germersheim-Speyer-Ludwigshafen verstärken zu können, hätte dies für die betroffenen Menschen in den Gemeinden, aber auch für die Gemeinden selbst, große negative Auswirkungen. Es bleibt daher zu hoffen, dass sich die Menschen, die Gemeinden, die Politik so schnell wie möglich gegen diese Pläne stellen. Ich denke hier an die Gründung einer Bürgerinitiative, Unterschriftensammlungen, ein Sammelklageverfahren gegen die Pläne, Einspruch gegen das Planfeststellungsverfahren der „Dammerstocker Kurve“, usw. Seit vielen Jahren befahren maximal 4 kurze Güterzüge am Tag neben den Stadtbahnen die Strecke Wörth-Germersheim. Und dies auch nur montags bis freitags und nicht nachts. Somit ist und war die Situation für die Anwohner einigermaßen erträglich, was Bahnlärm angeht. Wenn nun zukünftig jeden Tag, rund um die Uhr, 42 Güterzüge die Strecke befahren sollen, bedeutet dies eine prozentuale Steigerung von täglich 1500 Prozent mehr Güterverkehr! Und bei dieser Art von Zügen handelt es sich um Fernverkehrsgüterzüge, die Rotterdam mit Genua verbinden und somit auch besonders lang sein werden. Züge mit 500 Meter Länge oder mehr, werden die Regel sein! Was dies für einen Lärmzuwachs verursachen wird, dürfte jedem klar sein. Und dies wird nicht nur die Menschen treffen die direkt am Bahndamm wohnen, sondern auch die Menschen, die noch einige Hundert Meter entfernt wohnen. Von dem starken Wertverlust der Immobilien und der verlorenen Wohn- und Lebensqualität in den Gemeinden ganz zu schweigen. Ein Hoffnungsschimmer bleibt aber noch: ein höchstrichterliches Urteil vom Bundesverwaltungsgericht (vom 13.07.2013). Demnach würde es sich bei der Umsetzung der „Kleinen Pfalzlösung“, um einen erheblichen baulichen Eingriff handeln, da das Ziel der Bahn ist, wesentlich mehr Verkehr auf die Strecke zu bringen. Wovon man bei einer Steigerung von täglich 1500 Prozent sicherlich sprechen kann. In der Konsequenz heißt das für die Menschen und Gemeinden, dass sie wesentlich mehr Einspruch- und Klagemöglichkeiten haben werden. Ferner besteht das Recht auf massiven Lärmschutz, da die Strecke genau genommen neu gebaut wird, weil sie auch eine neue Linienführung erhält.Denn ohne „Dammerstocker Kurve“ keine „Kleine Pfalzlösung“! Somit werden die Kosten von 1 Million Euro für ein paar Signale nicht ausreichen. Denn der laufende Meter Lärmschutzwand kostet bereits circa 2000 Euro. Und die Bahn wird viele Kilometer für Lärmschutzwände und sehr viel mehr Geld für Lärmschutzmaßnahmen im Allgemeinen einplanen müssen. Wenn sich die Bürger sogar noch durchsetzen und ein Nachtfahrverbot erreichen könnten, wären die Pläne sowieso Makulatur. Schließlich tangiert die „Kleine Pfalzlösung“ nicht nur die Menschen und Gemeinden zwischen Ludwigshafen und Wörth, sondern auch in den Stadtteilen Knielingen, Mühlburg, Grünwinkel, Oberreut, Dammerstock und Bulach in Karlsruhe. Den Leserbrief von Herrn Moos zu „Keine Tabuzone für Windräder“ und dem Kommentar von Herrn Fehr zur Aussage von Herrn Ritter, Vorsitzender der Stiftung für Ökologie und Demokratie kann ich nur unterstützen. Man staunt immer wieder, was es alles an Organisationen gibt, die auf den Zug Energiewende aufspringen und mitfahren, mit dem Ziel, den Pfälzer Wald für Windkraftanlagen unter dem Deckmantel Ökologie zu zerstören. Interessant ist, dass bei einem Treffen der Energieagentur Südpfalz am 17. März 2014, an dem auch Herr Ritter teilgenommen hat, laut Landrätin Riedmaier, Botschafterin der Ökologie für 2014, laut RHEINPFALZ-Meldung bei Umsetzung der Windenergieprojekte noch Bedarf bestehe. Aber ihr Herzenswunsch sei, den Pfälzer Wald von Windrädern frei zu halten, um diese Kulturlandschaft zu schützen. Diesen Wunsch hat der Ökologe Ritter offenbar der Windradlobby zuliebe überhört. (...) Mit der Hauptgrund gegen Windräder im Pfälzer Wald ist, die mangelnde „Windhäufigkeit“ im Pfälzer Wald und somit die Unwirtschaftlichkeit dieser Windkraftanlagen. (...) Im Pfälzer Wald weht der Wind durch die Täler hinab zur Rheinebene oder am Haardtrand entlang. (...) Auch in der RHEINPFALZ-Meldung vom 10. Juli 2012 „Gegenwind aus Mainz“ werden in einem Gutachten die Windverhältnisse zum wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftanlagen im Pfälzer Wald generell als zu schwach eingestuft, so die Stellungnahme der Energie Südpfalz, die Windkraftanlagen im Pfälzer Wald plant. Dies müsste auch Herrn Ritter bekannt sein. Des weiteren haben das die Auswertungen der Wind-Messstation am Taubensuhl ebenfalls bestätigt, die RHEINPFALZ berichtet von flauen und rauen Winden. (...) Aus diesem Grunde ist es unverantwortlich an Windkraftanlagen im Pfälzer Wald festzuhalten die sich nicht rechnen. Hoch subventionierte Problemobjekte haben wir in der Pfalz ja genug. Es reicht. (...) Fazit: Es zeigt auch dieser Bericht von Herrn Ritter, dass in Sachen Windräder im Pfälzer Wald zu bauen eine Interessendiktatur bis in die Medien vorherrscht. Eine faire Berichterstattung gerade in der RHEINPFALZ wäre daher notwendig. Daher fordere ich hierzu erneut eine breite demokratische Abstimmung. Dies wäre notwendig und würde der Politik im Moment gut tun.

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