Kreis Germersheim RHEINPFALZ Plus Artikel Lindner: „Straftäter können nach Syrien abgeschoben werden“

Staatsminister Tobias Lindner beim Gespräch in der Redaktion.
Staatsminister Tobias Lindner beim Gespräch in der Redaktion.

Beim Besuch in der Redaktion spricht der stellvertretende Außenminister Tobias Lindner (Grüne) über die Belastung in Krisenzeiten, die Asyl-Debatte und seine berufliche Zukunft.

Frisch aus Japan zurück und vor der Reise nach New York zur Vollversammlung der Vereinten Nationen gibt der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Tobias Lindner (Grüne), bei einer Tasse Kaffee in der RHEINPFALZ-Lokalredaktion in Germersheim Einblicke in seinen Arbeitsalltag. „Es geht vieles über persönliche Beziehungen, deshalb reist man so viel“, sagt Lindner. „Deshalb bin ich so selten im Wahlkreis: Ich kann nicht beides halb machen und nichts davon richtig.“ Als Vize-Minister von Außenministerin Annalena Baerbock befindet sich der 42-Jährige stets unter diplomatischer Beobachtung. Aber dennoch sind vertrauliche Gespräche möglich, wie jüngst bei einem Bummel durch einen britischen Garten in Delhi mit einem Staatsminister aus Großbritannien, erzählt er schmunzelnd.

Das ist nicht bei allen Ländern so einfach: Es gebe zwar weiter diplomatische Beziehungen und Vertretungen in Russland, sagt er. Doch dabei gehe es oft um technische Fragen. Um die Informationslage zu verbessern, spreche man mit Leuten, „die einen eigenen Draht haben“. Ganz klar sagt er: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.“ Das bedeutet, in später einmal verfassten Dokumenten müssten die wesentlichen Fragestellungen in Kiew aufgestellt werden, wie auch immer diese dann aussähen. „Über den Zeitpunkt entscheidet die Ukraine.“

Vom Krisenmodus zum Alltag

Der Arbeitsmodus im Auswärtigen Amt verändere sich, je länger ein Konflikt andauert. Dabei gehe es zum Beispiel darum, wie oft der Krisenstab tagt oder ob man Personal umschichten muss, erläutert Lindner. So sei nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 auch in Tel Aviv die Krisenstufe erhöht worden. Dies bringe stets eine hohe Arbeitsbelastung mit sich, wenn zum Beispiel organisiert werden muss, dass Angehörige ausgeflogen werden. Mitarbeiter hätten sich freiwillig gemeldet, um das Personal vor Ort in Ramallah zwei Wochen zu unterstützen, sagt er.

Die Weltlagen machen natürlich auch etwas mit dem Staatsminister: „Es ist eine Herausforderung für mich, das hinter mir zu lassen, wenn ich bei meiner Familie bin“, sagt er. „Es gab Zeiten, da habe ich schlecht geschlafen, gerade zu Beginn der russischen Invasion in die Ukraine.“ Man ergreife Maßnahmen, damit man psychisch stabil bleibt. Aber natürlich gehe es persönlich immer nahe, wenn Kinder betroffen sind, sagt der Vater von zwei Kindern. „Wenn man in einem Luftschutzkeller in Kiew sitzt, in dem Kinder gerade Hausaufgaben machen“, beschreibt er. Oder wenn es um die deutschen Geiseln der Hamas gehe, „wenn ich Bilder, Namen, Lebenslauf habe, dann verändert das etwas in einem“. Das gelte auch für die Treffen mit Angehörigen der Geiseln.

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