Kandel Mundart-Gottesdienst thematisiert Hinrichtung von anno 1572

Der kurpfälzisch-literarische Gottesdienst greift ein Ereignis von 1572 auf. Das Aquarell aus dem 16. Jahrhundert zeigt „Die Ent
Der kurpfälzisch-literarische Gottesdienst greift ein Ereignis von 1572 auf. Das Aquarell aus dem 16. Jahrhundert zeigt »Die Enthauptung des Antitrinitariers Johannes Sylvan«.

Einen kurpfälzisch-literarischen Gottesdienst mit viel Mundart gestalten der Künstler Arnim Töpel und Pfarrer Manfred Kuhn am Sonntag, 16. Juni, 18 Uhr, in Kandels St. Georgs-Kirche.

Die Vorlage für den Gottesdienst geht zurück auf ein Ereignis, die sich vor 450 Jahren auf dem Heidelberger Marktplatz abspielte. Dort wurde nämlich am 23. Dezember 1572 der reichsweit einflussreiche evangelische Theologe Johannes Silvanus hingerichtet. Der Pfarrer wurde geköpft, weil man ihm Ketzerei und Gotteslästerung unterstellt hatte – und das in einer der damals schon bedeutsamsten Geistesmetropolen.

Manfred Kuhn, ehemaliger Kirchenrat, hat sich in seinen Forschungen dieses Themas angenommen und seine Doktorarbeit darüber verfasst. Er hat den Künstler Arnim Töpel auf die Geschichte aufmerksam gemacht, so dass dieser seinen neuesten Mundartroman hierzu geschaffen hat. Und so entstand auch dieser ganz ungewöhnliche Gottesdienst. Ein Projekt: Pfarrer trifft Künstler. „Wo kommen wir her, wo gehen wir hin, wir Evangelischen?“ Viele Fragen und alles „voll fagnoddelt“. Ganz bewusst will man kein Seminar abhalten, und auch kein Kultur-Event, heißt es in der Einladung, sondern einen Gottesdienst mit Liedern aus dem Gesangbuch. Humor und Musik sollen nicht zu kurz kommen. Arnim Töpel ist Sprecher und begleitet am Piano. Der Verein KuKuK organisiert diesen Gottesdienst und lädt alle dazu ein. Der Eintritt ist frei, Einlass ab 17.30 Uhr.

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