Minfeld/Mellerud Vélosolex-Tour: Auf zweispurigen Radwegen ins schwedische Ferienhaus

Geschafft: Andreas Holden ist angekommen.
Geschafft: Andreas Holden ist angekommen.

Im Ferienhäuschen angekommen ist Andreas Holden: Zusammen mit seinem Vélosolex. Sein Ziel Mellerud, nördlich von Göteborg hat er erreicht. Und dabei hat er einiges erlebt.

Andreas Holden ist erleichtert und glücklich. Denn auf der rund 1500 Kilometer langen Strecke von Minfeld in der Südpfalz ins schwedische Ferienhäuschen hat er einiges erlebt, fürchtete gar, sein Unternehmen abbrechen zu müssen.

Denn sein Vélosolex wollte nach einem Tankstopp einfach nicht mehr anspringen. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) schickte zwar Helfer, aber wirkliche Hilfe kam, nach einigem Hin und Her, bei Hannover in Gestalt eines Fachmannes, der nicht nur die Zündspule tauschte, sondern auch den Zylinder mitsamt Kolben und drei Überstromkanälen. Ob das eine deutliche Leistungssteigerung bringen würde? Holden war skeptisch, fürchtete zunächst gar eine Verkaufsstrategie, war am Ende aber doch sehr zufrieden.

Denn bei einer Probefahrt stellte Holden fest, dass sein „0,7 Ponny zu einem 1 PS Hengst mutiert“ ist. Die Vélosolex zog besser als je zuvor, und am späten Nachmittag konnte er die Reise nach Hamburg fortsetzen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug jetzt gar 28 Stundenkilometer im Schnitt. „Ich bin begeistert und düse durch die Heide“, schrieb er in seinem Journi-Blog. Ab Soltau ging es dann im Hänger eines Freundes weiter in die Hansestadt, und am anderen Tag waren dann die 80 Kilometer in gut vier Stunden bis nach Kiel geschafft. Auf offener Strecke lief die Solex dann etwa 35 Stundenkilometer.

Ab Kiel nutzte er dann die Fähre Stena Germanica bis Göteborg. Hier gibt es zweispurige Fahrradwege ohne jegliche Kanten und Hubbel. Über die Älfbrücke und schöne Radwege und Landstraßen gelangt er schließlich nach Mellerud, von wo es nur noch acht Kilometer bis zum Ferienhäuschen sind. Hier ist er froh, nicht nur deshalb, weil er seinem Hinterteil eine längere Pause gönnen darf, und wartet auf die Ankunft seiner Frau Ingrid. Denn die Heimfahrt nach dem Sommerurlaub soll die Vélosolex auf dem Rücken des VW-Campingbusses zurücklegen. Einmal nach Mellerud dürfte auch ihr reichen. Unser Solex-Pilot aber wird seine Eindrücke und Erlebnisse erst nach und nach verarbeiten und wohl auch dankbar an die denken, die ihm unterwegs aus so mancher Notlage geholfen, ihn beherbergt und verköstigt haben.

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