Rülzheim Neuer Glanz für Rülzheimer Sitzungssaal

Blick durch das Fenster der Garderobe: Die Anordnung der Tische wurde gedreht.
Blick durch das Fenster der Garderobe: Die Anordnung der Tische wurde gedreht.

Wesentlich heller und freundlicher präsentiert sich der Sitzungssaal im Rülzheimer Rathaus nach seiner Sanierung. Das frühere Vorne ist nun hinten.

Die Gestaltung des Sitzungssaals stammte aus dem Jahr 1978, dem Jahr, in dem das Rathaus gebaut wurde, und war dementsprechend „in die Jahre gekommen“. Daher standen eine komplette Sanierung und Umgestaltung an. So wurde beispielsweise die Ausrichtung des Saals um 180 Grad gedreht, wonach der Vorsitzende jetzt mit Blickrichtung auf den Eingang sitzt und nicht wie bisher mit dem Rücken dazu. Dadurch kann dieser sofort sehen, wer den Sitzungssaal betritt. Dies ist besonders dann wichtig, wenn nicht-öffentliche Beratungspunkte anstehen.

Bisher war es möglich, den Sitzungssaal zu betreten, ohne dass dies groß auffiel. Bei nicht-öffentlichen Punkten darf aber niemand die Diskussion mitverfolgen, der dazu nicht berechtigt ist. Daher mussten bei solchen Tagungspunkten selbst die Fenster geschlossen bleiben, was besonders bei heißen Außentemperaturen nicht angenehm war. Daher soll noch eine Lüftungsanlage eingebaut werden, deren Versorgung über eine Erweiterung der bereits auf dem Rathausdach installierten Fotovoltaikanlage gesichert werden soll. Dies soll im nächsten Jahr erfolgen. Die alte Bestuhlung wurde ausgetauscht und durch neue Tische und Stühle ersetzt. Wichtig dabei war, dass die neuen Stühle „genauso bequem sind wie die bisherigen“, so Alexander Ukraden, der für den Umbau verantwortlich war.

Zu wenige Tische und Stühle

Da sich bei der ersten Nutzung des Saals herausstellte, dass zu wenig Tische vorhanden sind, wurden noch zwei weitere nachbestellt, ebenso Stühle. In den nächsten Tagen wird noch die Medientechnik ergänzt, so dass es künftig auch möglich sein wird, eine Sitzung nach außerhalb zu übertragen. Besonders genutzt werden soll dies aber, um Fachplaner oder andere Personen, die von weither kommen, per Videoschalte zuzuschalten, um diesen eine lange An- und Abreise zu ersparen. Dazu werden zwei Kameras installiert, eine mit Blick auf die Rats- oder Ausschussmitglieder, die andere auf die Sitzungsleitung. Von der Decke herab werden Mikrofone und an den Wänden Lautsprecher angebracht, damit die Akustik überall im ganzen Raum gleich ist. Dies alles kann vom Platz des Sitzungsvorsitzenden gesteuert werden.

Ursprünglich war geplant gewesen, den bisherigen Teppichboden gegen einen Kautschukbodenbelag zu ersetzen. Da ein solcher aber Verschmutzungen weniger gut absorbieren würde, hat man sich doch wieder für einen Teppichboden entschieden. An die mit Gipskarton überzogenen und frisch gestrichenen Wände sollen noch Fotos von markanten und typischen Punkten aller vier Ortsgemeinden und deren Wappen aufgehängt werden. Die bisher im Ratssaal aufgehängten Ortswappen wurden eingelagert und neue, moderner gestaltete angeschafft. Für die Ortsbilder hat die Verwaltung einen Fotowettbewerb ausgeschrieben, für den die Bürger Bilder einreichen können. Der Abgabeschluss ist Ende Oktober.

Kosten liegen bei rund 200.000 Euro

Wie viele Bilder und in welcher Größe aufgehängt werden, ist noch nicht entschieden. Die Auswahl der Bilder trifft die Verwaltung. Für das Wappen der Verbandsgemeinde werde noch ein geeigneter Platz gesucht, so Ukraden. Die Bauzeit wurde weitgehend eingehalten, die Verzögerung betrug zwei bis drei Wochen, ebenso das vorgesehene Budget in Höhe von 200.000 Euro. Die Arbeiten wurden von Firmen aus der näheren Umgebung ausgeführt, lediglich den Rückbau der alten Einrichtung übernahm der Bauhof. Seit vielen Jahren haben die Sitzungsvorsitzenden eine Sitzung jeweils mit einer kleinen Glocke eröffnet. Obwohl diese eigentlich nicht mehr benötigt wird und sie etwas „aus der Zeit gefallen“ ist, soll sie aber weiterhin vor dem jeweiligen Sitzungsvorsitzenden auf dem Tisch stehen. Ob der sie dann auch benutzen wird, bleibt ihm überlassen.

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