Kreis Germersheim Passen neue Häuser ins Ortsbild?
Bevor an Bellheims Hauptstraße drei neue Reihenhausgruppen gebaut werden dürfen, soll der Dorfplaner noch ein Urteil abgeben. Sollte er Einwände haben, soll das Thema erneut im Rat beraten werden. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Zwölf Ratsmitglieder stimmten dafür, sechs dagegen und fünf enthielten sich.
Das Thema hatte eine längere Diskussion im Rat ausgelöst, weil das Bauvorhaben nicht der ortstypischen Haus-Hof-Bauweise entspricht. Thomas Höhl (Wählergruppe Adam, WGA) sagte, dass man das an der Stelle machen könne. Ob man es künftig überall so handhabt, sei im Einzelfall zu prüfen. Hermann-Josef Schwab (CDU) entgegnete, man könne die Fassade lassen wegen des Ortsbildes und den hinteren Teil der Bebauung freigeben. Ortsbürgermeister Paul Gärtner (WGA) argumentierte, dass der neue Flächennutzungsplan Bellheims Außenwachstum begrenzen wird. – Auch darum wurde auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen zu dem Thema eine Einwohnerversammlung abzuhalten, wenn die Details klar sind. – Deshalb gelte es den Innerort zu verdichten, so wie das schon in der Vergangenheit wiederholt gewünscht worden sei. Da die Haus-Hof-Bauweise nicht mehr angesagt sei, sollte man den Bauherren eher freie Hand geben. Rainer Strunk (SPD) übte Kritik an der Verwaltungsvorlage. Darin wird empfohlen das Projekt zuzulassen, weil es sich in die ortstypische Bauweise einfüge. Allerdings handelt es sich laut Strunk um keine Haus-Hof-Bauweise, vielmehr eine Innerortverdichtung. Er sei aus optischen Gründen gegen die Art der Bebauung und weil die Verwaltung, basierend auf einer falschen Darstellung der Sachlage, die Umsetzung des Projekts empfehle. Fritz Schlee (Bürger für Bellheim) regte an ein Konzept zu erstellen, „damit nicht jeder macht, was er will“. Sebastian Weinheimer (WGA) sprach sich für das Bauvorhaben aus. Schließlich verändere sich der Baustil. Und letztlich müsse sich der Rat überlegen, ob er nun die Innerortverdichtung will oder nicht. Bei der Diskussion um die Innerortverdichtung gehe es nicht um das Ob, sondern um das Wie, entgegnete Strunk. Beigeordneter Dietmar Eßwein (CDU), zuständig für Bauangelegenheiten, sprach sich fürs Öffnen der Bauvorgaben aus. Er sei froh, dass die Gemeinde einen Investor gefunden hat. Aber man könne noch den Städteplaner einbeziehen, was nun geschehen soll. |gs