Kommentar Politik in der Stadt Kandel: Die Nerven liegen blank

Die drei Beigeordneten kümmern sich derzeit um die Belange der Stadt.
Die drei Beigeordneten kümmern sich derzeit um die Belange der Stadt.

Ohne Bürgermeister befindet sich die Stadt seit Monaten im Ausnahmezustand. Das zehrt an allen Beteiligten.

Seit einem halben Jahr befindet sich die Stadt Kandel in einem Ausnahmezustand, der nur selten öffentlich sichtbar ist. Bürgermeister Michael Niedermeier (CDU) ist erkrankt, seine drei Beigeordneten vertreten ihn mit Einsatz und Engagement, übernehmen soweit möglich repräsentative Aufgaben.

Aber die Last auf den Schultern wiegt schwer, gerade in einer hoch verschuldeten Stadt, zumal in der aktuellen Situation mit verschärften Vorgaben. Dabei haben sie in diesem Fall alles richtig gemacht: Der Erste Beigeordnete Michael Gaudier (CDU) hat Verantwortung übernommen und so dafür gesorgt, dass der Hort bis auf Weiteres in seinen Räumen bleiben kann. Die Beigeordnete Jutta Wegmann (Grüne) arbeitet rund um die Uhr in Sachen Kinderbetreuung.

Am Ende eines schweren Jahres lagen die Nerven bei den dreien, die eher unfreiwillig an der Spitze der Stadt stehen, nun spürbar blank. Das ist nachvollziehbar. Bei all’ der Arbeit hatte man schlicht keine Infoveranstaltung geplant, weil man glaubte, nichts zu sagen zu haben. Dabei hätte es doch ausgereicht zu sagen: „Nein, wir haben noch nichts Neues. Aber keine Sorge. Wir sind dran.“ Denn mehr wollten die Eltern garnicht hören.

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