Schaidt Public Viewing: Jung und Alt bangen gemeinsam mit der deutschen Elf

Jubel beim deutschen Tor: Public Viewing in der Grenzgrawehall in Schaidt.
Jubel beim deutschen Tor: Public Viewing in der Grenzgrawehall in Schaidt.

Das EM-Viertelfinale hat auch in der Grenzgrawehall die Gemüter bewegt. Dass die Fußballfans danach schnell nach Hause gingen lag jedoch nicht am Spielergebnis.

Die allermeisten Fans hatten sich innerlich schon aufs Elfmeterschießen eingestellt. Manche besorgten sich noch ein Getränk in der Pause der Verlängerung. Steaks und Würstchen, die Grillmeister Tobias Hauser draußen zubereitet hatte, waren da längst ausverkauft. In der Grenzegrawehall waren die Nerven der rund 60 Besucher bis zum Zerreißen gespannt. Würde man das 1:1 über die Verlängerung retten können? Gab es noch eine reelle Chance, das Blatt vorher zugunsten der deutschen Elf zu wenden? Und dann kam dieses Tor, kurz vor Schluss, in der 119 Minute, erzielt durch den Spanier Mikel Merino, das alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen zunichtemachen sollte.

Gute Stimmung beim Public Viewing.
Gute Stimmung beim Public Viewing.

Die Public Viewing Veranstaltungen, zu denen der TuS Schaidt bei allen EM-Spielen mit deutscher Beteiligung eingeladen hatte, verliefen insgesamt ruhig. Auch am vergangenen Freitag. Ein Junge schwenkte unermüdlich seine Fahne, andere hatten ein deutsches Trikot übergestreift oder trugen einen Fan-Schal um den Hals. Ein Fan im fortgeschrittenen Alter outete sich als Anhänger von Toni Kroos, aber die Stimmung war insgesamt doch etwas verhalten. Vor allem waren einige Plätze frei geblieben.

Lautstark Elfmeter gefordert

TuS-Vorsitzender Gernot Sambach zeigte sich vor Spielbeginn sehr zurückhaltend, tippte gar, ganz leise, auf einen 1:0 Sieg der Spanier, und sollte damit, was die Gewinnermannschaft anging, am Ende sogar recht behalten. Natürlich drückten alle der Elf von Julian Nagelsmann die Daumen, fieberten bei jedem Angriff mit und forderten lautstark einen Strafstoß nach dem offensichtlichen Handspiel eines Spaniers. Der hätte die Wendung bringen können, aber der Schiedsrichter sah die Sache womöglich nicht oder anders als die Zuschauer in der Grenzegrawehall.

Hier sorgte ein Helferteam erneut dafür, dass es den Besuchern an nichts fehlen sollte: Doris Roth und Margit Plavcic von der Gymnastikabteilung etwa oder Brigitte Kuroczik von den Montagshupfern, halfen wieder mit. Auch auf Sven Pomnitz, Beate Geörger oder Reinhold Völkel kann sich der Verein immer wieder verlassen. Ebenso auf Tom Baron, der nicht nur seit Jahren auf der Theaterbühne steht sondern auch die Geschäfte des Vereins führt.

Schnaken vertreiben Fußballfans

Er fand das Ergebnis zwar enttäuschend, dennoch sei er stolz auf die deutsche Mannschaft, ebenso wie auf das Helferteam des Vereins, das solche Veranstaltungen wie Public Viewing ja erst möglich mache. Das sah auch Tobias Hauser so. Die Spanier hätten einfach mehr Glück gehabt. Mit den Public Viewing-Veranstaltungen sei der Verein sehr zufrieden. „Wir haben viele Generationen bei uns versammeln können, die gemeinsam ein ausgeglichenes Spiel verfolgen konnten“, meinte Hauser.

Mehrere Generationen schauen gemeinsam Fußball.
Mehrere Generationen schauen gemeinsam Fußball.

Dass man nach der Niederlage der deutschen Elf nicht mehr allzu lange beisammen saß, hatte am Freitag nichts mit der Belästigung durch die Schnaken zu tun. Die hielt sich in Grenzen, und an der Decke verteilt hingen auch entsprechende Vorrichtungen, um die Schnaken abzuschrecken. Ein weiteres Public Viewing während der EM wird es hier nicht geben. Das Endspiel der EM am Sonntag, 14. Juli wird im Rahmen der Schaidter Kerwe auf einer Bühne im Ortsmittelpunkt übertragen.

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