Kommentar Quarantänestation: Was waren wir naiv

Die Hoffnung, das Virus mit der Quarantänestation aufhalten zu können, wurde enttäuscht. Seitdem wurde wenig dazu gelernt.

Abstand halten, Maske tragen, zwei Wochen Quarantäne – geradezu ungeheuerlich erschien vor zwei Jahren das, was den „Wuhan-Rückkehrern“ abverlangt wurde. Und wie groß war die Erleichterung, als alle negativ getestet die Südpfalz-Kaserne wieder verlassen durften.

Doch tatsächlich hatten sich längst Skifahrer aus Ischgl oder Mitarbeiter einer Firma in Bayern mit dem Coronavirus infiziert. Es sollte nur noch Tage dauern, bis die Pandemie auch in Deutschland an Fahrt aufnehmen würde.

Zwei Jahre später geht es darum, Lehren aus dem zu ziehen, was im Krisenmanagement auf Bundes- und Landesebene seit Anfang 2020 schief gelaufen ist. Das ist eine ganze Menge, angefangen vom mangelhaften Schutz der Altersheime bis zur Vernachlässigung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.

Mit Blick auf die jüngsten Debakel hinsichtlich des Genesenenstatus’ stellt sich jedoch die Frage, ob die Hoffnung darauf, dass das Robert-Koch-Institut, das Gesundheitsministerium und die Ministerpräsidenten aus ihren Fehlern lernen, nicht genauso naiv ist, wie damals die Hoffnung, mit der Quarantänestation das Virus aus dem Land halten zu können ...

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