Kreis Germersheim Traum vom Gleitschirmfliegen
«Germersheim.» Wie im Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey fühlt sich der Sondernheimer Marc Schimmel, wenn er mit seinem Gleitschirm über die Berge fliegt. Dabei fliegt er bis zu 2500 Meter hoch und bis zu 30 Kilometer weit.
„Wetter, Luftraum und die Umgebung spielen beim Gleitschirmfliegen eine wichtige Rolle“, erklärt Marc. „Es sollte nicht regnen, stürmen oder gewittern. Ideal ist, wenn die Sonne scheint.“ Denn nur bei schönem Wetter bildet sich die notwendige Thermik. Thermik entsteht, wenn die Sonne Erde und Luft erwärmt. Dann steigt die warme Luft nach oben und trägt Gleitschirm- oder Segelflieger. Gleitschirmfliegen ist ein ziemlich teures Hobby. Marcs komplette Ausrüstung kostet rund 4000 Euro. „Wettkampfschirme kosten zwischen 5000 und 6000 Euro“, berichtet der Sondernheimer. Die Ausrüstung wiegt zwischen 10 und 15 Kilogramm. „Man benötigt einen Gleitschirm, in den ein Rettungsschirm integriert ist, das Gurtzeug, den Variometer mit eingebautem Höhenmesser und Kompass, Outdoorkleidung, einen Helm und Handschuhe.“ Marcs Bilder und Videos haben mich sehr begeistert. Aber ich brauche erst eine Ausbildung, damit ich Gleitschirm fliegen darf. Im Alter von 16 Jahren kann man eine Ausbildung starten. „Das ist eine Fluglizenz für Luftsportgeräte, das nennt man auch den Luftfahrerschein“, sagt Marc. Der Luftfahrerschein gilt in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. „Es gibt zwei Kategorien: die A-Lizenz und die B-Lizenz. Bei der A-Lizenz darf man nur in beschränkten Gebieten fliegen. Bei der B-Lizenz hat man freie Flugwahl, muss jedoch ein paar Regeln beachten“, erklärt der Sportler. Die Fluglizenz verfällt nicht. Gleitschirmfliegen ist anstrengend. „Man hat oft Muskelkater danach“, sagt er. „Das Schöne an dem Sport ist, dass man sich beim Fliegen entspannen kann. Es ist ein Sport, in dem man sich frei fühlt.“ Dabei ist der Sport gar nicht mal so ungefährlich. „Man muss das Wetter gut beurteilen können und die Bedingungen beachten“, erläutert Marc. Oft passieren Unfälle bei Landungen, Unachtsamkeiten oder bei schlechtem Wetter. Der 44-Jährige ist Mitglied im Verein „Schwarzwaldgeier“ in Baden-Baden. Marc ist seit 2014 als Gleitschirmpilot aktiv und einer von 35.000 Gleitschirmpiloten in Deutschland. Er kam zu dem Sport durch einem Tandemflug. Danach war er begeistert und wollte das Gleitschirmfliegen selbst ausprobieren. „Oft fliege ich in den Alpen, weil es dort am schönsten ist.“