Kreis Germersheim Tresor bis zum Fenster geschleppt

Erneuter Einbruch ins Rülzheimer Rathaus: Gegen 3 Uhr am Ostersonntagmorgen haben unbekannte Täter das Fenster zum Kassenraum aufgebrochen und sind ins Rathaus eingestiegen. Offensichtlich waren es dieselben Täter wie bei dem Einbruch vor knapp vier Wochen, denn sie drangen gezielt in den Kassenraum ein. Die Täter fuhren in der Osternacht mit einem gestohlenen Pritschen-Lastwagen mit Karlsruher Kennzeichen im Hof des Rathauses rückwärts vor das Fenster des Kassenraums, schlugen dessen Fenster ein und gelangten so in den Kassenraum. Hier haben sie mit brachialer Gewalt einen Tresor aus der Wand gerissen und dabei unglaubliche Zerstörungen hinterlassen. Vermutlich wollten die Täter den Tresor mit dem mitgebrachten Lastwagen abtransportieren, denn er lag in der Nähe des Fensters, durch das die Einbrecher eingestiegen sind. Anscheinend wurden die Einbrecher aber gestört, als auf dem benachbarten Deutschordensplatz gegen 4.15 Uhr die Vorbereitungen für das Osterfeuer der Katholischen Pfarrgemeinde begannen. Durch diese Arbeiten offensichtlich aus dem Konzept gebracht, verließen die Täter fluchtartig das Rathaus und ließen dabei sogar den Lastwagen zurück. Die Polizei ermittelt derzeit den Halter des Fahrzeugs und versucht zu klären, wann und wo er gestohlen wurde. Die Beamten waren von einem Kirchenbesucher alarmiert worden, der um 6 Uhr die Ostermesse besuchen wollte. Er hatte sein Auto auf dem Parkplatz des Rathauses abgestellt, dort auch den quer abgestellten Lastwagen gesehen, sich aber zunächst nichts weiter dabei gedacht. Weil es zu diesem Zeitpunkt noch dunkel war, hatte er auch das eingeschlagene Fenster nicht bemerkt. Erst als er nach Ende des Gottesdienstes zu seinem Auto zurückkam, bemerkte er das eingeschlagene Fenster und verständigte die Polizei. Wie sich nachträglich herausstellte, hatte eine Nachbarin gegen 3.06 Uhr verdächtige Geräusche auf dem Parkplatz gehört, sich aber nichts dabei gedacht und war wieder eingeschlafen. Die Polizei hatte sie nicht verständigt. Nach Auskunft von Bürgermeister Reiner Hör, der vom Leiter des Ordnungsamtes, Sven Diener, verständigt worden war, der wiederum von der Polizei von dem Einbruch erfuhr, wurde nichts entwendet. „Die Täter hinterließen aber eine riesige Verwüstung“, so Hör: „Es sieht aus, wie nach einem Bombeneinschlag.“ Im Rathaus, so der Leiter der Kassenabteilung, Jürgen Trauth, der ebenfalls sofort am Tatort war, wird so gut wie kein Bargeld aufbewahrt. „Bei uns wird fast alles bargeldlos abgewickelt“. Die Täter hätten also in dem Tresor nichts finden können, was sich hätte lohnen können. „Nur ein Dienstsiegel war drin.“ Doch was die Täter damit hätten anstellen sollen, kann man nur vermuten. Diese kannten sich offenbar gut im Rathaus aus, weil sie direkt den Kassenraum angesteuert haben. Daher vermutet die Polizei, dass es sich um dieselben Täter handeln muss, die das Rathaus bereits am 27. März heimgesucht haben. Auch damals wurde kaum etwas entwendet. Die Täter hatten viele Schränke aufgebrochen und durchgewühlt und dabei, ebenso wie bei dem erneuten Einbruch, großen Schaden hinterlassen.

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