Vor der Wahl Verwaltungsmann will neue Wege gehen

Bürgermeisterkandidat Mike Schönlaub will im Fall seiner Wahl verstärkt Synergien nutzen, zum Beispiel bei den Kitas.
Bürgermeisterkandidat Mike Schönlaub will im Fall seiner Wahl verstärkt Synergien nutzen, zum Beispiel bei den Kitas.

Er hat reichlich Erfahrung in der Verwaltung gesammelt, in der er gelernt hat. Mit seiner Wahl in den Kreistag ist Mike Schönlaub (SPD) nun auch in die Kommunalpolitik eingestiegen. Aber das ist dem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises nicht genug. Er möchte Bürgermeister der Verbandsgemeinde werden.

Die Verwaltung der Verbandsgemeinde Kandel kennt er gut, mit den Abläufen ist er bestens vertraut. Schließlich hat er hier, nach dem Besuch der Realschule in Kandel, seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten absolviert. Und seitdem konnte er viele Erfahrungen sammeln, ist derzeit Leiter des Fachbereiches Bürgerdienste, zu der etwa das Ordnungs- und Sozialamt mit rund 50 Mitarbeitern gehören. Jetzt will der 41-jährige Mike Schönlaub Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel werden. Und für dieses Amt hat ihn „seine“ Partei, die SPD, schon vor längerer Zeit nominiert. Er sei, so hieß es, der richtige Mann für die Nachfolge des Amtsinhabers Volker Poß (SPD). Und das bei weitem nicht nur, weil er, wie auch Poß, aus dieser Verwaltung kommt. Mike Schönlaub bringe auch viele weiteren Qualifikationen für diese Aufgabe mit, und er habe sich in verschiedenen Führungsfunktionen bestens bewährt, hört man von der SPD.

Den Brand- undKatastrophenschutzinspekteur des Kreises, Mike Schönlaub (Mitte), soll in Kürze ein Hauptamtlicher ablösen.
Den Brand- undKatastrophenschutzinspekteur des Kreises, Mike Schönlaub (Mitte), soll in Kürze ein Hauptamtlicher ablösen.

Doch der Reihe nach: Schönlaub stammt aus Freckenfeld, wo er die Grundschule besuchte und früh mit der Feuerwehr in Berührung kam; sein Vater Bernd war hier jahrelang Wehrführer. Keine Frage, dass sein Sohn Mike da schon früh zur Jugendfeuerwehr ging und sich bald für weitere Aufgaben qualifizierte. Kein Wunder war es einige Jahre später dann auch, dass ihn die Wehrleiter des Landkreises 2015 zum Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) wählten. Ein in hohem Maße herausforderndes Ehrenamt, das er bis Ende Januar 2025 noch ausüben wird. Danach soll ihn ein hauptamtlicher BKI ablösen. Schönlaub begrüßt das ausdrücklich, denn auf Dauer seien diese Aufgaben nicht nebenbei zu schultern.

Als BKI bewährte sich Schönlaub bei vielen außergewöhnlichen Einsätzen. Er fand stets auch die Unterstützung von Landrat Fritz Brechtel, von dessen Führungsverhalten er nach eigenen Angaben sehr viel gelernt hat. Vor allem aber der wochenlange Einsatz bei der Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal verlangte alles von ihm, forderten sein Organisationsgeschick und seine Führungsqualitäten. Dankschreiben und Auszeichnungen für diesen Einsatz, etwa die Landesverdienstmedaille, belegen dies. Vor den Herausforderungen des Amtes, das er anstrebt, hat Schönlaub zwar Respekt, aber er traut sich diese Aufgabe zu. So wie er nebenbei etwa das Fachabitur erworben und schon 2006 am Kommunalen Studieninstitut in Ludwigshafen sein berufsbegleitendes Studium zum Verwaltungsfachwirt durchgezogen hat.

Idee von einer Energiegenossenschaft

Schönlaub weiß, was er will und was er in der Verbandsgemeinde Kandel erreichen möchte. Hier hat für ihn der Ausbau eines zuverlässigen Betreuungsangebotes für alle Grundschulen Priorität. Die Eltern hätten Anspruch auf ein bedarfsgerechtes Angebot von Montag bis Freitag, auch in den Ferien. Die Idee zur Gründung einer Energiegenossenschaft müsse ernsthaft geprüft werden. Und ganz wichtig erscheint ihm, auch mit Blick auf die ausufernden Kosten, künftig verstärkt Synergieeffekte zu nutzen, etwa bei der Feuerwehr, die gut aufgestellt und ausgerüstet sei. Der Verbandsgemeinderat stehe geschlossen hinter ihr.

Synergieeffekte stellt sich Schönlaub bei den Kindergärten vor, wo man einen Springerpool einrichten sollte, ebenso wie für die Betreuende Grundschule. Eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft könne helfen, die Wohnungsnot zu lindern, und für die Versorgung in den Gemeinden müssten Hausärzte gewonnen werden. Die Verwaltung sei zwar gut aufgestellt, aber man müsse auch neue Wege gehen, etwa bei der Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen. Bürger sollten die Verwaltung noch mehr als Dienstleister empfinden, weshalb man auch Ungewohntes versuchen wolle.

Kommunalpolitik statt Kicken

In die aktive Kommunalpolitik eingestiegen ist der Verwaltungsmann schon im Juni, als er in den Kreistag gewählt wurde. Fürs Fußballspielen bleibt angesichts dieses Engagements immer weniger Zeit. Lange Jahre hat der FCK-Fan sich als Torhüter in verschiedenen Vereinen bewährt. Der Vater von zwei Kindern, in zweiter Ehe mit seiner Frau Anna-Carina verheiratet, hat momentan kaum Freizeit. Und in den kommenden Wochen bis zum Wahltag am 10. November will er nochmal richtig Gas geben: 20 Termine stehen an. Auf sie freut er sich, weil er als „offener Mensch“, schon Spaß hat im Umgang mit den Menschen, denen er in seinen „Vor-Ort-Gesprächen“ oder in Workshops zu bestimmten Themen, etwa zum Starkregen-Konzept, begegnet.

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