Germersheim Wärmeplan: Erste Ideen gibt es im Herbst

Klimaschutzmanagerin Merle Johnston und Bürgermeister Marcus Schaile.
Klimaschutzmanagerin Merle Johnston und Bürgermeister Marcus Schaile.

Mit was heizen die Haushalte in Germersheim Wohnungen und Häuser in der Zukunft? Der Wärmeplan der Stadt soll Lösungen liefern. Bürgermeister Marcus Schaile und Klimaschutzmanagerin Merle Johnston sprechen mit Ralf Wittenmeier über den Stand des Wärmeplans.

Wofür braucht Germersheim eine kommunale Wärmeplanung und was ist diese?
Die Idee eine kommunale Wärmeplanung in Germersheim durchzuführen kam erstmals im Zusammenhang mit der Frage der Energieversorgungssicherheit auf. Die Frage, die wir uns gestellt haben war: Welche Schritte müssen wir gehen, um eine sichere und nachhaltige Wärmeversorgung in Germersheim zu gewährleisten. Die Wärmeplanung ist eine grobe Skizzierung der Schritte hin zu einer CO2–neutrale Wärmeversorgung in Germersheim.

Was bringt dieser Wärmeplan den Bürgern?
Der Wärmeplan ist eine planerische Orientierungsgrundlage für die Verwaltung, jedoch können daraus auch Bürgerinnen und Bürger erste Anhaltspunkte bekommen, wie die zukünftige Wärmeversorgung bei sich selbst aussehen könnte. Zu unterstreichen ist das „könnte“, denn der Wärmeplan ist nur der erste Schritt, im Nachgang müssen noch Machbarkeitsstudien durchgeführt werden, in denen die möglichen Wärmeversorgungen und die Gebietsgrenzen sehr detailliert untersucht werden. Der Wärmeplan hat keine rechtliche Auswirkung für die Bürgerinnen und Bürger.

Die Bestandsanalyse wurde im Januar dieses Jahres abgeschlossen. Wo steht Germersheim?
Die Bestandsanalyse hat gezeigt, dass der aller größte Teil des Wärmebedarfs mit Erdgas gedeckt wird und dass es einen sehr großen Sanierungsbedarf gibt. Jedoch muss hier differenziert werden, so hat die Analyse gezeigt, dass der größte Anteil mit 87,8 Prozent an Gebäuden dem privaten Wohnen zugeordnet werden kann, dieser aber nur 30,8 Prozent des Endenergiebedarfes benötigt.

Welche Arten von Heizungen werden benutzt, wie viele Treibhausgase (THG) in Tonnen pro Jahr werden derzeit ausgestoßen?
Die jährlichen THG-Emissionen belaufen sich auf rund 126.667 Tonnen. Die meisten Heizungen sind Gasheizungen.

Wie viel CO2 oder THG müssen die Einwohner am Ende einsparen?
Da das Ziel eine CO2 -neutrale Wärmeversorgung ist, werden bis 2045 die 126.667 Tonnen jährlich auf 0 gesetzt werden. Das hört sich jetzt drastisch an, aber genau dafür wird der Plan ja erstellt und es sind auch nicht nur die Einwohner, die das alleine machen müssen. Es werden Strukturen aufgebaut, die dies ermöglichen.

Die Potenzanalyse wurde ebenfalls im Januar abgeschlossen. Welche Möglichkeiten gibt es für die Stadt, Energie einzusparen beziehungsweise auf welche Erneuerbaren Energien sollte/will die Stadt setzen?
Die technischen Potenziale in Germersheim sind vielfältig, welche in der Praxis dann wirklich umsetzbar sind, werden dann die Machbarkeitsstudien zeigen.

Germersheim hat sehr heterogene Stadtviertel. Gibt es Ideen, wo mit was geheizt werden soll?
Die ersten Ideen werden derzeit noch besprochen und im Herbst veröffentlicht.

Bis wann liegen gegebenenfalls die Ergebnisse vor?
Am 7. November wird der Wärmeplan dem Stadtrat vorgestellt und am 20. November dann den Germersheimer Bürgerinnen und Bürgern.

Wurden schon Kosten ermittelt, was die Umsetzung des kommunalen Wärmeplans die Stadt kosten wird beziehungsweise die Stadtwerke?
Kosten liegen uns derzeit noch nicht vor.

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