Kreis Germersheim Windräder sollen Geld in Gemeindekasse wehen
Die Firma Juwi aus Wörrstadt will auf Lustadter Gemarkung im Jahr 2020 zwei Windkraftanlagen errichten. Der Ortsgemeinderat Lustadt hat dem Projekt und entsprechenden Verträgen, die das Gremium nichtöffentlich diskutierte, einstimmig zugestimmt.
Zusammen mit zwei weiteren Anlagen auf Freisbacher Gemarkung soll der Windpark Lustadt/Freisbach entstehen (wir berichteten). Bereits im Dezember 2011 hatte der Rat, um einer „Verspargelung“ der Landschaft entgegenzuwirken, Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen: „Nördlich der Kreisstraße 3 und der Bundesstraße 272“, konkretisierte das Gremium im Februar 2012. Wichtig war dem Rat schon damals, dass zwischen Anlagen-Standort und Wohnbebauung mindestens 1000 Meter liegen – obwohl zu dieser Zeit der gesetzliche Mindestabstand bei nur 750 Metern lag. Nach geänderter Gesetzgebung beträgt der Mindestabstand bei über 200 Meter hohen Anlagen nun 1100 Meter. Die geplanten 220 Meter hohen Anlagen mit Leistungen „zwischen 3,5 und 4,5 Megawatt“ sind laut Timo Brühl von der Firma Juwi „mindestens 1100 Meter“ von der Wohnbebauung entfernt. „Wir sind ganz am Anfang des Projekts – bei der Standortauswahl und der Flächensicherung“, erklärte er in der Ratssitzung. Und fügte an: „Erst wenn wir uns die Flächen gesichert haben, geben wir Geld für Gutachten aus.“ Die Flächen will sich Juwi in den nächsten sechs Monaten sichern: „Die kleinen Flurstücke machen die Flächensicherung sehr anspruchsvoll. Wir müssen mit vielen Leuten sprechen“, räumte Brühl ein. Auf RHEINPFALZ-Nachfrage bezifferte er die Zahl der Grundstückseigentümer in Lustadt je Windrad auf etwa 40, in Freisbach auf etwa 20. Bis Ende des Jahres sollen alle benötigten Gutachten erstellt sein. 2018 will die Firma den Genehmigungsantrag anreichen – und hofft, dass sie bis im Frühjahr 2019 die Bundesimmissionsschutzgenehmigung erhält. Anfang 2020 könnte dann mit dem Bau der Anlagen begonnen werden und diese „im Sommer/Herbst 2020“ in Betrieb gehen. Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) hatte bereits in der November-Sitzung betont, „dass Windräder aus finanzieller Sicht für die Gemeinde interessant sind“. Damals sagte er, dass die Kommune in den ersten zehn Jahren 7000 Euro je Anlage erhalte, ab dem elften Jahr jeweils 9000 Euro. |nti