Germersheim Woche der Militärmusik: Drei Musikkorps begeistern Zuschauer

Drei militärische Musikkorps zeigen am Montagabend auf dem Paradeplatz ihr Können. Die Zuschauer waren begeistert.
Drei militärische Musikkorps zeigen am Montagabend auf dem Paradeplatz ihr Können. Die Zuschauer waren begeistert.

Die Musikkorps von Heer, Luftwaffe und Marine haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Truppen musikalisch stärker in der Bevölkerung zu verankern. Zum Auftakt der Woche der Militärmusik erklingen nicht nur klassische Märsche.

Punkt 18 Uhr marschieren die Orchester ein, um am Montag feierlich die Woche der Militärmusik zu eröffnen: das Heeresmusikkorps Koblenz, das Luftwaffenmusikkorps aus Münster und das Marinemusikkorps aus Kiel. Im Gleichschritt beziehen die uniformierten Mitglieder der Bundeswehr auf der grünen Wiese am Germersheimer Paradeplatz Stellung. Diszipliniert warten sie auf ihren großen Moment.

Das Luftwaffenmusikkorps aus Münster marschiert unter Zuschauern hindurch auf den Paradeplatz .
Das Luftwaffenmusikkorps aus Münster marschiert unter Zuschauern hindurch auf den Paradeplatz .

Zu diesem Zeitpunkt haben sich schon zahlreiche Menschen rings um den Platz versammelt, um den Auftritt mit eigenen Augen zu sehen. Von jung bis alt sind sämtliche Altersgruppen vertreten. Einige lassen den Blick über die Menge schweifen, um vielleicht doch noch einen guten freien Sitzplatz zu finden, andere bleiben stehen, unterhalten sich gelassen und freuen sich auf das Kommende. Wer genau hinsieht, erkennt, dass ein paar ältere Menschen sogar eigene Stühle von zu Hause mitgebracht haben. Das Wetter begünstigt die Veranstaltung, es herrscht strahlender Sonnenschein. Die Posaunen und Trompeten der Korps glänzen im Licht.

Besucher erinnert sich an Bundeswehrzeit

„Mich erinnert das alles an meine Zeit beim Bund“, erzählt ein Besucher. „Dort haben wir auch oft Militärlieder und Märsche gesungen.“ Er hoffe darauf, heute ein paar Erinnerungen auffrischen zu können. Aber nicht nur ehemalige Wehrdienstleistende sehen an diesem Abend zu. Eine Besucherin ist mit ihren beiden Söhnen gekommen und will ihnen ein besonderes Erlebnis bieten. „Dass so eine Woche so nah bei uns stattfindet, kommt nicht jeden Monat vor. Da muss man dann auch hingehen.“ Für kleine Jungs sei eine solche Aufführung ein richtiger Höhepunkt.

Mit einem Sternmarsch aus drei verschiedenen Richtungen beginnt die Woche der Militärmusik. Hier marschiert das Heeresmusikkorps
Mit einem Sternmarsch aus drei verschiedenen Richtungen beginnt die Woche der Militärmusik. Hier marschiert das Heeresmusikkorps Koblenz.

Als sich die Zuhörer eingerichtet haben, spricht Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile (CDU) die Begrüßungsworte und fordert alle auf: „Stellen Sie sich auf vielfältige und facettenreiche Musik ein!“ Besonderer Dank gelte Monika Kabs, der Bürgermeisterin von Speyer, und Stefan Martus, dem Bürgermeister Philippsburgs, die die Woche der Militärmusik gemeinsam mit Germersheim ausrichten, und allen anderen Organisatoren. Nach weiteren Danksagungen kann es losgehen. Die Anspannung in der Menge ist deutlich zu spüren. „Das wird jetzt großartig“, verspricht ein älterer Mann seiner Ehefrau, kurz bevor die ersten Töne erklingen.

Tosender Applaus am Ende eines Stückes

Den Anfang macht das Heeresmusikkorps Koblenz mit dem „Schwedischen Reitermarsch“, der seine Ursprünge im 17. Jahrhundert hat. Danach gibt das Luftwaffenkorps aus Münster den Marsch „Fliegergeist“ zum Besten, bevor das Kieler Marinemusikkorps das Publikum mit dem allseits bekannten US-Hit „In the Navy“ begeistert. Es folgt eine breite Mischung aus traditionellen Märschen und Seemannsliedern wie dem Frederikus-Rex-Grenadiermarsch und „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise“ sowie neueren Werken wie einem Medley aus der Filmmusik zu „Star Wars“. Wer einmal mit einem Stück nichts anfangen kann, hat höchstwahrscheinlich mit dem Folgenden eine Menge Spaß. Im Verlauf des Abends wird auch das Publikum warm. Wo am Anfang nur verhalten gewippt wurde, wird nun mit voller Leidenschaft mitgeklatscht und die Musik wirklich genossen. Am Ende eines jeden Stückes gibt es tosenden Applaus, der die Leistung der Musikerinnen und Musiker würdigt.

Heute spielt das Luftwaffenmusikkorps in der Stadthalle.
Heute spielt das Luftwaffenmusikkorps in der Stadthalle.

Immer wieder recken sich Menschen mit dem Handy in der Hand nach oben, sie wollen diese besonderen Momente gerne festhalten. Selbst die spärlichen Regentropfen, die später noch fallen, können die Laune nicht trüben. Darüber hinaus wächst das Publikum mit jedem neuen Titel um einige Menschen, deren Neugier durch die ehrwürdigen Melodien geweckt wurde. „Eigentlich wollte ich gerade einkaufen gehen“, sagt eine Zuschauerin, die dazukommt, als das Marinekorps aus Kiel „Kameraden zur See“ spielt. „Aber ich musste dann doch sehen, was hier vor sich geht. Bei dieser prächtigen Musik.“ Bei guter Stimmung neigt sich das Konzert langsam, aber sicher dem Ende zu.

Heeresmusikkorps und das Marinemusikkorps stehen sich gegenüber.
Heeresmusikkorps und das Marinemusikkorps stehen sich gegenüber.

Zum krönenden Abschluss spielen alle drei Korps nochmal zusammen. Das letzte Lied ist „Jäger aus der Kurpfalz“, ein Gruß und ein Dank an Germersheim und die gesamte Region. Unter donnerndem Beifall ziehen die Korps eines nach dem anderen ab, während Junge und Ältere huldvoll salutieren. „Das war schön“, meint einer, der von den Schultern seines Vaters aus den Korps nachblickt. „Vorher habe ich das nur im Fernsehen gesehen, nie live.“ Eine schöne Erinnerung an die Darbietungen der Orchester von Luftwaffe, Heer und Marine werden bleiben.

Heute Abend gibt es um 19.30 Uhr in der Stadthalle ein Konzert des Luftwaffenmusikkorps aus Münster. Die Einnahmen werden einem wohltätigen Zweck gespendet.

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