Kreis Germersheim Wochen-Spitzen:

91-94079288.jpg

Dass die RHEINPFALZ den Hinweis des Landesamtes für Geologie und Bergbau veröffentlichte, der Bebauungsplanbereich ehemalige Stadtkaserne sei Aufsuchungsgebiet für Öl und Gas, sorgte für verschnupfte Stimmung beim Germersheimer Baudezernenten Norbert König. Schließlich sei nicht nur der Bebauungsplanbereich potenzielles Öl- und Gas-Suchgebiet, sondern das gesamte Dreieck Lustadt-Bellheim-Germersheim und damit das gesamte Stadtgebiet. Was stimmt. Was auch im Bebauungsplan steht: Setzungen nach Ölbohrungen seien deutlich geringer als nach Kohlebergbau. Das hat aber nicht das Landesamt, sondern die Stadtverwaltung als eine Art „Entwarnung“ angemerkt. Und es stimmt auch. Unbestritten ist, dass es Setzungen geben kann. In der Gemeinde Otterstadt im Rhein-Pfalz-Kreis klagen Bürger gerade gegen die Ölbohrung unter ihrem Dorf – weil sie Angst vor Setzungen und Rissen in ihren Häusern haben. Die Entscheidung ist vor dem Oberlandesgericht in Koblenz anhängig. Dass der Rechteinhaber Suez momentan gar nicht vorhabe, unter Germersheim nach Öl zu suchen, wie König im Bauausschuss noch anmerkte, ist nur eine temporäre Beruhigungspille. Nicht nur für den Bebauungsplan Stadtkaserne. Einzelhandel ist in diesen Tagen ja ein Thema in Germersheim: Einkaufszentrum, Aldi-Erweiterung, Leerstände in der Innenstadt, Konkurrenz zum Mittelzentrum Germersheim in Nachbargemeinden. Das Thema beschäftigt die Politik. Wenn dann aber mal ein Einkaufszentrum fertig ist und die Kundschaft dort hingelockt werden soll, lassen sich die Betreiber auch einiges einfallen, damit die Leute wirklich nur einmal kommen: beim Ausstellen eines Geschenkgutscheins in dreistelligem Wert zum Beispiel. Dafür, dass seinem Zentrum in einer nahe liegenden Großstadt ein Umsatz garantiert wird, verlangt der Betreiber nämlich noch eine Bearbeitungsgebühr. Genauer: Das Ausstellen des Geschenkgutscheins kostet Geld. Nur 50 Cent. Aber es geht ums Prinzip. Dafür zahlen müssen, dass man Kundschaft bringt und Umsatz garantiert, geht gar nicht. Die Bellheimer Brauerei lässt ihre Bellaris-Quelle auch für den guten Zweck sprudeln. Pro Flasche wird ein Cent gespendet. Nun war wieder eine erkleckliche Summe zusammengekommen. Fünf Vereine aus Vorder- und Südpfalz können sich über jeweils 10.000 Euro freuen, die am Donnerstag in der Brauereikantine in Bellheim übergeben wurden. Die Freude war groß auf beiden Seiten, sowohl auf der der Vereine, als auch der Brauerei. Gut gelaunt meinte Brauereichef Roald Pauli: „Ich freu mich, ja, wir sind jetzt zwar 50.000 Euro ärmer, aber ...“ Da musste nicht nur er lachen. Und dann fügte er wieder ernst werdend hinzu: „Eigentlich sogar 100.000 Euro – wir waren gestern in der Westpfalz.“ Dort wurden ebenfalls 50.000 Euro an sozial engagierte Vereine ausgeschüttet. „Das ist gut angelegtes Geld“, sagte Pauli. Zum einen würden bedürftige Menschen unterstützt, „es ist aber auch Respekt vor den ehrenamtlich Tätigen“. Schönes Wochenende | |tom

x