Kreis Kaiserslautern Alle(s) unter Strom

Erfreut kleine wie große Besucher: Die Modellbahnausstellung in Eulenbis. Andre Schröck begutachtet mit seinem Sohn Paul die gro
Erfreut kleine wie große Besucher: Die Modellbahnausstellung in Eulenbis. Andre Schröck begutachtet mit seinem Sohn Paul die großen Loks.

Für Modelleisenbahnfreunde war am Sonntag schon Weihnachten: Die Ausstellung im Bürgerhaus Eulenbis ließ die Herzen der Miniatur-Fans höher schlagen.

Schon im Eingang werden die Besucher mit einem Querschnitt von Gartenbahnen der verschiedenen Baureihen deutscher und schweizerischer Hersteller empfangen. Geräuschvoll präsentiert sich das Modell der Vielseitigkeitslokomotive der Baureihe BR 80, die in ganz Deutschland eingesetzt war. In Eulenbis bewegt sie sich mit ihren Waggons auf einer Spur von 45 Millimetern Breite. „Die Geräusche erinnern mich an meine früheren Bahnfahrten“, erzählt ein Senior, der sich noch an Lokomotiven „unter Dampf“ erinnern kann. Gleich daneben auf Spur eins steht das amerikanische Modell „Union Pacific“, hierzulande aus Western bekannt. „Den habe ich kürzlich auf einer Ausflugsfahrt gesehen“, erzählt ein Besucher und deutet auf den Schienenbus. Der Typ VT 98 mit Beiwagen war hauptsächlich auf Nebenstrecken eingesetzt und wird heute noch zu historischen Ausfahrten verwendet. Gerd Stier, Organisator der Modellbahnbörse, gab Erläuterungen zu Schienenfahrzeugen, die bei uns nicht bekannt sind: Zwei Modelle der schweizerischen Staatsbahn waren in Eulenbis zu bewundern. Das Modell „Krokodil“, eine Elektrolokomotive, wird auf den schweizerischen Steilstecken sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eingesetzt. Nicht nur zum „Krokodil“, sondern auch zum ebenfalls schweizerischen Triebwagen „Bernina“ hat Gerd Stier viele Fragen zu beantworten. Seit 1995 gibt es die Modellbahnausstellung in Eulenbis, die vom gemeindlichen Kultur-, Fest- und Umweltausschuss ausgerichtet wird. Federführend ist Gerd Stier, der damals als Ratsmitglied die Idee dazu einbrachte und nicht nur Zustimmung, sondern auch Unterstützung fand. „Wir sind um eine breite Präsentation bemüht, und die gelingt uns auch in diesem Jahr“, freut sich der Organisator. Die Vielfalt beginnt bei den Modelleisenbahnen und reicht von landschaftsgestaltenden Modellen über fahrende Autos bis zu technischen Gerätschaften. „Schaut mal, wie es dort blinkt“, ruft ein kleiner Besucher seinen Eltern zu. Nachgestellt ist ein Unfall, umgeben von Feuerwehr, Notarzt und Abschleppwagen, alle mit blinkenden Lichtern. Licht und Elektronik nehmen immer mehr Raum im Modellbau ein. Während sich früher fast ausschließlich die Eisenbahnen bewegten, sind heute ganze Straßenzüge mit Pkw, Lkw und Ampeln unter Strom. Regelkonform hält der Lkw bei Rot, bei Grün geht es weiter. Ausgestellt und zum Kauf angeboten ist auch umfangreiche Literatur. Bei der Gestaltung der Umgebung kann der Fan zwischen kompletten Landschaften und Einzelteilen wählen. „Die Anlage wird individuell gestaltet, ohne Fertigteile“, erklärt ein Besucher bestimmt. Lange stehen die Kinder vor der im Erdgeschoss aufgebauten Gleisanlage mit computergesteuerten Zügen. „Auf den Schienen ist immer was los“, freut sich ein Familienvater, der sich kaum von diesem Schmuckstück trennen kann. Eine Augenweide sind auch die Modelle amerikanischer Straßenkreuzer. In die Zeitepoche der Lokomotiven gehören auch die Banknoten. Reichsmark war damals die Währung; je jünger der Druck, desto höher die Werte.

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