Kreis Kaiserslautern Altes Blech und rockige Rhythmen

Tête-à-tête mit Marilyn: Robert Thompson (links) und Peter Bätge erfreuten sich an Bätges 60 Jahre altem Buick Special, der auf
Tête-à-tête mit Marilyn: Robert Thompson (links) und Peter Bätge erfreuten sich an Bätges 60 Jahre altem Buick Special, der auf den gleichen Vornamen wie die Monroe getauft wurde.

„Rock ’n’ Roll trifft Wein“ lautete am Samstag das Motto des Fördervereins Aktiv für Hochspeyer. Als besondere Attraktion lockten historische, überwiegend US-amerikanische Oldtimer die Besucher an den Kirchplatz. Aber auch Musik wurde den zahlreichen Gästen dem Motto gemäß geboten.

Knapp sechs Meter lang mit spitzen Haifischflossen, einem Kofferraum, so groß, dass man sich darin bequem zur Ruhe betten könnte, 340 PS stark, und für das Baujahr 1960 bereits bemerkenswerterweise mit elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage ausgestattet – der Cadillac „Coupe de Ville“ strotzt nur so vor Stil und Luxus. „Kann ich mich mal reinsetzen?“, fragt Klaus Langer aus Kaiserslautern. „Ja, klar“, antwortet Danny Woditsch, der Besitzer des Schmuckstücks aus Schönenberg-Kübelberg. Gemeinsam mit dem 1959er Cadillac von Patrick Pahlitzsch aus Miesau zieht der knallrote Straßenkreuzer das Besucherinteresse auf sich. Doch es gibt noch mehr Liebhaberstücke zu bewundern, welche die Herzen von Freunden klassischer Fahrzeuge höherschlagen lassen. Während Klaus Langer tief in den weich gepolsterten Sitzen der Luxuskarosse versinkt, erklingt von der Bühne „Jailhouse Rock“ von Elvis Presley. Das Trio The Spikes liefert mit seinem Repertoire aus Rockabilly, Swing, Blues und Jive den originalgetreuen Hintergrundsound zu der Fahrzeugparade. Manche Besucher tanzen vor der Bühne. Einige Frauen tragen Petticoat, Männer haben sich Elvis-Haartollen gegelt. Auch Marilyn fehlt nicht. Peter Bätge aus Trebur ist mit ihr angereist. Er nennt seinen 1957er Buick Special so. Stilecht, aber mit einem Augenzwinkern hat er Schuhe, Gitarre und Autogrammkarte seines Idols Marilyn Monroe rund um den Buick drapiert. „Wo ist der Tankstutzen?“, fragt sich Robert Pohlod aus Waldfischbach derweil beim Anblick eines 1956er Chevrolet Bel Air. Rätselnd stehen die Besucher um das Fahrzeug herum. „Im Kofferraum? Unter dem Nummernschild?“, lauten Vorschläge. Nein, unter der Heckleuchte kommt er zum Vorschein! Lachend wundern sich die Umstehenden und freuen sich ob dieser Kuriosität. Direkt daneben, aber in größtmöglichem Kontrast dazu, steht ein 86er Trabant aus Mecklenburg-Vorpommern. Schmunzelnd betrachten die Flaneure das vergleichsweise winzige, rostfreie Kunststoffgefährt. Keine Autos, sondern Whiskey, Rum und Zigarren hat Nicole Kitzmann von „La Casa Del Habano“ aus Kaiserslautern im Angebot. „Wir haben viele amerikanische Kunden, die auch heute gerne zugreifen“, sagt Kitzmann. Robert Thompson, der Vorsitzende des Automobilclubs K-Town Rebel Cruisers, freut sich über die gute Resonanz an diesem Tag. Die Vorsitzende von Aktiv für Hochspeyer, Anja Klingenberg, ist am Abend ebenfalls voll in ihrem Element. „Es sind viel mehr Besucher, als wir erwartet haben“, resümiert sie erfreut und ist bereits wieder unterwegs. Doch was des einen Freud’, ist des anderen Leid: Eine lange Schlange bildet sich am Flammkuchenstand. „Ich habe keine Lust, eine Stunde lang anzustehen“, ärgert sich Waltraud Scherer aus Frankenstein und kauft sich lieber eine Bratwurst. Am Nachmittag tritt dann noch die junge Fischbacher Tanzgruppe MixxxDanceCrew unter der Leitung von Lukas Mick auf. Hans Schneider, Vorsitzender des Kulturvereins Hochspeyer, zieht danach eine positive Bilanz. „Toll, wenn so viele Menschen kommen und sich die Organisation und Arbeit lohnen“, findet er. Der Erlös der Veranstaltung soll der Ortsentwicklung Hochspeyers zugutekommen.

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