Kreis Kaiserslautern Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht kandidiert für den Kreistag

Spitzenkandidat ist Alexander Ulrich.
Spitzenkandidat ist Alexander Ulrich.

Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) tritt bei den Kreistagswahlen am 9. Juni an. Spitzenkandidat ist der einstige Linkenpolitiker Alexander Ulrich aus Reichenbach-Steegen.

Die neue Partei ist erst vor sechs Wochen in Berlin gegründet worden. Eines der 40 Gründungsmitglieder war Bundestagsabgeordneter Alexander Ulrich, der im Oktober 2023 am selben Tag wie Wagenknecht der Linkspartei den Rücken gekehrt hatte, sein Mandat im Bundesparlament aber behielt. Inzwischen haben die Angehörigen der BSW, die zuvor bei der Linken waren, dort den Status einer Gruppe.

Schon vor der Gründung der Partei hatte Ulrich angekündigt, dass das Bündnis nicht nur bei der Europawahl, sondern in bestimmten Regionen auch bei den Kommunalwahlen am 9. Juni antreten werde. So zum Beispiel bei der Wahl des Lauterer Kreistags. Für diesen Urnengang hat die junge Partei nun eine 14-köpfige Kandidatenliste „aus Mitgliedern und Sympathisanten“ aufgestellt, wie Ulrich sagt. Er selbst ist der Spitzenkandidat. Der 53-jährige Gewerkschafter und zweite Bevollmächtigte der IG Metall Kaiserslautern gehört dem Kreistag seit 2009 an und hofft, auch im neuen Gremium vertreten zu sein.

Auf den weiteren Plätzen der Liste finden sich einige bekannte Namen: Auf Platz drei kandidiert Peter Hammerschmidt aus Niedermohr, der einst für die Linkspartei im Ramsteiner Stadtrat saß. Der promovierte Oberstudienrat schrieb eine Dissertation über Klaus Barbie, der während der Nazizeit als „Schlächter von Lyon“ bekannt war. Auf Platz vier der Liste steht ein bekannter Fußballer: der frühere FCK-Profi und heutige Unternehmer Andreas Buck aus Rodenbach. Auf Platz sechs wählten die Mitglieder Eike Heinicke. Der Mediziner aus Reichenbach-Steegen saß lange für Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag. Dort machte er während der Pandemie als Kritiker der Coronapolitik von sich reden: Heinicke zeigte unter anderem den damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn wegen „Körperverletzung durch Unterlassen und unterlassene Hilfeleistung“ an, ebenso den rheinland-pfälzischen Gesundheitsminister und Landrat Ralf Leßmeister. Laut Ulrich hat Eike Heinicke vor kurzem die Grünen verlassen und sich dem BSW angeschlossen. Auf Platz zwei, fünf und sieben kandidieren Gewerkschafter: Peter Völkl aus Rodenbach, Ilka Ferrieres aus Niedermohr und Richard Müller aus Ramstein-Miesenbach.

„Vom Betriebsrat bis zum Unternehmer, von der Seniorin bis zum Arzt, vom Schlosser bis zum Oberstudienrat: Wir haben als junge Partei eine Liste gewählt, die die Breite der Bevölkerung abdeckt“, findet Alexander Ulrich, der „allen Menschen, die von der Ampel-Regierung und der CDU enttäuscht sind, eine seriöse, wählbare Alternative“ bieten will. Allen, die aus Enttäuschung überlegten, die AfD zu wählen, wolle die BSW „ein demokratisches Angebot machen“.

BSW-Liste

1. Alexander Ulrich, 2.

Peter Völkl, 3. Peter Hammerschmidt, 4. Andreas Buck, 5. Ilka Ferrieres, 6. Eike Heinicke, 7. Richard Müller, 8. Gabriele Mohr, 9. Regine Holzapfel-Hertel, 10. Peter Geib, 11. Inge Müller, 12. Kuno Schmitt, 13. Roman Franz, 14. Heike Müller-Beck.
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