Kreis Kaiserslautern Ein Kochtopf zum Abschied

Es war der ausdrückliche Wunsch von Oberst Richard D. Howard, an der Absturzstelle eines amerikanischen Jagdflugzeuges im Zweiten Weltkrieg bei Oberarnbach (wir berichteten) in den Ruhestand versetzt zu werden. Am Montag erhielt er dort von seinem ehemaligen Vorgesetzten und Kommandanten des 603. Luft- und Weltraum-Operations-Zentrums, Oberst Jeffrey Marker, die Verabschiedungsurkunde.

Neben zahlreichen Militärangehörigen und Freunden des Soldaten der Luftwaffe fanden sich auch Bürger von Oberarnbach, allen voran Ortsbürgermeister Arno Eckel (FWG), auf der Gemarkung „Am Weiherberg“ ein, um der nicht alltäglichen Zeremonie beizuwohnen. Oberst Howard hatte den Ort gewählt, um dem Piloten zu Gedenken, der vor 70 Jahren im Kriegseinsatz sein Leben ließ. Aufmerksam auf dessen Schicksal wurde der Oberst durch einen Artikel in der RHEINPFALZ, in der Uwe Benkel, Gründer einer Arbeitsgruppe für Vermisstenforschung, von dem Absturz der Maschine am 21. Juli 1944 berichtete, nachdem diese von Flakbeschuss getroffen wurde. Nach dem gemeinsamen Singen der deutschen und amerikanischen Nationalhymne und einem Gebet für alle Kriegsopfer hatte Oberst Marker zu einem Empfang in die Mehrzweckhalle von Oberarnbach eingeladen. Hier überreichte er dem scheidenden Soldaten eine kleine Vitrine mit allen Orden und Auszeichnungen, die dieser in seiner 34-jährigen militärischen Laufbahn erworben hatte. Neben Geschenken seiner Mitarbeiter wurde auch ein Brief verlesen, in dem die Angehörigen des abgestürzten amerikanischen Piloten ihren Dank für das Gedenken an den damals 24-jährigen Soldaten bekundeten. Sie haben vor, im kommenden Jahr die Unglücksstätte zu besuchen, um dort einen Gedenkstein aufzustellen. Für eine Überraschung sorgten Ortsbürgermeister Arno Eckel und Oswald Weis: Sie überreichten dem Ruheständler einen Aluminium-Kochtopf, der aus Teilen des an der Absturzstelle gefundenen Propellers gefertigt wurde – von einem Oberarnbacher, der in einer Kaiserslauterer Gießerei arbeitete. Er diente jahrzehntelang der Familie Weis als Topf für „Hawe-Dampnudele.“ (amk)

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