Landstuhl Kaiserstraßen-Ausbau: Wie die Stadt Staus vermindern will

Zwischen dem Hotel Christine und der Wiesenstraße erstreckt sich der erste Bauabschnitt. Nur hier ist die Kaiserstraße voll gesp
Zwischen dem Hotel Christine und der Wiesenstraße erstreckt sich der erste Bauabschnitt. Nur hier ist die Kaiserstraße voll gesperrt.

Lange wurde darüber diskutiert, jetzt geht es tatsächlich los: Am 4. November beginnt der Ausbau der Kaiserstraße in Landstuhl – unter Vollsperrung des ersten Bauabschnitts. Was sich die Stadt überlegt hat, um Staus möglichst zu vermeiden.

Der Aus- und Umbau der Kaiserstraße ist Teil des Projekts Stadtumbau. Ziel ist es, die Innenstadt attraktiver zu machen und die Aufenthaltsqualität in der Kaiserstraße unter anderem durch breitere Bürgersteige und Tempo 30 zu verbessern. Veranschlagt sind 5,8 Millionen Euro – wobei nicht nur in die Straßengestaltung, sondern auch in die Sanierung der Kanäle investiert wird.

Im Norden geht es los

Der Ausbau startet am Montag, 4. November, ganz im Norden der Kaiserstraße. Die Rodenbacher Baufirma, die den Auftrag übernommen hat, habe dort schon ihr Baustellenbüro eingerichtet, berichtet Stadtbürgermeister Mattia De Fazio (CDU). „Dort sollen regelmäßige Besprechungen mit allen Verantwortlichen stattfinden.“ Für den ersten Bauabschnitt wird die Kaiserstraße zwischen der Eisenbahnstraße (Hotel Christine) und der Wiesenstraße voll gesperrt. Die Wiesenstraße sei in dieser Phase befahrbar.

„Ich habe Druck gemacht, damit es jetzt endlich los geht“, sagt De Fazio. Dass die Sperrung damit vor dem Weihnachtsgeschäft beginnt, ist ihm bewusst, aber: „Bei einer zweijährigen Bauphase ist das nicht zu vermeiden, egal wann man mit den Arbeiten beginnt. Weihnachten und Ostern sind immer mit dabei.“ Doch die Stadt wolle alles tun, um den Geschäftsleuten in der Kaiserstraße soweit es geht „das Leben zu erleichtern“, versichert er. Unter anderem plane man eine Aktion mit einem Adventskalender, in dem die Geschäfte für sich werben können. Um zu Fuß leichter zu den Läden zu gelangen, bleibt im ersten Bauabschnitt zudem der linksseitige Bürgersteig stadtauswärts Richtung Hauptstuhl zunächst weiter intakt, weil auf dieser Seite der Straße deutlich mehr Geschäfte seien. „Außerdem sorgen wir so dafür, dass die vielen Schüler, die von den Schulen den Berg herunter kommen, sicher zum Bahnhof gelangen.“ Der Bürgersteig auf der rechten Seite werde abgerissen und neu gemacht. „Und erst wenn dieser fertig saniert ist, kommt das linke Trottoir dran.“

Verkehr über Bahnstraße umleiten

Mit der Sperrung der Kaiserstraße wird eine der Hauptverkehrsadern der Sickingenstadt zum Teil dicht gemacht. „In den ersten Tagen kann es vermutlich schon ein bisschen chaotisch werden, bis sich die Autofahrer daran gewöhnt haben“, vermutet De Fazio. Gemeinsam mit den anderen Baustellenverantwortlichen habe er sich überlegt, wie man große Rückstaus trotzdem möglichst vermeiden könne. Der Verkehr soll über die Bahnstraße und den Imfeld-Kreisel umgeleitet werden, was weiträumig ausgeschildert werde. „Uns allen ist allerdings bewusst, dass die Ortskundigen nicht über den Imfeld-Kreisel, sondern durch die Von-Richthofen-Straße in die Stadt fahren werden.“ Die Ausfahrt von der Von-Richthofen- in die Kaiserstraße werde daher an der Stadthalle einspurig verengt, da die rechte Spur nur von Abbiegern in die Fabrikstraße genutzt werden solle. „Nach der Ampel an der früheren Post wird zudem eine Einfädelspur ausgewiesen, damit sich der Verkehr aus der Von-Richthofen-Straße per Reißverschlussverfahren einfädeln und rasch abfließen kann“, erläutert er. Außerdem werde die Ampel an Pallmanns Eck ausgeschaltet. „Ebenso die Ampel an der Brücke, über die man von Ramstein in die Stadt kommt.“ Die dortige Tankstelle sei weiter erreichbar. Die Ampel an der Kreuzung Saarbrücker-/Bahnstraße werde zeitlich so geschaltet, dass der Abfluss des Verkehrs in die Bahnstraße beschleunigt werde. „Wir konnten hierfür auch beim LBM durchsetzen, dass in der Saarbrücker Straße der hinderliche ,Hubbel’, der schon lange in der Kritik steht, entfernt wird“, hat er eine gute Nachricht für all jene, die diese „Insel“ genervt hat. So könnten die Autofahrer ohne Spurwechsel auf die Abbiegespur in Richtung Bahnstraße gelangen. „Sogenannte Bischofsmützen werden als Ersatz in der Kurve der Saarbrücker Straße montiert. Sie sollen verhindern, dass man doch geradeaus fährt, obwohl man sich für die Bahnstraße eingeordnet hat.“

Alternativroute ebenfalls gesperrt

De Fazio hätte sich gewünscht, dass der Schwerlastverkehr von der L363 aus Richtung Ramstein kommend die Raiffeisenstraße hätte nutzen können. Diese sei zwar momentan wieder frei gegeben. „Aber bei der Bauabnahme stellte sich diese Woche heraus, dass die Firma, die dort gearbeitet hat, Schäden an der Fahrbahn hinterließ. Diese zu beseitigen, dauert zwar nur vier Tage, aber die Arbeiten in der Raiffeisenstraße können leider nicht vor dem 4. November erledigt werden. Und dafür muss es dort wieder eine Vollsperrung geben.“

Erschwerend für die Verkehrssituation in Landstuhl kommt hinzu, dass zeitgleich mit der Sperrung der Kaiserstraße auch die L470 als Alternativroute nicht zur Verfügung steht. Hier saniert der Landesbetrieb Mobilität seit Ende Juli die Fahrbahn zwischen der Satellitenstation und der L465. Die Vollsperrung dauert voraussichtlich noch bis ins Frühjahr. „Das ist leider nicht zu ändern“, bedauert der Stadtbürgermeister, hofft aber, dass die L470 wieder frei ist, wenn der zweite Bauabschnitt der Kaiserstraße beginnt.

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