Kreis Kaiserslautern Kindertagesstätte wird zur Nebensache

15 Anwohner des Baugebietes „Ehwasen“ in Weilerbach besuchten am Mittwochabend die Einwohnerversammlung im Rathaus zum Neubau der Kindertagesstätte. Das eigentliche Projekt rückte dabei schnell in den Hintergrund. Fragen zu Verkehr und Gemeinderat beschäftigten die Besucher viel mehr.

Schon während der Vorstellung der Planung der neuen Kindertagesstätte durch Stefan Breuer vom Büro ABB Architekten aus Weilerbach wurden fast nur Fragen zu den Verkehrsabläufen und zu den Gemeindevorschriften in Gemeinderat und Ausschüssen gestellt. Bezüglich des von den Anliegern befürchteten Halte- und Parkverkehrs rund um die Kindertagesstätte erläuterte Breuer, dass die Fahrzeuge auf der einen Seite auf das Grundstück des Kindergartens fahren, die Kinder aus- und einladen können und dann an anderer Stelle wieder zur Straße fahren können. Für das Personal seien drei bis sechs Parkplätze auf dem Gelände vorgesehen. Auch für die Eltern seien genügend Parkplätze auf dem Kindergartengrundstück geplant. Die Bedenken der Anlieger, bei Gegenverkehr anhalten zu müssen, konnten nach Auffassung Breuers etwas entschärft werden, da der bestehende Parkstreifen um 50 Zentimeter verschoben wird. Ortsbürgermeister Horst Bonhagen (SPD) beteuerte, dass die Gemeinde alles unternehme, um die von den Anliegern befürchtete Verkehrssituation nicht aufkommen zu lassen. Die Befürchtung der Nachbarn, dass es durch den Neubau Rückstau im Kanal geben könnte, ist laut Breuer unbegründet. Im hinteren Teil des Geländes werde eine Versickerungsfläche entstehen, zusätzlich werde eine Zisterne eingebaut, die das Regenwasser zurückhalte. Den Vorwürfen an die Gemeinde, dass die Planung zuerst den Bürgern und dann dem Gemeinderat hätte vorgestellt werden müssen, dass die Gemeinde kein Konzept in ihrer Vorgangsweise habe und die Angelegenheit verschleppe, widersprach der Ortsbürgermeister und verwies auf gesetzliche Vorgaben, die eine gewisse Reihenfolge vorgeben. Dass die Kita 1,9 Millionen Euro kosten werde, bezweifelten die Besucher. Auch den genauen Baubeginn und die Bauzeit wollte ein Anwohner wissen – ungefähre Zahlen akzeptierte der Fragesteller nicht. Vorbehaltlich der Bezuschussung sei der Baubeginn für April 2018 geplant, so Breuer. In der von einigen Einwohnern sehr heftig geführten Diskussion wurden auch die wiederkehrenden Beiträge für den Straßenausbau angesprochen, deren Einführung vom Rat in der vergangenen Sitzung abgelehnt wurde. Die ordnungsgemäße Einladung zur Einwohnerversammlung wurde angezweifelt. Ein Anwohner forderte, dass der Architekt die Grenzen seines Grundstücks zeigt, bevor der Kindergarten gebaut wird. So wurden am Ende viele Vorwürfe und Fragen laut, die eigentlich nichts mit der eigentlichen Vorstellung des Kindergartenbaus zu tun hatten.

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