Kindsbach Lärm an der Kaiserstraße: Was die Kindsbacher fordern

Anwohner Hartmut Czepluch hatte sich über die Verkehrs- und Lärmbelastung beschwert und die Sanierung der Kaiserstraße gefordert
Anwohner Hartmut Czepluch hatte sich über die Verkehrs- und Lärmbelastung beschwert und die Sanierung der Kaiserstraße gefordert.

Der Krach an der vielbefahrenen Kindsbacher Kaiserstraße mit ihrer maroden Fahrbahn treibt offenbar viele Anwohner um.

Auf den RHEINPFALZ-Bericht „Enormer Lärm von früh bis spät“, in dem Anwohner Hartmut Czepluch die Belastungen durch Krach und Erschütterungen geschildert und Geschwindigkeitskontrollen, vor allem aber einen Ausbau der Straße gefordert hat, haben sich weitere Kindsbacher zu Wort gemeldet. Wie die Bürger die Situation empfinden und was sie fordern:

Ich gebe Herrn Czepluch mehr als Recht in seiner Aussage. Wie in den letzten zwei Jahren die Verkehrs- und Lärmbelästigung zugenommen hat, ist schon über der Grenze des Ertragbaren. Die Fahrbahn ist schlimmer als ein Feldweg. Die Autos, Busse und Lkw (vor allem mit leeren Hängern) fahren von einem Schlagloch ins nächste, dementsprechend ist der Lärmpegel ab morgens 4.30 Uhr bis in die Nacht sehr nervend. Die Häuser haben an der Straßenseite schon Risse. Die Kaiserstraße soll noch einige Jahre in diesem oder besser gesagt noch schlechterem Zustand bleiben. Einer Reduzierung auf Tempo 30 würde ich auch zustimmen, aber nur mit Tempokontrolle. Absolute Priorität hat für mich zuerst mal die Sanierung der Straßendecke. Bald, nicht erst nach 2028.

Wolfgang Glaß

Was Herr Czepluch sagt, kann ich nur bestätigen. Die Straße ist in einem sehr schlechten Zustand, schon über mehrere Jahre. Jetzt kommt auch noch der Ausbau der Glasfaser hinzu. Die Geschwindigkeitskontrollen müssten abends und auch nachts durchgeführt werden. Im Sommer, wenn man das Fenster geöffnet hat, hört man sehr deutlich, wenn jemand viel zu schnell durch Kindsbach fährt. Die Lkw halten sich auch nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Wegen der schlechten Straße hört man den Verkehr auch durch geschlossene Fenster.

Christian Wouters

Ich rege an, einen stationären Blitzer in der Kaiserstraße zu installieren.

Nicole Kremer

Ich habe ein Haus in der Kaiserstraße. Leider muss ich seit Jahren feststellen, dass dieses immer mehr Risse aufweist, die sich teilweise durch die ganze Außenwand ziehen. Zugluft ist von innen spürbar, also die Risse haben sich nicht nur im Außenputz gebildet. Dies führe ich auf das sehr hohe Verkehrsaufkommen in der Kaiserstraße zurück. Die vielen, vielen Lkw stellen dabei das größte Problem dar. Das Poltern und Scheppern ist fast nicht mehr auszuhalten. Insbesondere wenn die Lkw leer fahren oder die Ladung durch die vielen Unebenheiten und das Fahren über Tempo 50 in Schwingung gerät. Zwischen den beiden Ampeln ist der Zustand der Fahrbahn in einem besonders schlechten Zustand. Schlaglöcher, das ständige Aufreißen und notdürftige Wiederverschließen der Fahrbahn, teilweise mit Knochensteinen, führt unweigerlich dazu, dass beim Befahren der Kaiserstraße durch Lkw mein ganzes Haus zittert, gleich einem kleinen Erdbeben.

Susi Baron

Vielen Dank, dass sich die RHEINPFALZ erneut dieses leidigen Themas annimmt. (...) Als Anwohner kenne ich die wachsende Lärmbelästigung sowie die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern nun bereits schon fast 65 Jahre. Bei zwei Geschwindigkeitskontrollen im Jahr, zu Zeiten ohne echten Berufsverkehr (...) und an einem Standort, an dem ein schnelleres Fahren durch die Verkehrsführung zum Glück schon reduziert ist, ist die Aussage der PI Landstuhl doch sehr unqualifiziert und wenig aussagekräftig. Auch die Aussage des Ortsbürgermeisters, ob eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 zielführend sei, ist schon wieder sehr „amtsdeutsch“. Eine temporäre 30er-Zone zwischen 22 und 6 Uhr morgens, wie in einigen Orten bereits praktiziert, zu testen, wäre doch schon ein Schritt zur Abhilfe. Auch eine Ebnung des äußeren Fahrbahnrandes dürfte (...) durchaus machbar sein, auch wenn die Personalnot groß ist. Leider ist der Wille nicht erkennbar und außerplanmäßige Gefährdungsreduzierungsmaßnahmen werden aus Gründen von bestehenden Verwaltungsregeln nicht oder erst in vielen Jahren umgesetzt. Aussagen von Bemühungen der Straßenmeisterei genügen leider nicht, es muss auch einmal etwas passieren.

Thilo Clemens

Meine Familie und ich können die Aussagen von Hartmut Czepluch in Gänze bestätigen: Die Verkehrs- und damit einhergehende Lärmbelastung der Ortsdurchfahrt Kaiserstraße nehmen seit Jahren stetig zu, ebenso die Regelverstöße hinsichtlich der einzuhaltenden Geschwindigkeit besonders im Bereich Ortsein- und ausfahrt. Ein Überqueren der Kaiserstraße für Fußgänger ist nur unter höchster Wachsamkeit und Vorsicht möglich.

Das Rumpeln und Scheppern der Lkw auf den zahlreich geflickten Stellen ist nicht nur lautstark hörbar, sondern für uns auch als „körperliche“ Erschütterung wahrnehmbar, die sich durch das gesamte Mauerwerk unseres Hauses zieht – und an ein Erdbeben denken lässt! Verschlimmert (...) hat sich unsere Situation noch durch den Aufriss der Straße durch die Deutsche Glasfaser, die mit unregelmäßig und uneben verlegten Pflastersteinen (!) mehr als notdürftig repariert wurde. Erhöhtes Schadensrisiko unseres Hauses, Feinstaub und CO 2 -Emissionen einmal außen vorgelassen – die gesundheitlichen Folgen von Straßenlärm sind unumstritten: Schlaf- und Konzentrationsschwierigkeiten, Kommunikations- und Lernstörungen, Nervosität und Aggressivität, hoher Blutdruck, erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Lärm wirkt sich aber nicht nur negativ auf die Gesundheit, sondern auch auf das subjektive Wohlbefinden und die Lebens- und Wohnqualität aus.

Meine Familie und ich appellieren an die Verantwortlichen und fordern, einen sofortigen durchgängigen Straßenbelag anstatt der Pflastersteine aufzubringen. Außerdem eine zeitnahe Geschwindigkeitsreduzierung (zum Beispiel Fahrbahnverengung, Tempo 30, Dauerblitzer). Und wir fordern eine „konzertierte Aktion“ zur Erneuerung der Kaiserstraße im Rahmen einer vorgezogenen Dringlichkeit zu starten, indem betroffene Bürger, Gemeinderat, Bürgermeister und die politischen Vertreter aus der Landespolitik bei einer Bürgerversammlung gemeinsam konkrete Schritte entwickeln, um eine aktuelle Planung und Umsetzung dieses Vorhabens unverzüglich zu erreichen.

Ute Rottler

Auch ich wohne an der Kaiserstraße in Kindsbach und hätte gerne weniger Lärm und Abgase. Wenn man hier wohnt beziehungsweise baut, muss man mit den Vor- und Nachteilen leben. Dass viele mit erhöhter Geschwindigkeit durch den Ort fahren, kann ich nicht bestätigen. Das beweisen auch die Kontrollen der Polizei, wobei an der Bushaltestelle Kandeltal sicher schneller gefahren wird als im Innenbereich. Bei vorgeschriebenem Tempo 30 ist man gezwungen, einen tieferen Gang zu wählen. Ob dies zu einer Lärmminderung führt, bezweifele ich.

So wünschenswert ein Ausbau der Kaiserstraße ist, sollte man doch bedenken, dass es dazu führt, dass man längere Zeit nach Landstuhl über den Einsiedlerhof und nach Kaiserslautern über Landstuhl fahren muss. Die Bäckerei – unser einziges Geschäft in Kindsbach – würde in dieser Zeit einen wesentlichen Teil ihrer Kundschaft verlieren. Ob sie dies überleben würde, ist fraglich.

Klemens Ranker

Risse, Dellen und Schlaglöcher: Zwischen den beiden Ampeln ist die Kindsbacher Kaiserstraße besonders schlecht.
Risse, Dellen und Schlaglöcher: Zwischen den beiden Ampeln ist die Kindsbacher Kaiserstraße besonders schlecht.
Tiefe Risse ziehen sich durchs Mauerwerk von Susi Barons Haus in der Kaiserstraße.
Tiefe Risse ziehen sich durchs Mauerwerk von Susi Barons Haus in der Kaiserstraße.
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