Landstuhl Leiterin des Sickingen-Gymnasiums verabschiedet

Gerhard Dohna (links) von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Tier verabschiedete bei einer Feierstunde die Leiterin des
Gerhard Dohna (links) von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Tier verabschiedete bei einer Feierstunde die Leiterin des Sickingen-Gymnaisums, Andreas Meiswinkel in den Ruhestand.

„Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier“, hat Trude Herr in ihrem gleichnamigen Lied 1987 gesungen. Ähnlich ist es bei Andrea Meiswinkel, wenn sie als Schulleiterin des Landstuhler Sickingen-Gymnasiums Ende Juli in den Ruhestand tritt. Bei einem großen Festakt in der Stadthalle wurde die Pädagogin am Donnerstag offiziell verabschiedet.

Als Andrea Meiswinkel vor fast 20 Jahren nach Landstuhl kam, hätte sie sich wohl nicht erträumen lassen, dass sie die Schule so lange leiten wird. Wie viel sie dabei erreicht hat, wurde – bei den anlässlich ihrer Abschiedsfeier gehaltenen Reden – schnell deutlich. „Sie ist das Gesicht des Gymnasiums“, umschreibt es Gerhard Dohna von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, der zugleich Meiswinkels Vorgänger war.

2006 kam Andrea Meiswinkel ans Sickingen-Gymnasium. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Hannover zog es sie damals zurück in die pfälzische Wahlheimat. „Um wieder die Luft dort zu schnuppern“, wie die 64-Jährige sagte. Für die Schule sollte es ein Glücksfall werden. Darüber sind sich die anwesenden Schüler, Weggefährten sowie Vertreter der politischen Ebene einig. „Pragmatisch und mit großer Empathie hat sie das Gymnasium in all den Jahren geführt“, betont Landrat Ralf Leßmeister. Dabei sei die scheidende Direktorin immer im Einklang mit sich, aber vor allem mit der Schule gewesen. Für die Schullandschaft in Landstuhl galt Meiswinkel auch in den Augen der Stadt immer als Vorbild.

Nicht nur im schulischen, sondern auch im zwischenmenschlichen Kontext. „Mich wundert es nicht, dass wir so zusammengewachsen sind, wenn man hört, wie jeder über dich erzählt“, erzählt Stadtbürgermeister Ralf Hersina. Hersina, der im August ebenfalls dem Berufsleben Lebewohl sagen wird, hat sogar schon einen Plan für den fast gemeinsam beginnenden Ruhestand. „Wir lästern dann über den Dächern Landstuhls mit einem Glas Wein über das Schulsystem“, lautet der nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag des Stadtoberhaupts, der bei Meiswinkel und im Publikum für herzliches Lachen sorgte.

Disziplin und Humor

Neben Weggefährten und Kollegen saßen dort auch zahlreiche Schüler, die Meiswinkel ebenfalls vermissen werden. Aus ihrer „Küche hinter dem Sekretariat“, wie es Schülersprecher Julian Gehm humorvoll umschreibt, habe sie mit einem „Rezept aus Disziplin und Humor gekocht“. Oder besser gesagt die Schule geleitet. „Sie war eben unsere Chefköchin“, führt Gehm die Metapher fort. Doch nun endet diese Ära und Meiswinkel bricht mit Ablauf des 31. Juli auf zu einem neuen Ufer in ihrem Leben. Verlassen wird die Pädagogin das Gymnasium mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie sie sagt. „Lachend, weil ich weiß, dass ich nach meiner Schulzeit mehr Zeit für andere Dinge haben werde“, so Meiswinkel. Weinend, weil ihr die Schulgemeinschaft sehr ans Herz gewachsen sei. Nun räumt Meiswinkel den von ihr behüteten Sitz der Schulleiterin, um diesen mit dem neuen Schuljahr ihrem Nachfolger zu überlassen.

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