Kreis Kaiserslautern Lernen und Sozialkompetenz entwickeln

«Landstuhl.» „Wir möchten unseren Schülern und Schülerinnen ein Stück Heimat bieten, ihnen Wissen sowie soziale Kompetenzen vermitteln und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen“, umreißt Schulleiterin Andrea Meiswinkel die Zielsetzung des Sickingen-Gymnasiums. „Dabei setzen wir auf eine Allianz von Tradition und Moderne, indem wir Bewährtes erhalten und Innovatives gestalten.“

Mit einem mathematisch-naturwissenschaftlichen und einem sprachlichen Schwerpunkt soll möglichst allen Begabungen und Interessen entgegenkommen werden. Da selbstständiges und effektives Lernen Basis für eine erfolgreiche Schullaufbahn ist, „hat das Methodentraining einen hohen Stellenwert und ist neben fachlichen Inhalten von Anfang an in den Unterricht eingebettet“, sagt Thomas Lieser, Mitglied der Schulleitung. In der Orientierungsstufe werden grundlegende Arbeitstechniken eingeübt, in den höheren Klassen lernen die Schüler, Referate zu recherchieren und vorzutragen und sich auf Prüfungen vorzubereiten. „Damit erwerben sie Fähigkeiten, die ihnen später im Studium und Beruf zugutekommen“, sagt Lieser. In diesem Zusammenhang steht auch die Mitwirkung am Projekt „Schule präsentiert“. „Es ermöglicht uns, Lehrkräfte auf diesem Gebiet fortzubilden und gibt entsprechende Unterrichtskonzepte an die Hand. Wir haben bereits mehrfach mit Beiträgen am Wettbewerb ,Schule präsentiert’ mitgemacht und beim Bundesentscheid sogar einmal den zweiten Platz belegt“, erläutert Lieser. Auch auf anderen Gebieten können leistungsstarke Schüler an Wettbewerben teilnehmen und so individuell gefördert werden. Dazu kommt die Kooperation mit diversen Partnern – etwa mit der TU Kaiserslautern in den Fächern Physik und Informatik. Neben Englisch, Französisch und Latein können im Sickingen Gymnasium auch Spanisch und Russisch erlernt werden. „Wobei wir die einzige Schule in Kaiserslautern und Umgebung sind, die Russisch offeriert“, betont Meiswinkel. Der intensiveren Schulung wegen wird Erdkunde ab der siebten Klasse auf Englisch unterrichtet – als freiwilliges bilinguales Angebot. Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit eines Schüleraustauschs mit Polen, Frankreich und den USA, um den sprachlichen und kulturellen Horizont zu erweitern. Eine weitere Besonderheit ist der Philosophieunterricht, der in der Oberstufe als Grundkurs und landesweit einmalig als Leistungskurs belegt werden kann. „Er soll die Kursteilnehmer an folgerichtiges Denken und das Analysieren komplexer Inhalte heranführen und den kreativen Spirit schulen“, erklärt der zuständige Lehrer Achim Jung. Auch der Leseförderung komme eine hohe Bedeutung zu, sagt Thomas Neukirch, Mitglied der Schulleitung. „Sie findet nicht nur in Deutsch, sondern auch in anderen Fächern statt.“ Die schuleigene Bibliothek bietet neben einer breiten Bücherauswahl fachkundige Beratung und Computerarbeitsplätze. Den sachgerechten und sicheren Umgang mit den Neuen Medien lernen die Schüler bereits im Computerunterricht der sechsten Klassen. Fast alle Säle verfügen über Computer und Beamer. Teils arbeiten Klassen mit Tablets. „Es ist wichtig, dass die räumlichen Gegebenheiten den Lerninhalten entsprechen. Daher sind die Räume angemessen ausgestattet, ob in den naturwissenschaftlichen Fächern, Musik oder Kunst“, sagt stellvertretender Leiter Frank Dick. Dazu kommen Sporthalle und -platz sowie ein Lehrschwimmbecken. „Da Schule nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein sozialer Raum ist, legen wir Wert darauf, dass sich unsere Schüler und Schülerinnen engagieren. Um soziale Kompetenzen zu erwerben, Verantwortung zu übernehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln“, betont Meiswinkel. Wer möchte, kann sich für den Schulsanitätsdienst ausbilden lassen, am Mediatorenprogramm oder dem Projekt „Schüler helfen Schülern“ teilnehmen. Seit 2017 beteiligt sich die Schule am Projekt CYPRIS (Cyberprävention an Schulen) des Polizeipräsidiums Westpfalz. Hier stehen geschulte Schüler anderen als Ansprechpartner, zum Beispiel bei Internet-Mobbing, zur Verfügung. „In der elften Klasse steht ein Sozialpraktikum an. Es wird in einem Altenheim, einer Förderschule, einer Werkstätte für beeinträchtigte Menschen oder einer anderen sozialen Einrichtung absolviert. Dabei lernen die Jugendlichen andere Lebensbereiche kennen und erfahren elementare menschliche Belastungen“, so Dick. „Zu den zentralen Aufgaben einer Schule gehört es, die Kinder und Jugendlichen zu fördern. Das geschieht durch Unterstützung in zweierlei Hinsicht. Zum einen bei Nachholbedarf in einem Fach, zum anderen beim Ausbau von Talenten. Für beides halten wir zahlreiche Angebote bereit, in Form von Förderplänen und unterschiedlichen Betätigungsfeldern“, sagt Andrea Meiswinkel. Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 wurde eine freiwillige, tägliche Mittagsbetreuung für die fünften und sechsten Klassen eingeführt. Nach dem Unterricht startet sie mit einem Mittagessen an der nahe gelegenen St.-Katharina-Realschule. Zurück im Sickingen-Gymnasium schließt sich eine Hausaufgabenbetreuung bis 15 Uhr an. Diese übernehmen Betreuungskräfte, die der gemeinnützige Schulförderverein eingestellt hat.