Westpfalz So wird das Wetter im Juli

Die erste Juli-Woche bleibt noch durchwachsen. Doch dann kehrt der Sommer nach und nach zurück und macht längere Spaziergänge im
Die erste Juli-Woche bleibt noch durchwachsen. Doch dann kehrt der Sommer nach und nach zurück und macht längere Spaziergänge im Wald – unser Bild entstand im Karlstal – möglich. Erst am Monatsende ändert sich die Wetterlage voraussichtlich wieder.

So richtig warm war es zu Beginn des Junis nicht. Der Sommer kam erst spät in die Gänge. Im Juli wird es zwar häufig warm und schwül, jedoch nicht wirklich dauerhaft freundlich.

Im Juni beruhigte sich das Wetter zunächst. Sonne und Wolken wechselten sich munter ab. Die Temperaturen kletterten nach kühlem Monatsbeginn immerhin auf angenehme 20 bis 25 Grad. Zur Mitte des Monats nahm die Unbeständigkeit wieder zu. Die Wolken gewannen bald die Oberhand und versorgten die Region häufig mit Regen oder Schauern. Vereinzelt blitzte und donnerte es. Von sommerlicher Wärme war nur selten was zu spüren. Teilweise blieben die Werte auch am Nachmittag noch unter der 20-Grad-Marke. In den Nächten wurde es vorübergehend sehr frisch. Im letzten Monatsdrittel wagte der Sommer dann aber doch seinen beeindruckenden Einstand. Bei reichlich Sonnenschein heizte sich die Luft auf 27 bis 32 Grad auf. Freibäder konnten erstmals richtigen Umsatz verbuchen, bevor Gewitter und Regengüsse zum Monatsende eine neue Abkühlphase einleiteten.

Dreimal mehr als 30 Grad

Das Mittel der Lufttemperatur lag im Juni in der Westpfalz mit 16,8 Grad Celsius um 0,3 Grad unter dem langjährigen Durchschnittswert der vergangenen 25 Jahre, aber um 1,2 Grad über dem 30-jährigen Referenzzeitraum von 1961 bis 1990. An 18 Tagen stiegen die Temperaturen über die 20 Grad-Marke. Sommertage mit einer Tageshöchsttemperatur von 25 Grad und mehr gab es acht, an drei Tagen kletterte das Thermometer über die 30-Grad-Marke. Der tiefste Wert mit 4,7 Grad wurde am 11. Juni registriert. Der Höchstwert wurde am 29. mit 31,5 Grad verzeichnet.

Die Niederschlagsmenge lag in Lambsborn bei 62,9 Litern pro Quadratmeter. Das entspricht 287,4 Prozent des langjährigen Monatsmittels von 61,1 Litern pro Quadratmeter. In Martinshöhe fielen im vergangenen Monat 66,9 Liter pro Quadratmeter, in Morlautern 32.6 Liter pro Quadratmeter und in Landstuhl 57 Liter pro Quadratmeter. Der Niederschlag konzentrierte sich auf 16 Tage. Der meiste Niederschlag fiel in Lambsborn mit 11,1 Litern pro Quadratmeter am 16. des Monats. An fünf Tagen blitzte und donnerte es. Zu insgesamt 65,5 Prozent war der Himmel während des Junis von Wolken überzogen. Die Sonne schien 214 Stunden – im Schnitt also sieben Stunden und acht Minuten pro Tag. Das entspricht 92,2 Prozent des langjährigen Mittels.

So sieht der Juli aus

Hitzegeplagte dürfen zunächst einmal durchatmen. Der Juli startet durchwachsen und nur mäßig warm. Das liegt an einem Tiefdruckgebiet zwischen Schottland und Island sowie einem Hoch bei den Azoren. Zwischen diesen beiden Druckgebilden hat sich eine südwestliche bis westliche Strömung aufgebaut. Daher überqueren uns bis zur Mitte der ersten Juli-Woche immer wieder ausgeprägte Wolkenfelder mit Regen, Schauern oder Gewittern. In den ruhigeren Phasen bekommt die Sonne die Möglichkeit, sich zeitweise zu etablieren. Am Tag liegen die Temperaturen in der ersten Juli-Woche bei 18 bis 23 Grad, nachts kühlt es ab auf zehn bis 14 Grad ab.

Ab dem Wochenende wird es generell wärmer, sodass die Temperaturen auf sommerliche Werte von 23 bis 28 Grad steigen können. Auch nachts wird es wieder etwas wärmer. Allerdings eignen sich die Nächte zum Durchlüften. Während der zweiten Monatshälfte scheint sich die Wetterlage zu beruhigen. Die Tiefdruckgebiete schwächen sich ab und von Westen breitet sich Hochdruckeinfluss aus. Folgen: Die Wolken lösen sich nach und nach auf und machen der Sonne Platz. Bei diesem Übergang kann es jedoch in den oft sternenklaren Nächten recht frisch werden. Insbesondere in geschützten Tälern, Mulden oder auch in der Westpfälzischen Moorniederung kann das Quecksilber stellenweise unter die Zehn-Grad-Marke rutschen. Dafür spendet die Sonne tagsüber angenehme Sommerwärme mit Werten zwischen 23 und 28 Grad.

Bei der Verlagerung des Hochs nach Osteuropa und zum Balkan heizt sich die Luftmasse im weiteren Verlauf auf. Gleichzeitig wird im Vorfeld eines sich vom Atlantik nähernden Tiefs die südeuropäische Hitze angezapft, sodass die Temperaturen nach dem 20. für einige Tage auf über 30 Grad klettern können. Mit Überqueren einer aktiven Kaltfront drohen dann aber kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotenzial. Im Anschluss kühlt die Luft spürbar ab und wird erträglicher.

Bis zum Monatsende stellt sich dann vermutlich eine durchwachsene Wetterlage ein. Freundliche Abschnitte wechseln sich mit einigen Regenfällen oder Schauern ab. Örtlich sind auch Blitz und Donner möglich. Die Temperaturen bewegen sich tagsüber meist zwischen 22 und 27 Grad. Oft wird die Luft als schwül empfunden. Zum Monatswechsel sollte sich das Wetter unter dem Einfluss eines Hochs aber beruhigen und der Hochsommer einen neuen Anlauf nehmen.

Letztendlich werden die Temperaturen im Juli gegenüber dem Durchschnittswert der vergangenen 30 Jahre um etwa ein bis zwei Grad nach oben abweichen. Die Niederschlagsmenge ist abhängig von den räumlich auftretenden Schauern und deren Intensität. Sie wird den Monatssollwert aber wahrscheinlich leicht unterschreiten. Gleiches gilt für die Sonnenscheindauer.

Mögliche Tendenz für den Folgemonat: Im August kann es eine längere Schönwetterperiode mit hochsommerlichen und zum Teil auch schwülen Temperaturen geben.

Klima im Wandel

Juni 2024 (aktuelles Jahr):
Durchschnittstemperatur: 16,8 Grad
Niederschlag: 62,9 Liter pro Quadratmeter
Sonnenscheindauer: 214 Stunden
Juni 2023:
Durchschnittstemperatur: 20,4 Grad
Niederschlag: 4,3 Liter pro Quadratmeter
Sonnenscheindauer: 357 Stunden
Juni 2014:
Durchschnittstemperatur: 17,8 Grad
Niederschlag: 37,8 Liter pro Quadratmeter
Sonnenscheindauer: 274 Stunden
Juni 1999:
Durchschnittstemperatur: 15,2 Grad
Niederschlag: 65,7 Liter pro Quadratmeter
Sonnenscheindauer: 236 Stunden

Michael Agne
Michael Agne
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