Ramstein-Miesenbach Was der Ramsteiner Bauernmarkt zu bieten hatte

Der Bauernmarkt ist bekannt für die vielen regionalen Erzeugnisse an seinen Ständen: Auch mittlerweile eher rare Apfelsorten hat
Der Bauernmarkt ist bekannt für die vielen regionalen Erzeugnisse an seinen Ständen: Auch mittlerweile eher rare Apfelsorten hatte beispielsweise der Obsthof Lamb im Angebot.

Dichtes Gedränge am Sonntag in der Ramsteiner Innenstadt: Der traditionelle Bauernmarkt erwies sich wieder als Besuchermagnet. Was es dort alles zu entdecken gab.

Rund 30.000 Gäste verzeichnete man nach den offiziellen Schätzungen im vergangenen Jahr zum Jubiläum des Ramsteiner Bauernmarkts. Nicht viel weniger Menschen dürften sich am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr in der für den Verkehr gesperrten Innenstadt getummelt haben, auch wenn es dieses Mal „nur“ die 26. Auflage war.

Verantwortlich dafür zeichnete zweifellos das fast schon obligatorische „Ramsteiner Herrgottswetter“, denn spätestens zur Mittagszeit lugte die Sonne durch die immer größer werdenden Wolkenlücken und bescherte sowohl den Marktbesuchern als auch den Menschen, die in den rund 60 Buden und Ständen, die in der Spesbacher und Landstuhler Straße sowie auf dem Neuen Markt und dem Marktplatz standen, einen fast schon goldenen Oktobertag.

Besucher aus der gesamten Region

Offensichtlich haben sich die Qualitäten des Markts, zu dem die Stadt immer am Erntedank-Sonntag einlädt, inzwischen weit über die Grenzen Ramstein-Miesenbachs herumgesprochen. Darauf ließen zumindest die Kennzeichen der Pkw schließen, die auf den Parkplätzen oder am Straßenrand geparkt waren. Aus Altenglan im Kreis Kusel beispielsweise waren Rosel und Karl Jung nach Ramstein gekommen: Seit Jahren schon decken sie sich hier am Marktstand des Obsthofes Lamb aus Mannweiler-Cölln (Donnersbergkreis) mit Äpfeln ein. „Die haben noch die Sorte Cox Orange im Angebot, die bei uns mittlerweile leider sehr selten geworden ist. Davon nehmen wir uns immer einige Kilo mit“, berichten sie. Vorher allerdings bummelt das Paar noch unbepackt mit Äpfeln erst mal ausgiebig über den Markt und macht gerne Station bei der Reservistenkameradschaft Ramstein-Landstuhl, die traditionell unter anderem Rindfleisch mit Meerrettich kredenzt. Wer davon um die Mittagszeit eine Portion abhaben wollte, brauchte allerdings eine mindestens ebenso große Portion Geduld, denn vor der Essensausgabe der Reservisten hatte sich eine lange Schlange gebildet – durchaus ein Beleg für die Kochkünste der Kameraden.

Ausweichmöglichkeiten gab’s für alle Hungrigen und Durstigen erfreulicherweise in reichlicher Zahl, denn ein nicht unerheblicher Teil der Stände bot für nahezu jeden Geschmack etwas zu schmausen – und natürlich auch zu trinken. Kaum Wünsche offen ließ auch das Angebot an den übrigen Marktständen: Obst, Gemüse, Honig und viele andere Erzeugnissen regionaler Produzenten, daneben wurden originelle und witzige Deko-Artikel und allerlei nützliche Dinge für Haus und Garten offeriert. Komplettiert wurde das Marktangebot von den örtlichen Gewerbetreibenden, die zum verkaufsoffenen Sonntag ihre Ladentüren zwischen 12 und 17 Uhr geöffnet hatten.

Auf dem Esel durch die Stadt

Natürlich kamen auch die jungen Marktbesucher nicht zu kurz: Für sie gab es beispielsweise Kinderschminken im Congress Center Ramstein (CCR) oder sie konnten sich auf einem der Vierbeiner des Erdesbacher Eselhofs bequem über den Markt schockeln lassen. Für gute Laune sorgten die „Ramsteiner Straßenmusikanten“, die den ganzen Markttag über an verschiedenen Plätzen zumeist zünftige Blasmusik anstimmten. Wer es etwas ruhiger haben wollte, war im CCR bei den Landfrauen richtig, die Kaffee und leckeren Kuchen bereit hielten.

Nicht zu viel versprach Ramsteins Bürgermeister Ralf Hechler schon bei der offiziellen Eröffnung des Bauernmarkts im CCR, als er für den Tag kein Kaiser-, dafür aber ein Herrgottswetter ankündigte und damit gleichzeitig einen Bezug zum ökumenischen Erntedankgottesdienst herstellte, der sich an seine Begrüßungsrede anschloss.

Neuer Pfarrer aus Indien

Die zahlreichen Gäste erlebten dabei in der von den Landfrauen feierlich-herbstlich dekorierten Guten Stube der Stadt eine echte Premiere, wurde der Gottesdienst doch liturgisch von Pater Pious-Paul Oroplackal geleitet, der seit 1. Oktober neuer Pfarrer der Großpfarrei Heiliger Wendelinus von Ramstein ist. Oroplackal, Mitglied des Ordens der Missions-Kongregation vom Allerheiligsten Sakrament, stammt aus dem Südindischen Bundesstaat Kerala und ist, so berichtete er am Sonntag, seit 2007 in Deutschland. Unterstützt wurde der neue Pfarrer bei der Feier des Gottesdienstes von Gemeindereferentin Tina Becker und Gisela Pfaf, die für die evangelische Kirchengemeinde als Ersatz für die erkrankte Pfarrerin Astrid Grob eingesprungen waren. Für Musik sorgte der katholische Kirchenchor unter Leitung von Carmen Backes mit neuen christlichen Liedern.

x