Lambsborn/Hütschenhausen Was Markus Schwarz und Achim Wätzold als Bürgermeister erreichen wollen

Markus Schwarz hofft, dass die Witterungsverhältnisse endlich stabil bleiben und damit der Radweg zwischen Lambsborn und Bechhof
Markus Schwarz hofft, dass die Witterungsverhältnisse endlich stabil bleiben und damit der Radweg zwischen Lambsborn und Bechhofen, unterhalb der L 465, bis Ende Juli fertig gebaut werden kann.

In Lambsborn ist der Sozialdemokrat Markus Schwarz und in Hütschenhausen der Christdemokrat Achim Wätzold neu im Amt des Ortsbürgermeisters. Wo Schwarz gern mit seiner Familie Rad fährt und warum es Wätzold nicht mehr wichtig ist, bei Sportwettkämpfen besonders gut abzuschneiden.

Markus Schwarz ist voller Tatendrang. Gefragt nach dem dringlichsten Projekts fällt dem neuen Lambsborner Bürgermeister die Antwort schwer. Für das entsprechende Foto verabredet er sich mit der RHEINPFALZ zuerst am Dorfmittelpunkt. Doch dann möchte der SPD-Mann lieber an den Radweg nach Bechhofen. Denn schon im Herbst vorigen Jahres sollte dort der Radweg eröffnet werden. Die Wegstrecke auf der Gemarkung des Nachbardorfs ist längst fertig. Aber immer noch fehlt die Verbindung nach Lambsborn, die ab der Bushaltestelle in Höhe des Heidehofs unterhalb der L464 gebaut wird. Warum eigentlich? „Die Witterungsverhältnisse haben eine Fortsetzung der Bauarbeiten lange nicht zugelassen. Jetzt hat es ein wenig abgetrocknet und es sollte zeitnah weitergehen. Wir sollten relativ zügig zum Abschluss der Baumaßnahme kommen“, sagt der Ortschef zur Zeitschiene. Was bedeutet zügig? „Wenn die Unternehmen dranbleiben können, denke ich bis Ende Juli.“

Dorfmitte-Gestaltung abhängig vom Ausbau der Ortsdurchfahrt

Schwarz ist verheiratet, Vater zweier Töchter. Seine Ehefrau ist Trainerin der Rope Skipper in Waldmohr. Das klingt nach einer durch und durch sportlichen Familie. Wie oft wird sie wohl den neuen Radweg befahren? „Je nachdem, wie das Wetter ist und wie viel Freizeit wir haben. Dann geht es aber weiter, ins Kirrberger Tal. Um auf die angrenzenden Radwege zu kommen.“

Ganz so flott werden Schwarz und der Rat bei den Arbeiten an der Dorfmitte nicht sein. „Das ist auch ein schönes Thema. Aber deren Ausbau steht und fällt mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM)“, erklärt Schwarz. Der LBM befinde sich noch in der Planung. Davon sei die Gestaltung der Dorfmitte abhängig. Doch jetzt habe Gerhardsbrunn beim Thema Ausbau den Vorzug vor Lambsborn erhalten. „Wir befinden uns aber in der Vorbereitung und Planung, wie wir mit dem Ausbau der Dorfmitte weitermachen können“, so der Ortsbürgermeister. Weil der LBM an dieser Stelle eine Bushaltestelle plane, müssten dort noch Grundstücksangelegenheiten geklärt werden. Das brauche Zeit.

Der Glasfaserausbau sei ebenfalls ein bedeutendes Thema. „Aktuell warten wir darauf, dass die Deutsche Glasfaser Zeit hat, uns ans Netz anzubinden.“ Weitere Themen sind der Ausbau des letzten Stücks Friedhof und der Erhalt des Dorfgemeinschaftshauses, „damit die Vereine es weiter nutzen können.“

„Gute Lebensqualität für alle Altersgruppen“

Dass Achim Wätzold, der designierte Ortsbürgermeister von Hütschenhausen, kommunalpolitisch aktiv wurde, hat mit dem Turnen zu tun. Wätzold, selbst seit Kindertagen aktiver Turner, trainierte die Söhne von Ralf Leßmeister. Von der Art und dem Politikverständnis des damaligen Hütschenhausener Ortsbürgermeisters und heutigen Lauterer Landrates beeindruckt, trat der gebürtige Katzenbacher in die CDU ein. Seit zehn Jahren sitzt der 34-Jährige nun bereits im Ortsgemeinderat. Zunächst hatte er den Fraktionsvorsitz für die Christdemokraten inne, als dann aber 2014 der damalige Erste Beigeordnete Hermann Jung einen Unfall hatte und die Stellvertreterposten für den Ortsbürgermeister neu verteilt wurden, wählten ihn die Ratsmitglieder zum zweiten weiteren Beigeordneten. Schwerpunktmäßig war er in dieser Zeit für den Ortsteil Katzenbach zuständig und hat sich um EDV-Angelegenheiten der Verwaltung gekümmert. Den Fraktionsvorsitz gab er an Uli Kohl ab.

Wätzold setzt auf Teamarbeit

Etwas erreichen, davon ist Wätzold überzeugt, lässt sich in der Kommunalpolitik nur im Team. Was er, der sich bei der Ortsbürgermeisterwahl nun mit 63,6 Prozent der Wählerstimmen gegen den SPD-Kandidaten Frank Matheis durchsetzen konnte, zusammen mit anderen für seinen Heimatort erreichen will, formuliert er so: „Wir müssen die Grundlage für eine gute Lebensqualität für alle Altersgruppen schaffen.“ Das fängt für den Vater zweier kleiner Töchter bei genügend Kita-Plätzen im Ort an, umfasst für den Lehrer, der sowohl Sport und Erdkunde am Sickingen-Gymnasium als auch Sportdidaktik und Geräteturnen an der Universität in Kaiserslautern unterrichtet, neue Impulse für die Sportstätten für Jugendliche und reicht bis zur langfristigen Sicherung der ärztlichen Grundversorgung. Natürlich müsse immer aufs Geld geschaut werden. Was umgesetzt werden könne, hänge immer von den finanziellen Möglichkeiten Hütschenhausens ab. Um zumindest die Energiekosten für die Gemeinde im Rahmen zu halten, möchte Wätzold auf mehreren Gebäuden, die der Gemeinde gehören, Photovoltaikanlagen installieren lassen.

Sport als Ausgleich

Soviel wie möglich seiner eigenen Energie möchte der Christdemokrat in seine neue Aufgabe als Ortschef stecken. Daher wird er im September auch sein Amt als Vizepräsident des Pfälzer Turnerbundes niederlegen. Vom Sport selbst aber möchte der Hütschenhausener nicht lassen. „Ich nutze ihn als Ausgleich“, sagt er. Besonders gut bei Wettkämpfen abzuschneiden, sei ihm dabei nicht mehr wichtig, es gehe eher darum, fit zu bleiben. Das kann für die Arbeit als Ortsbürgermeister einer 4000-Seelen-Gemeinde sicher nicht schaden.

Die Serie

In unserer Serie „Neu im Amt“ stellen wir in loser Folge die Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister im Kreis vor, die diesen Posten nun ganz neu übernehmen.

„Wir müssen die Grundlage für eine gute Lebensqualität für alle Altersgruppen schaffen“, sagt der neue Ortsbürgermeister von Hüt
»Wir müssen die Grundlage für eine gute Lebensqualität für alle Altersgruppen schaffen«, sagt der neue Ortsbürgermeister von Hütschenhausen, Achim Wätzold.
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