Ramstein-Miesenbach Zwei Demonstrationen vor den Toren der Air Base

2022 lief die Friedensdemonstration von „Stopp Air Base Ramstein“ unter dem Motto „Tanz der Toten“.
2022 lief die Friedensdemonstration von »Stopp Air Base Ramstein« unter dem Motto »Tanz der Toten«.

Die überregionale Initiative „Stopp Air Base Ramstein“, die alljährlich ein einwöchiges Friedenscamp bei Steinwenden abhält, veranstaltet zum Abschluss am Samstag, 24. Juni, vor den Toren des Ramsteiner Flugplatzes wieder eine Demonstration. Neu in diesem Jahr: Erstmals wird es auch eine Gegendemonstration geben.

Vor dem Westtor der Air Base werden am frühen Samstagnachmittag wieder die Regenbogenfahnen der Friedensaktivisten wehen: Der Demonstrationszug unter dem Motto „Friedenswünsche“ startet um 10.30 Uhr vom Friedenscamp in Steinwenden und führt über den Ramsteiner Bahnhof zum Flugplatz. Dort beginnt am Westgate um 13.30 Uhr eine Kundgebung, bei der unter anderem auch Oskar Lafontaine sprechen wird. Gegen 16 Uhr bewegt sich der Tross wieder zurück ins Friedenscamp.

„Für Verhandlungen und gegen Waffenlieferungen“

„Mit unserer Demonstration wollen wir ein deutliches Zeichen gegen Krieg und Aufrüstung und für Diplomatie und Verhandlungen setzen“, sagt der Sprecher der Friedensinitiative, Pascal Luig, auf Anfrage. Das besondere Thema der diesjährigen Aktion sei der Krieg in der Ukraine. „Wir setzen uns ein für Frieden in der Ukraine, für Verhandlungen und gegen Waffenlieferungen“, umreißt Luig die Ziele seiner Initiative. Zugleich betont er, dass „wir alle Kriege auf der Welt verurteilen, egal, von wem sie ausgehen“. Luig: „Angesichts des Kriegs in der Ukraine fallen andere Kriege, etwa der im Jemen, völlig unter den Tisch. Auch darauf wollen wir bei unserer Aktion hinweisen.“

Für den Demonstrationszug habe die Initiative „Stopp Air Base Ramstein“ bei der Lauterer Kreisverwaltung 800 Teilnehmer angemeldet. „Wie viele letztlich kommen, ob mehr oder weniger, ist schwer zu sagen“, so Luig. Zur geplanten Gegendemo meint er: „Es ist das demokratische Recht der Teilnehmer, anderer Meinung zu sein als wir.“ Seine Initiative demonstriere für den Frieden. „Wir werden mit den Gegendemonstranten also schon auskommen.“

Polizei mit mehr Einsatzkräften vor Ort

Wie der Leiter der Inspektion Landstuhl, Siegfried Ranzinger, mitteilt, hat sich die Polizei auf die neue Lage eingestellt und wird mit mehr Einsatzkräften als in den Vorjahren die beiden Demonstrationen begleiten. Laut Ranzinger setzt sich die Gegendemonstration aus „Teilnehmern des gesamten bürgerlichen Lagers“ zusammen.

Das bestätigt Maximilian Würth, einer der Mitorganisatoren der Aktion: „Angehörige des Lauterer Jugendparlaments sowie Mitglieder der Jugendorganisationen der Parteien – Junge Union, Jungsozialisten, Junge Liberale und Grüne Jugend – sind dabei.“ Sie alle engagierten sich gemeinschaftlich innerhalb von Kaiserslautern für die Ukraine. „Da auch die Air Base ein Symbol für diese Unterstützung ist, wollen wir mit der Gegendemo ein Zeichen setzen – vor allem auch gegen rechte und linke Gruppierungen, die gegen Hilfen für die Ukraine sind und Russland unterstützen.“ Würth betont: „Auch wir sind gegen Krieg und für Verhandlungen, aber diese müssen unter realistischen Bedingungen stattfinden und völkerrechtlich vertretbar sein.“ Ziel müsse sein, die Ukraine als freies Land zu erhalten.

Laut Maximilian Würth sind 150 Teilnehmer für die Gegendemo angemeldet.

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