Kusel Nerzweiler: Lena Odenthal ermittelt

Das Gemeindehaus wird umfunktioniert zur Polizeiwache.
Das Gemeindehaus wird umfunktioniert zur Polizeiwache.

Endlich eine Polizeiwache im kleinen Dorf. So richtig bürgernah. Ein Zugeständnis des Mainzer Innenministeriums an das Sicherheitsgefühl der Bürger? Mitnichten. 28 Jahre nach dem Tatort „Tod im Häcksler“ lässt das Fernsehen eine Fortsetzung drehen. Deshalb wird für kurze Zeit das Gemeindehaus zur Polizeistation.

Seit einigen Tagen weist das Schild an der Außenwand des Gemeindehauses auf die Anwesenheit der Polizei hin. Hier wird der Dorfpolizist Stefan Tries sein Büro haben. Es ist der Beamte, der im 1991er Tatort „Tod im Häcksler“ an der Seite von Lena Odenthal ein Verbrechen aufklärte. Nun, 28 Jahre später, erfährt der Tatort eine Fortsetzung mit denselben Schauspielern: Ulrike Folkerts als Kommissarin und Ben Becker als Dorfpolizist. Derzeit wird das Gebäude für die Dreharbeiten vorbereitet, weiß Ortsbürgermeister Michael Hildebrand: „Momentan sind Maler da.“ Warum die Wahl ausgerechnet auf seinen Ort gefallen ist, weiß er allerdings nicht. „Das haben die Fernsehleute so entschieden“, sagt Hildebrand. Es habe mehrere Ortsbesichtigungen gegeben. Man habe sich angeboten, als über die Verbandsgemeinde nach geeigneten Drehorten angefragt worden sei, schildert der Ortsbürgermeister. Das Gebäude sei zu den üblichen Konditionen angemietet worden, wann genau gedreht wird, wisse er auch nicht. Die genauen Drehzeiten teilt auch der federführende Südwestrundfunk (SWR) nicht mit. Man möchte verhindern, dass es einen Menschenauflauf gibt. Die damit verbundene Unruhe und Lautstärke störe die Dreharbeiten. „Deshalb sind wir in dieser Hinsicht sehr vorsichtig, aber wer zufällig vorbeikommt und ruhig ist, den schicken wir natürlich nicht weg“, sagt Annette Gilcher, beim SWR zuständig für die Kommunikation im Bereich Fernsehfilm. Außerdem könnten sich kurzfristig Änderungen bei Drehorten und -zeiten ergeben, was bei Besuchern dann zu Enttäuschung führen könnte. Außer in Nerzweiler sind auch Dreharbeiten in Adenbach und in Deimberg geplant, in Adenbach auch des Nachts. In der kommenden Woche beginnen erste Dreharbeiten, allerdings noch nicht mit den Schauspielern in den Hauptrollen, wie Annette Gilcher anmerkte. Derweil ist die Sensation-Booking-Agentur in Mannheim noch damit beschäftigt, Komparsen für diverse Rollen zu suchen. Aktuell gesucht sind weibliche und männliche Komparsen als Zivilpolizisten zwischen 28 und 55 Jahren für die Drehorte Adenbach und Nerzweiler. Darüber hinaus sucht die Agentur sogenannte Blocker, die den Drehort absperren und aufpassen, dass niemand unbefugt durchs Bild läuft und junge BMX-Radler. Für die Tatortfolge sind laut SWR 24 Drehtage geplant. Voraussichtlich gegen Jahresende soll der Film im Fernsehen laufen. Einen genauen Sendetermin gibt es aber noch nicht.

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