Niederalben Becken oberhalb des Dorfs sollen bei Starkregen vor Wassermassen vom Hang schützen

In der Verlängerung der Straße Huhnwiese sind bereits erste Arbeiten in Sachen Hochwasserschutz erledigt worden. Mehrere solcher
In der Verlängerung der Straße Huhnwiese sind bereits erste Arbeiten in Sachen Hochwasserschutz erledigt worden. Mehrere solcher Becken sollen die Fließgeschwindigkeit verringern. Auf dem Foto: Beigeordneter Rüdiger Sander.

Die Flurbereinigung in Niederalben ist mittlerweile in der Umsetzung – und nach Jahren gibt’s endlich etwas zu sehen. Beispielsweise in der Straße Huhnwiese, wo kurz vor dem Dorf eine Reihe von Regenrückhaltebecken ausgehoben wurde.

„Laub und Äste haben uns bei Regen in der Straße Huhnwiese immer wieder zu schaffen gemacht“, erläutert der Niederalber Beigeordnete Rüdiger Sander, „denn die werden von oben in den Geröllfang im Dorf geschwemmt und verstopfen ihn.“ Auf der anderen Straßenseite setzen Laub und Hölzer die Kanäle zu. Dann läuft das Wasser über die Straße in den Ort. „Es ist nicht zu leisten, das dort oben immer frei zu halten“, ergänzt Ortsbürgermeister Michael Rihlmann, „wir können nicht jeden Tag jemanden hochschicken, der dort saubermacht.“

Andererseits laufe vom Berg fast das ganze Jahr über Wasser durch den Graben an der Straße – und wenn es regne entsprechend mehr. Bei Starkregen könne das für die Anwohner in der Huhnwiese problematisch werden. Eine Gesetzesänderung habe es nun ermöglicht, dass Gelder aus dem Flurbereinigungstopf auch für Sicherungsmaßnahmen gegen Hochwasser genutzt werden können, fasst Rihlmann zusammen. Ein großes Rückhaltebecken soll deshalb kurz vorm ersten Haus in der Huhnwiese entstehen.

Maßnahmen sollen bei Starkregen schützen

Etwas weiter oben, den Berg hinauf, ist links neben der Straße bereits eine Reihe von Becken entstanden. Die sollen das von oben strömende Wasser verlangsamen und es möglichst schon versickern lassen, erklärt Rihlmann. Durch die verschiedenen Maßnahmen soll verhindert werden, dass bei Starkregen die Wassermassen vom Berg ungebremst ins Dorf rauschen.

Insgesamt stehen für die Flurbereinigung in Niederalben rund 1,09 Millionen Euro zur Verfügung; Arbeiten an den Feldwegen oder eben den Regenrückhaltebecken würden aus diesem Topf zu 85 Prozent gefördert. Rihlmann: „Nur aufgrund dessen ist zum Beispiel die Sanierung der Straße Huhnwiese überhaupt möglich.“ Den noch fehlenden Eigenanteil steuere die Gemeinde jeweils aus angesparten Geldern aus dem Feldwegehaushalt im Zusammenhang mit der Jagdpacht bei.

Daten und Fakten: Flurbereinigung Niederalben

Das Niederalber Flurbereinigungsgebiet hat laut Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier eine Fläche von 276 Hektar und umfasst die land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche. In geringem Umfang sind zudem Grundstücke der Gemarkungen Eschenau, Obereisenbach und Ulmet einbezogen.

In der Feldlage von Niederalben wurde Anfang der 1970er Jahre eine sogenannte beschleunigte Zusammenlegung durchgeführt. Durch den Tausch ganzer Flurstücke entstanden allerdings vermehrt unförmig geformte Flur- und somit auch Bewirtschaftungsstücke, die meist nur über Dienstbarkeitswege zu erreichen sind. Die seinerzeit geschaffene und für die damaligen Verhältnisse zufriedenstellende Flurstruktur werde heutigen Anforderungen einer Bewirtschaftung mit modernen landwirtschaftlichen Großmaschinen nicht mehr gerecht.

Um das zu ändern, wird eine Bodenordnung durchgeführt. Deren Ziele sind unter anderem das Zusammenlegen von Eigentums- und Pachtflächen zu möglichst großen und zweckmäßig geformten Einheiten sowie eine verbesserte Erschließung und Befestigung der Hauptwege für eine Achslast von mindestens zehn Tonnen – entsprechend dem Bedarf moderner landwirtschaftlicher Großmaschinen.

Vorgesehen sind Ausbaumaßnahmen an vorhandenen Bitumenwegen (etwa 4300 Meter), bituminöse Befestigung eines Schotterweges (gut 450 Meter), Traglastverstärkung vorhandener Schotterwege (rund 540 Meter), Anlage von Wegeseitengräben (zirka 2860 Meter) und der Bau eines Regenrückhaltebeckens mit einem Fassungsvermögen von rund 500 Kubikmetern.

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