Waldmohr Beigeordneter Werner Braun hört auf: „Bei uns ist immer was los“

Werner Braun
Werner Braun

Wenngleich Werner Braun noch andere Bereiche als Beigeordneter zu beackern hatte, bildete der Schwerpunkt „eindeutig die Kultur“. In den vergangenen zehn Jahren ist es ihm gelungen – zusammen mit dem Kulturausschuss und dem Kulturkreis -, einige Glanzlichter zu setzen.

Braun erinnert sich genau an das erste Anliegen, das an ihn herangetragen wurde: dem 150 Jahre alten Madrigalchor und dem 100 Jahre alten Musikverein eine gute Zukunft zu verschaffen. Ohne Unterstützung, sei ihm bald klar gewesen, war das nicht zu schaffen. Braun wandte sich an das „Kulturnetz Pfalz“ in Kaiserslautern: „Eine sehr gute Entscheidung.“ Er erhielt dort auch eine Menge Anregungen und Ideen, um die Kultur vor Ort weiterzuentwickeln. Passend dazu startete 2021 „Heimat im Wandel – Kultur bewegt Waldmohr“, ein Pilotprojekt, das vom Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau begleitet wurde. Bürger waren zum Mitwirken im neuen Kulturkreis aufgerufen. Es kamen etliche Interessierte – aus Waldmohr und Umgebung.

Die Arbeit trug Früchte: „Wir haben jedes Jahr ein Kulturprogramm mit bis zu 40 Veranstaltungen aufgelegt“, sagt Braun stolz. Wert gelegt wurde darauf, möglichst Akteure aus der Region zu gewinnen, auch um familienfreundliche Preise bieten zu können. „Wir haben genügend gute und hochkarätige Künstler.“ Er nennt „Die Üblichen Verdächtigen“ (DÜV), das Jugendorchester der Ramstein Highschool, das Homburger Frauenkabarett oder die Pfarrkapelle Kübelberg, die wie andere auf enorme Resonanz stießen.

Regelmäßig gibt das Mainzer Sinfonieorchester hier Konzerte. Im Herbst wird es mit dem noch jungen Kinderchor zu hören sein. Dieser, so betont Braun, sei ein Erfolgsprodukt des „Pilotprojekts“. Ebenso das an der IGS Schönenberg-Kübelberg-Waldmohr angesiedelte Jugendorchester mit sechs Instrumentenarten sowie die Gitarrengruppe.

Freiluftkonzerte als absolute Höhepunkte

Gefragt nach absoluten Höhepunkten, muss Braun nicht lange überlegen. „Sicherlich die ausverkauften Freiluftkonzerte auf dem Eichelscheiderhof. 2014 eins mit klassischer, 2018 je eins mit klassischer und populärer Musik.“ Die Familie Eberhard habe auf Anfrage sofort ihr Gelände zur Verfügung gestellt und sich selbst eingebracht, sagt Braun, der den hohen Aufwand nicht verhehlt. „Das dritte Konzert war schon geplant.“ Der plötzliche Tod Gernot Eberhards vereitelte jedoch das Vorhaben. Er verweist außerdem auf die Konzerte mit dem Blasorchester Sonthofen und anderen „brillanten Chören und Ensembles“.

Mit dem Theaterverein Kreamief und dem Verein Spieltrieb sei Waldmohr in der darstellenden Kunst gut aufgestellt. „Beide wirken über die Stadtgrenzen hinaus“, betont Braun. Gerne erwähnt er die „gelungenen“ Ausstellungen, die die Arbeitsgemeinschaft Kunst in Waldmohr organisiert. Mit immerhin neun Spielstätten, darunter die Kulturhalle, habe Waldmohr mehr zu bieten als so manche größere Stadt. Sehr gut an kämen stets das Kinder- und Familienfest, bei dem sich Vereine präsentieren, die Bier- und Weinwanderung oder der Tag des offenen Denkmals. „Bei uns ist immer etwas los“, meint der ehemalige Beigeordnete.

Werner Braun hört mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf. „Ich habe so viele nette Menschen kennengelernt, besonders unter den Künstlern, und zahlreiche Erfahrungen gewonnen. Das möchte ich nicht missen.“ Jetzt habe er dafür Zeit, Veranstaltungen einfach zu genießen, ohne Fäden im Hintergrund ziehen zu müssen.

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