Leichtathletik Beim familiären Königsberglauf in Hinzweiler wird noch mit der Stoppuhr gemessen

Zum 19. Mal machen sich Läufer am Sportlerheim auf den Weg. Für den 20. Lauf 2024 will sich der Verein noch was Besonderes ausde
Zum 19. Mal machen sich Läufer am Sportlerheim auf den Weg. Für den 20. Lauf 2024 will sich der Verein noch was Besonderes ausdenken.

Wenn der SV Hinzweiler zum Königsberglauf ruft, kommen die Läufer von überall her. Weil sie die familiäre Atmosphäre lieben und weil beim SV alles so schön ursprünglich ist. Dabei hat der Verein nicht mal eine Laufabteilung, hat das mit dem Lauf einfach mal ausprobiert und bekommt nur positives Feedback.

Der Königsberglauf in Hinzweiler ist anders als die Wettkampfläufe, die sonst in der Region steigen. Und genau deswegen lieben die Stammgäste, von denen so mancher immer wieder kommt, auch von weiter her, den Lauf. Hier wird die Zeit noch per Hand gemessen, mit der Stoppuhr. Und die Atmosphäre ist familiär und besonders.

Gestartet wird am Sportlerheim, dann geht es erst mal über den Hartplatz des SV Hinzweiler und weiter zum Gipfel des Königsbergs. Und jetzt wird es idyllisch: Drei Viertel der Strecke führt durch den Wald, auf der längeren, der 13-Kilometer-Runde, schraubt sich der Weg vom Sportlerheim, das auf 360 Metern Höhe liegt, hoch zum Gipfel, der 568 Meter hoch ist. Zur Belohnung gibt es dann idyllische Landschaftsbilder und den Blick auf das Talbachtal, bevor es durch den Wald wieder zurück zum Sportlerheim geht.

Eine Premiere

Dort werden die Sieger geehrt. Große Preise gibt es nicht zu gewinnen, eher ein paar kleinere Geschenke. Aber die Starter kommen ohnehin nicht deswegen. Sie kommen, weil sie das Familiäre lieben, das gesellige Beisammensein. Das gemeinsame Mittagessen, Kaffee und Kuchen.

Um die Verpflegung kümmern sich die stellvertretende Vorsitzende und ihr Team. Weil die Sportler gern leichte Kost mögen, gingen die letzten Jahre vor allem Salate über die Theke. Dieses Mal gibt es eine Premiere, wie Vorsitzender Werner Lang erzählt: Zum ersten Mal werden vegetarische Gemüseschnitzel angeboten.

Die Idee

Die Idee, dass der SV Hinzweiler einen Lauf ausrichten könnte, entstand in einer Zeit, als „die Sportfeste immer weniger wurden“, wie Vorsitzender Lang erzählt. Früher erstreckten sich die Feste über mehrere Tage, spülten Geld in die Vereinskasse. In den 1980er und 1990er-Jahren gab es zum Beispiel noch die Veranstaltung „Unser Dorf spielt Fußball“, aus dem dann die „Dorfolympiade“ entstand. Als auch Kleinfeldturniere mit Freizeitmannschaften „nicht mehr zogen“, suchte der Vorsitzende des SV Hinzweiler nach einer neuen Idee. Und weil er damals leidenschaftlich gern durch den Wald joggte, schlug er vor, eine Laufveranstaltung auf die Beine zu stellen. Dass der Verein nicht einmal eine eigene Laufabteilung und keine Erfahrung mit einer derartigen Veranstaltung hatte, schreckte weder ihn noch die übrigen Mitglieder ab.

2004 veranstalteten sie den ersten Königsberglauf und waren selbst erstaunt, wie gut die Idee angenommen wurde. 71 Läufer machten sich auf die Strecke und waren beeindruckt von der Gegend und von der Atmosphäre.

Der Bruder bedient die Kamera

Anfangs wurde der Gipfel noch ausgespart, aber vor zehn Jahren wurde das Experiment gewagt, die Läufer nach ganz oben zu führen. Es gelang – und der Königsberglauf bekam noch mehr Lob als zuvor. Inzwischen kommen die Fans, von denen einige schon ein Dutzend Mal gestartet sind, nicht nur aus der Region, sondern auch aus Kaiserslautern, aus dem Saarland, der Vorderpfalz, dem Hunsrück reisen sie an. Einmal startete sogar ein Neuseeländer der zufällig auf Urlaubsreise in der Pfalz war.

Am Sonntag, 2. Juli, wird am Sportlerheim in Hinzweiler die 19. Auflage des Königsberglaufs gestartet. Werner Langs Bruder steht mit seiner Kamera bereit und macht Bilder, die die Läufer später auf der Homepage abrufen können. Das Rote Kreuz, das bis auf einen umgeknickten Fuß bisher noch nie etwas zu tun bekam, steht wieder bereit. Die Freiwillige Feuerwehr sperrt die Straße im Ort ab, wenn die Läufer kommen. Und im Wald warten die Helfer an fünf Getränkestationen. Es geht familiär zu.

Info

Start zum 19. Königsberglauf ist am Sonntag, 2. Juli, am Sportlerheim in Hinzweiler.

10 Uhr: Start Schülerlauf

10.15 Uhr: Start 6- und 13-km-Lauf.

Streckenführung:

1,5 Kilometer lang ist der Schülerlauf, der am Sportplatz entlangführt.

Die 6-km-Strecke führt an der Pfälzerwald-Hütte vorbei, am Fuß des Königsbergs entlang, durch den Wald, über einen Feldweg und eine Wiese zurück nach Hinzweiler und zum Sportplatz.

Auf der 13-km-Strecke schlängelt sich der Weg in Serpentinen zum Gipfel mit anspruchsvollen Steigungen und von dort durch den Wald und in einem weiten Bogen zurück zum Sportplatz.

Anmeldung

per E-Mail unter lang-hinzweiler@web.de oder am Veranstaltungstag vor Ort

Rekorde

6 km: Alexander Barnsteiner 23:31(2017); Ribana Bauser 30:45 (2017)

13 km: Matthias Hecktor 47:58 (2011), Jessica Kammerer 57:26 (2017)

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