Jettenbach Ein neuer Blick auf die rund 120 Musikantenhäuser in Jettenbach

Wird in Jettenbach ein Haus neu oder umgebaut, zückt Frieder Klinck den Zeichenstift, um seine Häuserchronik zu erweitern.
Wird in Jettenbach ein Haus neu oder umgebaut, zückt Frieder Klinck den Zeichenstift, um seine Häuserchronik zu erweitern.

Frieder Klinck hat schon als Kind gerne gezeichnet. Mittlerweile gehören Gebäude zu seinen Lieblingsmotiven. Der 75-Jährige leitet mit einer Ausstellungen nun auch die Aktivitäten Jettenbachs als Musikantenlanddorf ein.

Die Ortsgemeinde hat den Startschuss zur ersten Etappe im Dasein als Musikantenlanddorf gegeben. Teil des traditionellen Adventskonzerts des Arbeiter-Musikvereins im Musikantendom – der evangelischen Kirche – mit der AMV-Kapelle und dem Nachwuchsorchester Die junge Bläserbande war diesmal auch eine Ausstellung. Der AMV-Vorsitzende Klaus Göttel präsentierte Zeichnungen der etwa 120 Musikantenhäuser des Ortes. Gefertigt wurden die Bilder vom 75-jährigen Frieder Klinck.

Klinck hat nach eigenen Worten nahezu alle Häuser des Dorfes ab dem 18. Jahrhundert mit dem Zeichenstift erfasst. So sind mehr als 700 Zeichnungen entstanden. Wie Klinck auf Anfrage der RHEINPFALZ mitteilte, begann er vor sechs Jahren mit seiner „Häuserchronik“. Der 75-Jährige arbeitete früher bei KOB in Wolfstein und zeitweise auch als Lehrer an der Kuseler Berufsschule.

Das Zeichnen sei schon seit seiner Kindheit ein Hobby gewesen. Um Häuser zu zeichnen, bediene er sich nicht eines Zollstocks. Er habe das Talent, Gegenstände fast maßstabsgerecht allein nach Augenschein zu erfassen, und besitze ein gutes Gedächtnis im Hinblick auf das frühere Aussehen älterer Häuser. „In den 1960er Jahren sind viele Musikantenhäuser umgebaut worden.“ Ihr Erscheinungsbild habe sich stark verändert, sagt er. Er halte dann sowohl das frühere als auch das heutige Aussehen in einer Zeichnung fest und füge die entsprechenden Daten hinzu.

Besuch der Ausstellung bis Neujahr möglich

Ein Beispiel: „Holperersch, Alter Weg um 1925, aufgestockt 1958, erbaut 1836.“ Klinck erinnert sich noch daran, wie die früheren Eigentümer hießen und genannt wurden. Denn nicht immer waren die Namen gleich. Der in die USA ausgewanderte und mittlerweile verstorbene Eugen Kleemann beispielsweise sei im Dorf „Jung Peter“ genannt worden.

Klinck erweitert seine Häuserchronik immer weiter. Wird in der Gemeinde ein Haus umgebaut oder ein neues Haus errichtet, zückt er den Zeichenstift und macht sich an die Arbeit. Anlässlich des 675. Dorfjubiläums hat er sämtliche Zeichnungen bereits in einer ehemaligen Gaststätte vorgestellt. Die Ausstellung mit dem Schwerpunkt Musikantenhäuser kann vor und nach den Gottesdiensten bis Anfang Januar angeschaut werden.

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