Kreis Kusel Gegner in Reichweite

JETTENBACH. Schwung mitnehmen heißt es bei den einen, schütteln und sich neu sortieren bei den anderen. Nach dem direkten Aufeinandertreffen sind die beiden Bezirksligisten aus dem Kreis Kusel am Sonntag gegen Gegner in Reichweite gefragt. Der TuS Jettenbach empfängt den Tabellenletzten TuS Leimen, die SG Waldmohr/Dunzweiler ist beim FC Fehrbach zu Gast (Anstoß jeweils 14.30 Uhr).

Ob der Sieg beflügeln kann? Es wird sich schon am Sonntag weisen, ob der Erfolg der SG Waldmohr/Dunzweiler eine Eintagsfliege oder – was alle hoffen – ein Wendepunkt hin zum Besseren gewesen ist. Die bis dato tabellarisch dahindümpelnde Truppe hatte sich gleich nach dem Schlusspfiff im Kreis versammelt. Coach Günter Bachmann schwor seine leidgeprüften, doch sichtlich mächtig erleichterten Spieler ein, bei der nächsten Aufgabe wieder eine solche Schippe draufzulegen wie im Kreisduell. „Das müssen wir jetzt nutzen. Wir müssen unbedingt gleich nachlegen und weiter punkten“, sieht Bachmann nun Licht am Horizont. Es sind nicht nur die drei Zähler, die im Rothenfeld urplötzlich neuen Mut gemacht haben. Vor allem für die Moral war der Erfolg nach langer Durststrecke ungeheuer wichtig. „Wir haben kämpferisch überzeugt; das muss weiterhin so sein“, sieht auch SG-Kapitän Robert Krupp sich und seine Kameraden in der Pflicht. „Wir haben gegen Reichenbach schon gut gespielt und gezeigt, was wir können. Dann die Aussetzer zum Beispiel gegen Göllheim-Dreisen. Unerklärlich“, meinte Krupp. Einen weiteren unerklärlichen Einbruch gilt es also tunlichst zu vermeiden. Beim 2:1-Sieg gegen den TuS Jettenbach hat sich die Mannschaft des Absteigers auf das besonnen, was sie kann: Fußballerisch waren die Gäste klar überlegen; das allerdings wussten die Hausherren durch großen Einsatz wettzumachen. Farbtupfer gesetzt hat in spielerischer Hinsicht Roman Stiller. Der Neuzugang, der eigentlich gar keiner ist, hat sich schnell zur prägenden Figur entwickelt. Was dieser Mann in der Reserve zu suchen hatte, erschließt sich dem neutralen Beobachter nicht unbedingt. Klar: Er hatte dort mit seinen „alten Kameraden“ vom TuS Dunzweiler weitergekickt. Inzwischen aber ist Stiller für die Bezirksliga-Truppe unverzichtbar geworden. „So läuft’s halt manchmal – da erkennt man seine eigene Mannschaft nicht mehr wieder“: Frank Geib war bedient nach dem Auftritt seiner Jettenbacher Elf im Rothenfeld. Er selbst hatte 90 Minuten von der Bande aus mit ansehen müssen, wie seine Truppe überlegen agierte, aus ihren Möglichkeiten aber zu wenig machte. Da lief doch so mancher neben sich her. „Der eine oder andere ist vielleicht doch nicht so weit, wie er selber denkt“, konstatiert der Coach, der in den vergangenen zwei Partien die Gelegenheit hat verstreichen sehen, sich mit vier oder gar sechs Punkten Luft nach hinten zu verschaffen. Stattdessen setzte es zwei Niederlagen; anstatt sich im Tabellen-Mittelfeld zu etablieren, muss sich der Aufsteiger neu orientieren. Daher sind die Gelb-Schwarzen gegen das Schlusslicht gewaltig im Zugzwang. In der Pflicht stehen dabei dieselben Akteure, die am Sonntag wenig zu überzeugen wussten. Möglich allerdings, dass mehr oder weniger dieselbe Elf künftig mit einer defensiveren Ausrichtung auf den Platz geht. „Ich will ja offensiv, will attraktiv spielen lassen. Aber wenn das halt nicht funktioniert, muss ich das schon überdenken. Dann müssen wir eben doch wieder schauen, dass wir hinten dicht machen und auf Konter spielen“, erwägt Geib eine Änderung. Nun wird sich sein Team zu Hause gegen das Schlusslicht natürlich nicht verstecken. Drei Punkte sind da eigentlich Pflicht. Doch will Geib auf dem Weg dahin auf einen Schönheitspreis gern verzichten. (cha)

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