Kusel Grüne zu Nabu-Interview: „Wir sind gut beraten, Dachflächen und Freiflächen zu nutzen“

Die Grünen verteidigen die Freiflächen-Photovoltaikanlagen.
Die Grünen verteidigen die Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Der Kuseler Kreisvorstand der Grünen reagiert auf ein RHEINPFALZ-Interview mit Nabu-Vorstandsmitglied Martin Pfeiffer. Jener hatte gefordert, erst einmal Dachflächen für Photovoltaikanlagen zu nutzen statt Freiflächen.

„Wir sind gut beraten, sowohl Dachflächen als auch Freiflächen für diese Technologie zu nutzen“, schreibt Katja Daish, Kreissprecherin der Kuseler Grünen, als Reaktion auf den Artikel „Aber doch bitteschön erst einmal auf Dachflächen“. Darin hatte Nabu-Vorstandsmitglied Martin Pfeiffer den Flächenverbrauch unter anderem durch Freiflächen-Photovoltaikanlagen kritisiert. Wenn man den wachsenden Energiehunger der Gesellschaft, die Entwicklung der vergangenen Jahre und die Prognose für die kommenden Jahre betrachte, seien Freiflächen-PV-Anlagen unverzichtbar: „Für ein Entweder-Oder fehlt uns schlicht die Zeit.“

Die Kritik an nicht korrekt umgesetzten Freiflächen-Anlagen sei richtig. Allerdings sollte sich die Kritik gegen die unzureichende Umsetzung richten, nicht gegen die Freiflächen-Anlagen im Allgemeinen. „Um die Akzeptanz dieser Anlagen sicherzustellen beziehungsweise zu erhöhen, ist es wichtig, die Wertschöpfung sowohl für die Kommunen als auch die Bürger sicherzustellen“, formuliert es Daish. Hier seien Beteiligungskonzepte gefragt, die über Pachteinnahmen hinaus zu einer finanziellen Entlastung der Kommunen beitragen können und eine Beteiligungsmöglichkeit für die Bürger bieten.

Kritik an Freiflächen-PV-Anlagen „kontraproduktiv“

Mit Blick auf Kritik am Flächenverbrauch betont Daish: „Die Fläche verschwindet nicht für die Natur, nur weil sie eine Photovoltaik-Anlage beheimatet.“ Die Anlagen würden die darunterliegenden Flächen beschatten und Pflanzen einen Lebensraum bieten, die auf unbeschatteten Flächen gar nicht wachsen könnten. Ließe man diese Flächen naturnah bewachsen, böten sie wichtige Lebensräume für Insekten und Tiere.

Daish: „Die Fläche, die wir in Deutschland in 2023 für Freiflächen-PV genutzt haben, entspricht ungefähr der Fläche, die wir für Golfplätze verwenden.“ Die Grünen finden, dass die Kritik an Freiflächen-PV-Anlagen kontraproduktiv sei. „Sucht man übrigens auf Google nach ,Natur unter Freiflächen PV’, findet man weit oben einen tollen Beitrag über die Einfachheit der ökologischen Aufwertung von Solarparks. Das ist übrigens ein Beitrag des Nabu“, schreibt Daish und schließt: „Es liegt in unserer Hand, wie wir Solarparks gestalten.“

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