Grumbach Hilflos im Steilhang übernachtet: Feuerwehr rettet 78-jährigen Mann

„Rutschbahn“ für die Trage: Aneinandergereihte Leitern erlaubten es, den verunglückten Mann relativ sanft nach oben zu ziehen.
»Rutschbahn« für die Trage: Aneinandergereihte Leitern erlaubten es, den verunglückten Mann relativ sanft nach oben zu ziehen.

Gerade noch mal gut gegangen: Die Feuerwehr hat am Dienstagabend einen 78 Jahre alten Mann gerettet, der schon seit Montag hilflos in einem Steilhang bei Grumbach gelegen hatte.

Die Retter durften sich am Mittwochmorgen über eine Nachricht freuen: Aus der Vorderpfalz hatte sich der Sohn des Verunglückten gemeldet: Sein Vater sei „auf dem Wege der Besserung“, ließ der Sohn wissen, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön an all jene, die dem 78-Jährigen mutmaßlich das Leben gerettet haben. 26 Feuerwehrleute, DRK-Rettungsdienst und die Besatzung von Rettungshubschrauber Christoph 66 hatten den Senior am Dienstagabend geborgen, erstversorgt, stabilisiert und ins Krankenhaus befördert.

Personenrettung war das Stichwort, als die Grumbacher Ortswehr und die Stützpunktwehr aus Lauterecken nach der Alarmierung um 18.14 Uhr zum Ort des Geschehens eilten. Der Verunglückte lag nach Schilderung der Wehr in einem Steilhang unterhalb einer Gemeindestraße in unwegsamen Gelände, inmitten dichter Hecken. Auch für die Einsatzkräfte war der Weg beschwerlich. „Das war früher mal ein Weinberg, es geht da ziemlich steil runter“, beschrieb Grumbachs Wehrführer Alexander Lauwe die Örtlichkeit. Der 78-Jährige habe etwa 40, 45 Meter unterhalb der Straße im Hang gelegen. „Wir vermuten, dass er beim Mähen gestürzt ist, sich aufrappeln wollte, dabei aber immer weiter abgerutscht ist“, sagte Lauwe. Regelrecht hinabgestürzt sei der Mann aber nicht – zum Glück.

Hilfe aus der Luft: Der Notarzt seilte sich von Rettungshelikopter Christoph 66 ins unwegsame Gelände bei Grumbach ab.
Hilfe aus der Luft: Der Notarzt seilte sich von Rettungshelikopter Christoph 66 ins unwegsame Gelände bei Grumbach ab.

Denn das Malheur ist offenkundig schon am Montag passiert. Der Senior muss demnach schon die Nacht zum Dienstag in dem Steilhang verbracht haben, ehe er dann am Dienstagabend entdeckt wurde. Zu verdanken hat der Verunglückte seine Rettung letztlich aufmerksamen Nachbarn, die sich gesorgt hätten, wie Lauwe lobend hervorhebt. Einem Nachbarn sei aufgefallen, dass das wohl schon mittags gelieferte Essen noch vor der Tür stand. Daraufhin war die Rettungskette in Gang gesetzt worden.

26 Feuerwehrleute waren im Einsatz, wie Einsatzleiter Maximilian Fritz, Wehrführer der Lauterecker Stützpunktwehr, am Mittwoch berichtete. Alarmiert worden war auch die Gruppe Absturzsicherung: Diese spezielle Einheit der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein ist bei der Ortswehr Jettenbach und in Lauterecken angesiedelt. Nachdem zunächst Grumbacher Wehrmänner mit der Kettensäge den Weg freigeschnitten hatten, verknüpften die Retter mehrere Steckleitern und konstruierten damit eine Art Rutschbahn, auf der die sogenannte Schleifkorbtrage wie auf Schienen gleiten konnte. Auf diese Weise war es möglich, den Verunglückten relativ sanft nach oben zu hieven, Stöße zu verhindern.

13. Einsatz binnen einer Woche

Der Rettungsdienst war schon da, einen Arzt hatte der Rettungshubschrauber Christoph 66 aus Imsweiler (Donnersbergkreis) zum Einsatzort geflogen. Der Mediziner seilte sich aus der Luft ab, um möglichst rasch zu dem doch arg mitgenommenen Mann im steilen Hang zu gelangen. Der 78-Jährige wurde nach geglückter Bergung weiter versorgt und schließlich ins Krankenhaus gebracht. Nach etwas über eine Stunde war der Einsatz beendet – es war übrigens der 113. für die in diesem Jahr schon gewaltig geforderte Lauterecker Wehr und sogar der 13. binnen der vergangenen sieben Tage.

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