St. Julian Let’s Dance in Gumbsweiler

Bis zu 15 Paare schwingen gemeinsam das Tanzbein im Dorfgemeinschafshaus Gumbsweiler. Gängige Tänze wie Disco-Fox und Rumba werd
Bis zu 15 Paare schwingen gemeinsam das Tanzbein im Dorfgemeinschafshaus Gumbsweiler. Gängige Tänze wie Disco-Fox und Rumba werden eingeübt.

„Alles im Takt – gemeinsam das Tanzbein schwingen“, ist regelmäßig das Motto im Gumbsweilerer Dorfgemeinschaftshaus. Dort treffen sich Paare, um im geselligen Rahmen gängige Tänze zu erlernen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Gute Standard- und Lateintänzer sind heutzutage nicht mehr so häufig auf kleinen Kerwen anzutreffen. Daher fielen Fabienne Schäfer und ihr Freund Jonas Kalweit mit ihren routinierten Tanzschritten bei der Gumbsweilerer Kerwe immer wieder auf. Die Folge: Das Paar durfte sich einige Späße anhören, berichtet Schäfer lachend.

Bereits seit acht Jahren tanzt das Paar gemeinsam, und damit zur kommenden Kerwe noch deutlich mehr Paare das Tanzen beherrschen, entstand aus einer Laune heraus die Idee zum Tanzkurs, den die beiden unter dem Dach des Brauchtumvereins Gumbsweiler anbieten. Kaum beworben, waren die Plätze auch schon mit Tanzwilligen von 14 bis 65 Jahren belegt, mehrheitlich stammen sie aus dem nahen Umkreis.

Weiterer Kurs geplant

„Wir haben viel Spaß am Tanzen und wollen einfach die Freude weitergeben“, erklärt die 26-Jährige, die auch für das kommende Jahr einen weiteren Kurs für möglich hält – sofern es räumlich und zeitlich passt. Die Teilnahmegebühr von 50 Euro inklusive Getränken dient der Finanzierung der Räumlichkeiten. Dank ihrer jahrelangen Erfahrung bringen Schäfer und Kalweit auch ohne formelle Tanzlehrerausbildung die Schritte an die Paare.

Zentral sind die Grundschritte in Disco-Fox, Walzer, Rumba und Cha-Cha-Cha, eingestreut werden auch Figuren. „Das sind alltagstaugliche Tänze“, und die werden mit zwei, drei speziellen Figuren erweitert, damit die Tänzer etwas mehr variieren können. Nach den ersten Tanzstunden tritt sich auch niemand mehr auf die Füße. Los geht es mit dem Disco-Fox. Die Schritte bereiten keine Schwierigkeiten, auch das Damensolo – eine Drehung unter dem erhobenem Arm des Herrn hindurch – gelingt reibungslos.

„Brezel“ und „Körbchen“

Eine Knotenfigur, die sogenannte „Brezel“ sowie das „Brezel-Karussell“, klappen weitgehend, wenn sich auch schon erste Fragezeichen auf dem einen oder anderen Gesicht zu bilden scheinen. Doch Schäfer und Kalweit tanzen langsam vor, nach Trockenübungen erschallt dann ein Remix von Abbas „Gimme, Gimme, Gimme“. Beide haben die Tanzpaare im Blick, geben Hilfestellung und verdeutlichen auch, wie der Herr „mit Schmackes, aber nicht den Ellbogen reinjagen“ der Dame einen Impuls am Rücken gibt, um sich aus der Figur zu lösen.

Noch mehr Armverknotungsmöglichkeiten bietet das sogenannte „Körbchen“, das direkt in seiner drehenden Karussell-Variante geprobt wird. „Normale Disco-Fox-Füße! Eins, zwei, tipp, eins, zwei tipp“, erschallt es immer wieder. Dabei gilt es, die Arme so zu koordinieren, dass die Paare an den Händen verbunden bleiben, parallel zueinanderstehen und in die gleiche Richtung blicken. „Hände locker ineinanderlegen, nicht zu fest packen, sonst sind die Finger ab“, scherzt Schäfer.

Lockere Atmosphäre und bekannte Gesichter

Zu „Rasputin“ von Boney M. geht es dann in die heiße Phase. Nicht immer gelingt alles, weitere Tipps werden eingestreut, wie: „Nicht auf die Füße gucken.“ Vor allem wird viel gelacht – vor Freude, wenn es gut klappt, aber fast noch mehr, wenn nicht. Alle Beteiligten kennen sich, die Hemmschwelle, Fragen zu stellen, ist niedrig. Die Teilnehmer haben Spaß. Darunter auch das Paar Leonie Glück (20) und Philipp Mohorko (22), sowie die 23-jährige Annika Dick und Julian Friedrich (23). Sie hatten ohnehin vor einen Tanzkurs zu besuchen. Da kam das unkomplizierte Angebot gerade recht.

Der Kurs in „lockerer Atmosphäre ist ein guter Einstieg“, erklärt Glück, die mit Dick und Organisatorin Schäfer auch Garde- und Showtanz betreibt, „aber das hier ist schon was anderes.“ Auch die beiden jungen Männer sind sichtlich mit Eifer und Freude dabei und loben den unkomplizierten Umgang miteinander.

Walzer zum Ausklang

Deutlich ruhiger geht es nach einer kurzen Pause und der Rumba zu „Fields of Gold“ von Sting weiter. Der Grundschritt sitzt, die Promenade, eine Art Wiegeschritt, haben die Tänzer schnell drauf. Mit dem Cha-Cha-Cha wird das Tempo direkt wieder deutlich angezogen. Die bereits eingeübten Figuren können übernommen werden, nur eben mit „Cha-Cha-Cha-Füßen“. Zu „Lets get loud“ sollen die Füße immer hüftbreit stehen, kleine gezielte Schritte gesetzt und vor allem die lockere Lateinhaltung eingenommen werden.

„Füße setzen, nicht wie beim Jive springen“, rät Schäfer. Neben gemeinschaftlichem Spaß beim Erlernen der Kulturtechnik ist es auch Sport, der die Ausdauer trainiert. Das wird spätestens zum Ende hin klar, als manche Schweißperle fließt und nach einer knappen Stunde mit „Are you lonesome tonight“ der langsame Walzer zum Austanzen ansteht.

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