Kreis Kusel Musik, die ewig bleibt
Manches Mal schon hat man mit Freunden zusammengesessen, geplaudert, ein bisschen Gitarre gespielt, einen schönen Abend verbracht. Und dann hat einer eine Idee, die er vorsichtig fragend in die Runde wirft: „Wir könnten doch ... vielleicht ... eine Band gründen?“ So in etwa war es, als Hans Niebergall, André Jung und Caroline Wingerter die Band „Sold Out“ auf den Weg brachten. Das war im Jahr 2012.
André Jung aus Rammelsbach hat „früher schon in einer Band gespielt“, wie er sagt, und Hans Niebergall war ebenfalls dem Gitarrenspiel zugetan. „Dann haben wir die Sängerin getroffen und den Gedanken, eine Band zu gründen, allmählich entwickelt“, erinnert er sich. Dass alle anderen wesentlich jünger sind als er, ist für kein Bandmitglied ein Problem. „Wir sind zwar altersmäßig Jahrzehnte auseinander, aber musikalisch sind wir eng beieinander“, sagt der Mitfünziger Niebergall. Musikalisch eng beieinander heißt, dass sie alle so ziemlich denselben Musikgeschmack haben. Selbst die Jüngeren in der Band stehen auf die Musik, mit der der Oldie aufgewachsen ist. Sie mögen Led Zeppelin, Lynard Skynard, Creedence Clearwater Revival und andere Größen dieser Zeit, die Songs mit Ewigkeitscharakter geschrieben haben. Aber „Sold Out“ hat nicht nur die Hits aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts inhaliert, im Repertoire finden sich auch Titel von Kid Rock und aktuelle Songs aus den Charts. „Wir sind eine reine Coverband und machen das, was uns gefällt und zu uns passt“, sagt Hans Niebergall, wobei der Fokus auf „guter handgemachter“ Musik liege: „Man kann uns nicht in eine bestimmte Schublade stecken.“ Das mit der Coverband könnte sich vielleicht einmal ändern. „Ideen für eigene Lieder hätte ich schon“, sagt André Jung, aber für eine richtige Eigenproduktion reiche die Zeit einfach nicht aus, da alle Mitglieder noch einem ordentlichen Beruf nachgehen. Außer Hans Niebergall und André Jung gehören Sängerin Caroline Wingerter, Sascha Schneider, Florian Bartz und Johan Steuer zu „Sold Out“; alle kommen sie aus der näheren Umgebung von Kusel. Was „Sold Out“ von anderen unterscheidet, ist das Fehlen eines Keyboards. „Wir sind gitarrenlastig“, erläutert Hans Niebergall. „Wir haben nur Gitarren, E-Bass und Schlagzeug – wer ein Faible für Gitarrenmusik hat, der wird bei uns fündig“, verspricht der Senior. „Anfangs haben wir auch als Vorband von bekannteren Gruppen wie Bigwix, Undercover oder Katana gespielt oder auf Benefizveranstaltungen“, erzählt André Jung. Im Laufe der Jahre habe sich Anzahl der Auftritte erhöht. Das liege wohl daran, dass sie ihr Repertoire auf verschiedene Gelegenheiten ausgerichtet hätten und auch für private Veranstaltungen vom Geburtstag bis zur Hochzeit gebucht werden können. „Unser Repertoire reicht mittlerweile für fünf Stunden“, beschreibt André Jung die Entwicklung. Wobei Hans Niebergall gerne darauf verweist, dass Anpassungsfähigkeit nicht gleichzusetzen sei mit Beliebigkeit. Beispielsweise lege man auch keinen Wert auf eine vordergründige Show; die Musik sei das Wichtigste und stehe stets im Vordergrund. „Man muss authentisch bleiben“, lautet Niebergalls Credo, der dem Musikmachen außer dem Spaß und der Freude noch einen weiteren Aspekt abgewinnt: „Man bleibt jung, und das ist schön.“ Am kommenden Montag, 31. Oktober, kann man die Band im Kuseler Karat ab etwa 21 Uhr zur Halloween-Nacht erleben. Info E-Mail: livebandsoulout@web.de |dgg