Schönenberg-Kübelberg Neuer „Sellemols“-Band von Stefan Bauer zur Kerwe in Kübelberg

Am Gasthaus Schleppi wird der Strauß angebracht.
Am Gasthaus Schleppi wird der Strauß angebracht.

Die Kirchweihe bildet in Kübelberg – wie in anderen Ort – den Ursprung der heutigen Kerb oder Kerwe. Am 3. September 1724 weihte unter Beteiligung von Mitgliedern des Deutschen Ordens der Wormser Weihbischof Johann Baptist Gegg die „Kübelberger Pfarrkirche“. Errichtet worden war die dem Heiligen Laurentius gewidmete Kirche indes schon in den Jahren 1699 bis 1709, wie Stefan Bauer in seinem eigens zum 300. Jahrestag der Kerb aufgelegten, 210 Seiten umfassenden Band „Sellemols“ schreibt.

Ein Gutteil des Bands widme sich der Kirche, erläutert Bauer. Es werden historische Eckpunkte beleuchtet, wie etwa die Wiederaufbauarbeiten nach dem Dreißigjährigen Krieg oder die Streitigkeiten der beiden Konfessionen in der Zeit, als die Kirche als Simultaneum genutzt wurde. Umfassend werden die Kerwetraditionen und -bräuche beschrieben, die das Dorf maßgeblich prägten. Da geht es um das Schmücken und Aufstellen des Straußes, um die Umzüge, um Anekdoten der Kerweparre und natürlich um die Straußbuwe.

Die „Saufkerwe“ sollte abgeschafft werden

Gern zitiert Bauer Beispiele. Da opponierte sich einst die Obrigkeit gegen die „Saufkerwe“. Immerhin gab es früher mal zwölf Wirtschaften. In den 1780er-Jahren wurde gar eine ganze Woche lang gefeiert. Kein Wunder, dass die Kerwe abgeschafft werden sollte. Doch dagegen verwahrten sich die Bäcker und Metzger und natürlich die Gastwirte. Hammel- und Kerweraustanzen, Kerwebeerdigungen oder Böllerschießen – das wurde 1933 verboten – sind weitere Kapitel gewidmet.

Ergänzt wird das Buch durch die „nachkolorierten und bearbeiteten Fotografien“, die Stefan Bauer und sein Sohn Philipp mit Hilfe der Straußjugend zusammengetragen haben. Ein Teil dieser Bilder ist bei der Ausstellung im Kulturhaus Kübelberg zu sehen. Diese ist über die Kerwetage geöffnet: Samstag von 18 bis 20 Uhr, Sonntag von 10.30 Uhr bis 19 Uhr, Montag von 12 bis 15 Uhr.

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