RHEINPFALZ-Ferienaktion Nostalgischer Spaziergang: Als Elefanten einst ein Kuseler Salatbuffet goutierten
Eins ist bei der nostalgischen Tour für RHEINPFALZ-Leserinnen und -Leser nun klar geworden: Hans-Joachim Redzimski und Klaus-Dieter Schummel werden nicht mehr drumherum kommen, den Stadtspaziergang fortzuführen. Die beiden Tour-Führer werden wohl bei einer künftigen Auflage auch die Geschichtchen und Geschichten neu erzählen oder in Erinnerung rufen müssen, die sich um Gebäude und markante Punkte zwischen Fußgängerzone und Gymnasium ranken. Anekdoten, die beispielsweise mit der Druckerei Kleinschmitt (später Koch), der „Oberen VKE“, mit Koch-Brauerei, Bräustübl und Bierkeller, mit Sparkasse oder Amtsgericht verknüpft sind.
Denn wieder reichte am Mittwochvormittag die Zeit bei weitem nicht aus, um die einstige „Geschäftsmeile“ im Innenstädtchen auch nur annähernd vollständig zu erkunden. Wie schon bei der Premiere im vergangenen Jahr, hatten sich der Journalist Hans-Joachim Redzimski, langjähriger Leiter der Kaiserslauterer RHEINPFALZ-Lokalredaktion, und der ehemalige Kuseler Stadtbeigeordnete Klaus-Dieter Schummel mit ihrem Beitrag zur RHEINPFALZ-Ferienaktion regen Interesses erfreuen dürfen. Erneut war die Teilnehmerliste ruckzuck gefüllt, erneut werden sie eine weitere Tour starten, damit möglichst viele dabei sein können.
Redzimski ist in Kusel aufgewachsen, hat lange Jahre in der Stadt gelebt, ist in Kusel zur Schule gegangen. Seine journalistische Tätigkeit auch in der Kuseler Redaktion hat den Blick geschärft für die Verhältnisse in seiner Wahlheimat. Schummel als Kuseler gilt ohnehin als Kenner der Stadt und ihrer Geschichte. Ein Steckenpferd ist die Architekturgeschichte, wodurch der just erst pensionierte Schulleiter viele Informationen zu bemerkenswerten Kuseler Gebäuden beisteuern konnte.
Vor allem galt der Blick zurück dem einst pulsierenden Leben in der kleinen Stadt, deren Achse zwischen Bahnhof und früherer Brauerei Koch gesäumt war von Geschäften. An den Handel sowie die Protagonisten zu erinnern, fiel nicht schwer: Die Spaziergänger haben offenkundig viele der Geschäftsleute persönlich gekannt. Der erste begegnete Bürgern aus dem Kuseler Umland bei ihrer Ankunft mit der Bahn schon wenige Meter von den Gleisen entfernt: Am Kiosk vom „Sauer Fred“ dürften die meisten mehr als einmal Station gemacht haben.
Nach der Begrüßung am „Tor zur Stadt“ erinnerte Redzimski gleich mal daran, wie viele Lebensmittelläden es in den 1950-er, 60-er und 70-er Jahren alleine im Stadtteil am Holler gegeben hat. Ungezählte Geschäfte sind seither verschwunden, Namen aber sind in Erinnerung geblieben. Etwa der von Didion, wo Süßwaren lockten, oder die der vielen Metzgereien. Auch Feinkost Padberg war vielen ein Begriff – wenngleich sich nicht alle an eine besondere Episode erinnern. Redzimski wusste sie noch zu erzählen, die Geschichte, als einst Zirkuselefanten bei Padberg am Salatbuffet Station gemacht und genüsslich die Obst- und Gemüse-Auslagen in der Fußgängerzone weggerüsselt haben.