Glanbrücken/Nußbach Tipps und Ideen für die eigene grüne Oase beim Tag der offenen Gartentür

Göran Kühne hat in Glanbrücken ein mediterranes Gartenparadies geschaffen.
Göran Kühne hat in Glanbrücken ein mediterranes Gartenparadies geschaffen.

Vom teils kräftigen Regen ließen sich viele Besucher nicht abhalten: Beim Tag der offenen Gartentür bestaunten sie nicht nur die wunderschönen Gärten, deren Besitzer die Türchen geöffnet hatten, sondern holten sich auch Tipps und Ideen für die eigene grüne Oase.

„Ich war im Vorfeld etwas skeptisch, aber es kamen sehr viele liebe Menschen mit großem Interesse“, freute sich Göran Kühne aus Glanbrücken, der sein rund 800 Quadratmeter großes grünes Paradies hinter dem Wohnhaus öffnete und sich nach dem regen Zuspruch eine erneute Teilnahme am Projekt gut vorstellen kann. Schon beim Eintreten fällt der Blick auf kräftige Tomatenpflanzen, die – vorm Regen mit einem Unterstand geschützt – bereits zahlreiche Fruchtansätze zeigen. Das direkt anschließende Gewächshaus ist bis unters Dach voller Gurkenpflanzen. Dass beide Starkzehrer, also Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf, so kräftig und gesund sind, könnte an einem einfachen Trick liegen, vermutet Kühne: Erstmals hatten er und seine Frau Eierschalen gemörsert und üppig vor dem Einpflanzen in die Löcher gegeben.

Mediterraner Stil hält Einzug

Am Haus entlang sind es nur wenige Meter bis zu einem Höhepunkt des Gartens, einer vollausgestatteten Outdoorküche mit Grill, Spüle und Co. „So eine Küche hat mancher nicht mal im Haus“, befindet ein Besucher. An die Außenküche schließt sich ein nicht einsehbarer Essbereich an, der einen Blick über den geräumigen Garten bietet. Wenige Meter weiter gibt es eine Grillecke, die im Jahr 2013 bewusst so angelegt wurde, dass die Wärme von der Mauer reflektiert wird und der Sitzbereich dadurch auch bis in die späten Abendstunden erwärmt bleibt. Dort wie auch an den zahlreichen Palmen zeigt sich das Faible der Familie für den mediterranen Stil.

Hauptsächlich sind natürliche Materialien verarbeitet, bunte Blüten bieten Nektar für Insekten, zahlreiche Sitzgelegenheiten und Wasserelemente dominieren den Garten. Seit 30 Jahren leben die Kühnes in Glanbrücken, und es gebe immer etwas zu tun. Inspiration bringt der Gartenfan aus dem Urlaub mit, Ideen setzt er mit viel Liebe zum Detail um. Über eine Wiese, vorbei an zahlreichen Beerensträuchern und einer steinernen Blumenspirale, gelangt der Besucher in den Relaxbereich. Umgeben von einer alten Trockenmauer, die von Dachwurz bewachsen ist, stehen hier Ruhe und Entspannung nach getaner Arbeit im Fokus. Ein in den Boden eingelassener Pool linker Hand, rechts eine von einem Teich mit Goldfischen und Seerosen in L-Form umgebene Sitzgruppe runden das Gesamtbild ab.

Blühender Hang freut Insekten und Menschen

Etwas schleppender startete der Besucherzustrom an der protestantischen Kirche in Nußbach. Im vergangenen Frühjahr waren in der Kirchengemeinde „Zur Alten Welt“ beim Projekt „Käferkarawane“ Hunderte Sträucher und Stauden in den Steilhang hinter der Kirche gepflanzt worden. Besucher konnten die Entwicklung anhand einer Präsentation in der Kirche nachvollziehen und sich dann das Ergebnis hinter dem Gebäude anschauen. Die schweißtreibende Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen trug Früchte: Es entstand ein bunt blühender Hang mit allerlei einheimischen Pflanzen, die von Insekten auch bei durchwachsenem Wetter angeflogen werden und dem menschlichen Auge schmeicheln. Von den damals aufgebrachten Kokosmatten, die mit Holzpflöcken befestigt wurden und einen Erosionsschutz boten, ist kaum mehr etwas zu sehen.

Der Steilhang hinter der protestantischen Kirche in Nußbach hat sich mittlerweile in ein recht pflegeleichtes Insektenparadies v
Der Steilhang hinter der protestantischen Kirche in Nußbach hat sich mittlerweile in ein recht pflegeleichtes Insektenparadies verwandelt.

Das feuchte Frühjahr war den violett blühenden Glockenblumen und dem gelben Johanniskraut sehr zuträglich. Praktischer Naturschutz mit 26 Pflanzenarten, die übers ganze Jahr ein Nahrungsangebot für Insekten bieten, sowie weniger gefährlicher Pflegeaufwand beim Mähen am Steilhang sind die Folge. Für eine Hangbegrünung seien pauschale Tipps schwierig, da etliche Faktoren wie Bodenqualität und Lage eine gewichtige Rolle spielen, hatte Landschaftsplanerin und Gärtnerin Désirée Winkler bereits beim Anlegen der Begrünung im Vorjahr berichtet. Prinzipiell eignen sich jedoch für sonnenexponierte Bereiche verschiedene Ginsterarten, schattige Areale können mit Varianten des Immergrüns in Szene gesetzt werden.

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