Kreis Kusel Weltreisender in Sachen Musik

Achim Seyler aus Langenbach ist ein Weltreisender in Sachen Musik. Seyler ist Schlagzeuger mit Grundausbildungen im Gitarren-Posaunen- und Klavierspiel und mit einem Faible für Naturwissenschaften. Im nächsten Jahr wird er ein Konzert in Kusel geben. Dabei wird es auch ein Wiedersehen mit der Kuseler Pianistin Sonia Achkar geben.

1968 geboren, widmet sich Seyler als Freiberufler hauptsächlich der Musik, und zwar der sogenannten Neuen Musik. Nach dem Abitur in Kusel kam er über Umwege zum Schlagzeug. Nach Gitarren-, Posaunen- und Klavierunterricht studierte er schließlich Schlagzeug an der Musikhochschule in Köln sowie drei Semester in São Paulo, Brasilien. Seinen Abschluss machte er in Köln mit der Künstlerischen Reifeprüfung. Während des Studiums schon war er als ständige Aushilfe bei der Rheinischen Philharmonie Koblenz tätig. 16 Jahre lang war er an der Musikschule Kuseler Musikantenland tätig, gibt aber mittlerweile nur noch private Unterrichtsstunden. Seit 1992 ist er Mitglied im Schlagquartett Köln und widmet sich seitdem überwiegend der zeitgenössischen Musik. Bei vielen musikalischen Ereignissen war er sowohl mit dem Schlagquartett, als auch mit etlichen weiteren Ensembles in Sachen Neuer Musik unterwegs und trat so bei fast allen namhaften Festivals dieses Genres auf. Dokumentiert ist dieses Schaffen auf CD- und Rundfunk- sowie Film- und Fernsehaufnahmen. Mit dem Schlagquartett kam es auch immer wieder zu szenischer Arbeit in verschiedenen Musiktheaterprojekten. Das Quartett gastierte auch in Uraufführungen mit den Rundfunksinfonieorchestern des WDR und BR. Durch seine Arbeit ist Seyler zu einem Weltreisenden in Sachen Musik geworden. Er erwähnt die Teilnahme am Pollini-Projekt 2007 bis 2009, das ihn zu Konzerten nach Wien, Paris, London, Venedig, Rom und Tokio führte, oder Workshops und Konzerte über das Goethe-Institut, die ihm einen Aufenthalt in Santiago de Chile, Buenos Aires, Bratislava und Taschkent/Usbekistan ermöglichten. Das Schlagquartett war auch bei der Eröffnung des kleinen Saales der Elbphilharmonie in Hamburg beteiligt. „Was Besonderes war für mich auch der Auftritt im großen Saal mit 2400 Menschen am 5. Mai beim internationalen Musikfest Hamburg“, erzählt Seyler. Das Schlagquartett Köln, dem noch Dirk Rothbrust, Thomas Meixner und Boris Müller angehören, erhielt 2003 den Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung. Achim Seyler, vielseitig interessiert, stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen. „Ich habe eine naturwissenschaftliche Ader und studierte noch Informatik an der Fernuniversität Hagen“, sagt er. Aufgrund guter Leistungen wurde er gefragt, ob er als Korrektor auf dem Lehrgebiet Softwaretechnik und Theorie der Programmierung tätig werden wolle – mittlerweile bewertet er seit elf Jahren die Arbeiten der Studenten von zuhause aus. „Ich bevorzuge Freiräume und liebe die Abwechslung“, bekennt er. . Seit drei Jahren ist er Juror beim Kreisjugendmusikwettbewerb und auch Schulelternsprecher des Siebenpfeiffer-Gymnasiums in Kusel, wo seine Tochter Clara die 11. Klasse besucht. Auch sie ist musisch interessiert, allerdings in gesanglicher Richtung. Seine Ehefrau Luceni de Oliveira Seyler, die er in Brasilien kennenlernte, und Tochter Clara nimmt er gerne auf seinen musikalischen Reisen mit. „Ich brauche keine großen Urlaubsreisen. Ich bin gerne zu Hause und mit der Musik schon genug unterwegs“, merkt er an. Seyler ist naturverbunden, er deckt seine Ernährung überwiegend aus dem eigenen Garten. Neu entdeckt hat er seit einem Jahr die Imkerei und bereits den ersten Honig für dieses Jahr geerntet. „Ich habe mich schon immer für die Umwelt und Nachhaltigkeit interessiert.“ Nächste Auftritte hat bei der Ruhrtriennale in der Jahrhunderthalle Bochum, in der Kölner Philharmonie, der Philharmonie Essen sowie in Linz. Am 10. Februar 2019 ist Seyler mit der Kuseler Pianistin Sonia Achkar in einem Konzert mit zwei Klavieren und zwei Schlagzeugern in der Fritz-Wunderlich-Halle Kusel zu hören.