Kusel Zweite Jobbörse: Kaum jemand kommt vorbei
Der Plan: Interessierten eine erste Gelegenheit geben, Arbeitgeber aus dem Landkreis und der näheren Umgebung kennenzulernen, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und vielleicht sogar eine Bewerbung abzugeben. Doch der erhoffte Besucheransturm – so wie es im Vorjahr der Fall gewesen war – blieb aus am Mittwochnachmittag im Horst-Eckel-Haus. Man habe sich durchaus bemüht, etwas auf die Beine zu stellen, sagt Christian Dingert, Wirtschaftskoordinator bei der Kreisverwaltung. „Im letzten Jahr waren es bestimmt 300 Besucher.“ Und daher habe es keinen Anlass gegeben, das Konzept zu ändern. Doch dieses Jahr scheine die Aktion nicht richtig bei den Ausbildungs- und Arbeitssuchenden angekommen zu sein.
Die Idee zur gemeinsamen Jobmesse sei vor knapp zweieinhalb Jahren entstanden. Im kleinen und kompakten Rahmen sollen erste Gespräche zwischen Arbeitgebern und potenziellen Arbeitnehmern zustandekommen. Das Horst-Eckel-Haus sei „die perfekte Lokalität, denn hier finden die Integrations- und Deutschkurse statt“, erläutert Dingert. Interessierte könnten schnellen Zugang zu Arbeitsplätzen erhalten.
Integrationskurs zeigt Interesse
Jörg Sievers, einer der Ansprechpartner und Veranstalter, war sichtlich unzufrieden. „Da haben einige eine wunderbare Chance verspielt, den ersten Schritt zur Bewerbung einzureichen und die Betriebe kennenzulernen.“ Dafür sei das Projekt schließlich da. Elf Stände gab es, einen Mix aus vielen Branchen. Bei der Jobbörse der US-Army in der Fritz-Wunderlich-Halle auf dem Rossberg habe ein solches Konzept einige Monate zuvor auch funktioniert.
Immerhin: Einige wenige Interessierte wollten das Angebot am Mittwoch nutzen, darunter ein Minijobber, der gerne eine Ausbildung angehen würde. „Mit einem Minijob kommt man einfach nicht über die Runden. Und wenn dann mal ein Kontoauszug fehlt oder der Lohn zu spät kommt, hat man direkt Probleme mit dem Arbeitsamt.“ Vielleicht kommt ein Handwerksberuf an der BBS Kusel in Frage? Am Stand von Schulleiter Michael Riefer lässt sich der Mann beraten und nimmt einen Flyer mit. Das Zoar und die Bäckerei würden ihm weniger zusagen. „Ich sehe mich nicht in der Pflege“, sagt er. Und die Vorstellung, morgens um 2 Uhr aufzustehen, um Brötchen zu backen, schrecke ihn ein wenig ab.
Gegen Ende der Veranstaltung trifft dann ein Integrationskurs aus dem Erdgeschoss des Gebäudes ein. Die Teilnehmer informieren sich sehr wohl und können in ersten Gesprächen zeigen, wie weit ihre Deutschkenntnisse gediehen sind.