Kreis Südliche Weinstraße Annweiler: Schlafen im Hexenhäuschen

Die neuen Hexenhäuschen locken viele Schaulustige an den Zaun.
Die neuen Hexenhäuschen locken viele Schaulustige an den Zaun.

Wer Lust auf ein urig-romantisches Schlaferlebnis hat, der wird ab August im Park der Villa Waldfrieden fündig. Familie Hornbach hat oberhalb ihres Gästezimmerhauses zwei hutzelige Hexenhäuschen bauen lassen. Sie hören auf die Namen Hänsel und Gretel.

Glücklicherweise haben die beiden Hexenhäuschen keine Hühnerbeine wie die Hütte von Hexe Baba Jaga. Sonst könnten sie ja weglaufen. Und das wäre gar zu schade. Was nämlich in den vergangenen Monaten im Garten der Villa Waldfrieden entstanden hat, hat schon viele Schaulustige an den Zaun gelockt. Familie Hornbach hat ihr Gästezimmerhaus in der Waldfriedenstraße, das zum Kurhaus Trifels gehört, um zwei märchenhafte Schlafplätze erweitert.

"Außergewöhnliches Übernachten"

Es war einmal ... die Idee des „außergewöhnlichen Übernachtens“, wie Geschäftsführerin Bettina Hornbach erzählt, während sie die 83 Stufen an der Villa vorbei hinauf in den Park beschreitet. Für die geplante Erweiterung der Kurhauses in Bindersbach hatte die Baumarkt-Familie bereits Architekturwettbewerbe an zwei Unis ausgeschrieben. Dabei hätten Studenten auch Ideen für kleine Hütten und Baumhäuser eingebracht. Das kam bei der Familie gut an. „Mein Mann hat sich mit dem Thema beschäftigt und ist auf einen Anbieter für solche Hexenhäuschen gestoßen.“ Im Mai ging’s mit dem Aufbau der Außenschale los. Wohlriechendes Fichtenholz, schiefe Fenster, schräge Dachgiebel, Zedern-Schindeln, viele raffinierte Details – die beiden Häuschen sind ein putziger Hingucker. Für die Innenausstattung hat Bettina Hornbach regionale Schreiner-, Elektriker- und Installateurfirmen hinzugezogen. Denn in den Holzhütten mit zwölf Quadratmetern Grundfläche verbergen sich komplette Gästezimmer samt Bad mit Dusche und Mini-Küche mit Spüle, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Modern in der Technik, nostalgisch im Design. Und von Hornbach, versteht sich. Im Erdgeschoss können es sich die Gäste in der Sitzecke gemütlich machen, zum Schlummern geht’s auf der „Himmelsleiter“ unters Dach zur mannshohen Schlafempore. Dort ist genug Platz für zwei. Wer mit Kindern übernachten möchte, kann unten das Sofa in ein Bett verwandeln.

Märchenhafte Namen

Und auf der kleinen Veranda mit Sitzgelegenheiten und wunderschönem Blick über die Trifelsstadt lassen sich lauschige Abende verbringen. Oder das Frühstück genießen, das man am Morgen im Korb von der Villa nach oben mitnehmen kann. Die Häuser sind isoliert, damit’s im Sommer angenehm kühl ist, und können im Winter beheizt werden. Getauft wurden die beiden Hexenhütten auf die märchenhaften Namen Hänsel und Gretel. Zuvor hatte das Kurhaus auf seiner Facebook-Seite um Namensvorschläge gebeten. Um die Farbgestaltung hat sich Bettina Hornbach gekümmert. „Wir waren mutig.“ Ein Häuschen in Rosenrot (Gretel), das andere in Rauchblau (Hänsel). Die Stoffe sind kariert- und blumig gemustert, selbst die Kühlschränke haben sich dem Farbkonzept angepasst – einer ist rosa, der andere babyblau. Die Holzhäuschen sind aber nicht das einzige Neue im Villa-Waldfrieden-Garten. Seit vergangenem Herbst wird dieser umgebaut. „Das war zuvor alles Wildnis“, berichtet Bettina Hornbach, die den Queichhambacher Landschaftsarchitekt Hans Peter Schmidt mit der Aufgabe betraut hat. Nun können Gäste auf einem Steinweg bis zum oberhalb des Gartens gelegenen Hauptwanderweg, dem Haagweg, gelangen. Ein massiver Zaun schützt das Gelände vor Wildschweinen, dieser soll noch von Kletterrosen umrankt werden. Viele Rosen blühen bereits am Wegesrand und um den im vergangenen Herbst aufgestellten Holzpavillon, der noch einen weißen Anstrich bekommt und dann ein Pendant zu dem Pavillon am Kurhaus Trifels ist.

Schon einige Nachfragen

In die Hexenhäuschen und die Gestaltung der Außenfläche darum werde wohl ein sechsstelliger Betrag investiert, überschlägt Bettina Hornbach. Hinzu kommt noch die Parkgestaltung im unteren Bereich Richtung Gästehaus. „Der Pavillon zum Beispiel ist bewährte Hornbach-Qualität für 2000 Euro“, sagt Bettina Hornbach schmunzelnd. Für die zauberhaften Übernachtungsstätten gebe es schon einige Nachfragen, berichtet die Geschäftsführerin. Die ersten Gäste werden sie übers Richard-Löwenherz-Fest am Wochenende beherbergen. Ab August kann das neue Angebot dann auch online gebucht werden. Natürlich wollen auch Bettina Hornbach und ihre Familie die neuen Gästehäuschen testen. Eine märchenhafte Nacht sei schon fest eingeplant, verrät sie. Info Übernachtungen werden ab zwei Nächten angeboten. Das Häuschen kostet für zwei Personen inklusive Frühstück für zwei Nächte 288 Euro. Jede weitere Nacht kostet 96 Euro. Jede weitere Person (ein Erwachsener oder zwei Kinder finden Platz) kostet inklusive Frühstück 30 Euro extra pro Nacht. Diese Einführungspreise gelten zunächst für August und September.

Haus Hänsel ist in Rauchblau, Haus Gretel in Rosenrot gestaltet.
Haus Hänsel ist in Rauchblau, Haus Gretel in Rosenrot gestaltet.
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