Kreis Südliche Weinstraße Die große Ungerechtigkeit

Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist in den letzten Jahrzehnten in Deutschland nicht gerechter geworden, sondern ungerechter. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Professor i. R. Michael Hartmann. Er ist Gast beim 27. Pleisweiler Gespräch am Sonntag, 30. Juli, 11 Uhr, in der Nonnensuselhalle in Pleisweiler-Oberhofen.

„Ich freue mich wirklich sehr, dass es gelungen ist, Professor Hartmann für diese Gespräch zu gewinnen“, sagt Albrecht Müller, Initiator der Pleisweiler Gespräche und Herausgeber der Nachdenkseiten. „Wir werden nicht nur analysieren, sondern den Experten auch danach fragen, was gegen diese himmelschreiend ungerechte Entwicklung getan werden kann“, kündigt Müller an. „Reichtum und Eliten. Wer ist für die ungerechte Einkommens- und Vermögensverteilung verantwortlich?“ lautet das Thema. Michael Hartmann hat viel über die Hintergründe und Ursachen dieser Entwicklung geforscht. Er hat die Rollen der Eliten in unserer Gesellschaft untersucht. „Unmittelbarer Anstoß für die Einladung zum Pleisweiler Gespräch war eine Sendung mit Professor Hartmann im Deutschland-Radio Kultur“, erzählt Müller. Dort habe er sich zur Entwicklung der Verteilung der Einkommen von Spitzenverdienern im Vergleich zu den Durchschnittseinkommen geäußert. Die Spitzengehälter der Topmanager sind laut Hartmann „die Messlatte für die Gehälter der anderen hohen Führungskräfte“. „Ob es sich um die Geschäftsführer von mittelständischen Unternehmen handelt, die Vorstände von Sparkassen, die Chefs der großen Krankenkassen oder den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, sie haben alle vom drastischen Anstieg der Dax-Gehälter profitiert“, behauptet Hartmann. Mit 250.000 bis 400.000 Euro pro Jahr würden sie fast so viel verdienen wie die Dax-Vorstände Anfang der 1990-Jahre. „Damals lag deren Durchschnittseinkommen bei einer halben Million, heute fast siebenmal so hoch“, betont Hartmann. Dagegen sei das Durchschnittseinkommen der Beschäftigten im gleichen Zeitraum nominal nur um 50 Prozent gestiegen, real um sogar weniger als zehn Prozent. Der Eintritt zum Pleisweiler Gespräch ist frei. Um Anmeldung unter E-Mail pleisweilergespr@nachdenkseiten.de wird gebeten. 250 Plätze hat die Nonnensuselhalle, 160 Anmeldungen gibt es laut Müller bereits. Das Gespräch wird aufgenommen und ins Netz gestellt. Es wird auch im Livestream übertragen, falls die Internetverbindung vor Ort reicht, kündigt Müller an. Bei gutem Wetter ist auch eine Liveübertragung ins Freie geplant. info www.nachdenkseiten.de

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